Wenn sich atherosklerotische Plaques in die Herzkranzgefäße entleeren – spontan oder durch einen Katheter-Eingriff – verstopfen sie leicht kleine Herzkranzgefäße, sie lösen sogenannte koronaren Mikroembolisationen aus. Diese Gefäßverschlüsse verursachen Mikroinfarkte, die wiederum mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen in der Umgebung einhergehen und die Kontraktionskraft des Herzens vermindern. Koronare Mikroembolisationen gelten nach neusten Erkenntnissen auch als eine typische Komplikation während einer COVID-19-Erkrankung, insbesondere bei Patienten mit einer vorbestehenden Fehlfunktion des Endothels, der Innenauskleidung der Blutgefäße.
Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch beleuchten in der jüngsten Ausgabe des renommierten Journals „Nature Reviews Cardiology“ alle wichtigen wissenschaftlichen und klinischen Forschungsergebnisse zur koronaren Mikroembolisation und stellen sowohl Arbeitstechniken als auch klinische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vor.
In ihrem Review zeigen sie, wie atherosklerotische Plaques außer dem Plaquematerial verschiedene lösliche Substanzen freisetzen, die eine Verengung der Herzkranzgefäße verursachen und dort die Gerinnungsneigung des Blutes verstärken. Sie zeigen, dass ein Einsatz von interventionellen Schutzvorrichtungen bei Patienten mit einer hohen atherothrombotischen Plaquebelastung empfehlenswert ist, aber beim routinemäßigen Einsatz kaum Vorteil bringt. Für entsprechend vorbelastete Patienten stellen sie eine Reihe von Medikamenten vor, die die Plaques stabilisieren können, wie beispielsweise Statine und antientzündliche Wirkstoffe, die die koronare Mikroembolisation wirksam verhindern, und arbeiten heraus, wie eine Behandlung mit Thrombozytenhemmern, gefäßerweiternden Medikamenten und Interleukinantagonisten die Beeinträchtigung der Durchblutung in den kleinen Herzkranzgefäßen verringern kann.
https://www.nature.com/articles/s41569-021-00632-2
A fresh look at coronary microembolization
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1281
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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