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07.04.2004 09:16

Kooperation zwischen Erfurt und Mainz

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Forschungsprojekt zur Wissens- und Stadtkultur in Mittelalter und Frühneuzeit

    Ein Kooperationsvertrag zwischen den Universitäten Erfurt und Mainz wurde heute vom Präsidenten der Universität Erfurt, Dr. habil. Wolfgang Bergsdorf und vom Präsidenten der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Jörg Michaelis unterzeichnet. Wissenschaftler der beiden Hochschulen hatten im Herbst letzten Jahres ein gemeinsames Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das am Beispiel der beiden Städte die vielfältigen Zusammenhänge von Stadt- und Wissenskultur in Mittelalter und Früher Neuzeit zu rekonstruieren sucht.
    Teil des Projekts ist auch die weitere wissenschaftliche Erschließung der berühmten mittelalterlichen Handschriftensammlung Bibliotheca Amploniana und der mit ihr verbundenen Sondersammlungen, die die Stadt Erfurt der wiedergegründeten Universität Erfurt im Dezember 2001 als Dauerleihgabe übergeben hat.

    Der Forschungsgegenstand des Projektes ergibt sich vor allem aus der Vergleichbarkeit beider Städte in Bezug auf ihre Verflechtung von Wissens- und Stadtkultur und aus ihrer historisch gewachsenen Beziehung zueinander. Die ersten Universitäten Europas sowie die ihnen vorausgehenden höheren Bildungseinrichtungen entstanden in Städten. Zwischen den Städten und den in ihren Mauern liegenden Hohen Schulen bildeten sich vielfältige Wechselbeziehungen aus. Als Wirtschaftsfaktoren und Kulturträger, aber auch durch ihre Absolventen prägten die Schulen die Städte. Umgekehrt bestimmten die Städte als ihre Gründer, Träger oder Beschützer das Bild der Schulen mit. In diesem Wechselspiel nehmen die Kloster-, Stifts- und Universitätsbibliotheken eine ausgezeichnete Mittlerposition ein, verbinden sie doch die prinzipiell mobile Gelehrtenkultur mit der prinzipiell immobilen Stadtkultur. Im deutschen Sprachgebiet ist Erfurt schon vor der Universitätsgründung 1392 eine der wichtigsten Schulstädte; Mainz gehört seit der Karolingerzeit zu den traditionsreichsten Kulturstädten in Europa. Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Beziehungen beider Städte sind durch die Zugehörigkeit Erfurts zum kurmainzischen Erzbistum bestimmt. Beide Universitäten wurden fast zeitgleich zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschlossen.

    Das Forschungsprojekt vereint neben Forschern aus den federführenden Einrichtungen - der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt unter Leitung von Prof. Dr. Eberhard Tiefensee und dem von Prof. Dr. Mechthild Dreyer geleiteten Interdisziplinären Arbeitskreis Mediävistik der Universität Mainz - weitere Wissenschaftler, insbesondere auch aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen. "Über die geplante Kooperation hinaus liefert das Teilprojekt der wissenschaftlichen Erforschung der Amploniana Anknüpfungspunkte für die deutsche und internationale mediävistische Forschung", so Prof. Dr. Eberhard Tiefensee, der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität Erfurt ist. In diesem Rahmen dürften verstärkt auch ausländische Wissenschaftler nach Erfurt kommen, die an den Schriften der Bibliotheca Amploniana und den ihr angeschlossenen Sondersammlungen interessiert sind. Bereits 1993 hat ein großes internationales Forschungssymposium zur Bibliotheca Amploniana in Erfurt stattgefunden.

    Kontakt:
    Universität Erfurt
    Katholisch-Theologische Fakultät
    Prof. Dr. Eberhard Tiefensee
    Tel. 0361-737-5041; Email: eberhard.tiefensee@uni-erfurt.de

    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Interdisziplinärer Arbeitskreis Mediävistik
    Univ.-Prof. Dr. Mechthild Dreyer (Vorsitzende)
    Tel. 06131 39-22264; E-Mail: dreyer@uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mediaevistik.uni-mainz.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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