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07.04.2004 12:06

Deutschlands erster Turnlehrer an einer Universität

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    90 Jahre Hochschulsport an der Jenaer Universität

    Jena (07.04.04) Am 1. April 1914 begann Hermann Eitel seinen Dienst an der Jenaer Universität. Eitel war als Universitätsturnlehrer angestellt und verantwortlich für die Organisation und Durchführung der "Studentischen Leibesübungen", wie der Hochschulsport damals hieß. Deutschlandweit war er der erste verbeamtete Turnlehrer an einer Universität.

    Seine Ausbildung hatte Hermann Eitel - neben seinem Lehrerstudium an der Berliner Universität - an der Preußischen Landesturnanstalt in Berlin absolviert. Dazu hatte er noch einige Zusatzlehrgänge z. B. im "Orthopädischen Turnen" abgelegt. Danach ging er zunächst als Turnlehrer zurück in seine Heimatstadt Gotha.

    Nachdem die Jenaer Universität zu Beginn des Jahres 1914 die Stelle eines Universitätsturnlehrers ausgeschrieben hatte, bewarb sich Eitel. Drei Turnlehrer von Jenaer Schulen zogen ihre Bewerbung wieder zurück, nachdem sie erfahren hatten, dass die Stelle an der Universität zum Verwaltungsbereich gehörte und mit einem Anfangsjahresgehalt von nur 2.300 Mark ausgestattet war. Eitel wurde eingestellt.

    Er war begeisterter Wintersportler: Ski- und Schlittschuhlaufen waren seine Passion. Als Wintersportfunktionär war er in Thüringen und im Deutschen Reich aktiv. So gehörte er u. a. 1936 zu den Organisatoren der Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen.

    Zu seinen ersten Aufgaben an der Universität Jena gehörte die Übernahme der Universitätssportplätze in der Oberaue, die die Universität wenige Wochen später vom Spielplatzverein für 55.693 Goldmark gekauft hatte. Dazu kam die Vorbereitung des ersten großen Universitäts-Turn- und -Sportfestes, welches am 3. Juli 1914 mit mehreren hundert Teilnehmern stattfand. Außerdem sollte er sich um die Vorbereitung des Baus einer Universitätsturnhalle kümmern. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte konkrete Schritte. Hermann Eitel ging als Kriegsfreiwilliger an die Front, wo er u. a. Kampfflieger und Fluglehrer wurde.

    1918 kam er zurück nach Jena und nahm seine Tätigkeit als Universitätsturnlehrer wieder auf. Bis 1934, als mit der Gründung des Instituts für Leibesübungen der Institutsdirektor - der Nazi und Blutordensträger Hans Ebert - seine Versetzung an ein Gymnasium in Weimar durchsetzte, arbeitete Eitel sehr erfolgreich an der Jenaer Universität.

    Zu seinen wichtigsten Verdiensten gehörte 1925 die Einführung des Pflichtsports für alle Studierenden in Jena und die Mitwirkung an der Planung der Landesturnanstalt, welche 1929 in Jena den Betrieb aufnahm.

    (Hans-Georg Kremer)


    Bilder

    Hermann Eitel 1926 im Kreise seiner Hilfsassistenten - links von ihm der bekannte Hochspringer und Teilnehmer an der Olympiade 1928 Fritz Huhn. (Foto: USV-Archiv)
    Hermann Eitel 1926 im Kreise seiner Hilfsassistenten - links von ihm der bekannte Hochspringer und T ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sportwissenschaft
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hermann Eitel 1926 im Kreise seiner Hilfsassistenten - links von ihm der bekannte Hochspringer und Teilnehmer an der Olympiade 1928 Fritz Huhn. (Foto: USV-Archiv)


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