idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.12.2021 14:23

Multiple kleine Infarkte durch Verschlüsse der kleinen Herzkranzgefäße

Dr. Milena Hänisch Kommunikation
Universitätsklinikum Essen

    Wenn sich atherosklerotische Plaques in die Herzkranzgefäße entleeren – spontan oder durch einen Katheter-Eingriff – verstopfen sie leicht kleine Herzkranzgefäße, sie lösen sogenannte koronaren Mikroembolisationen aus. Diese Gefäßverschlüsse verursachen Mikroinfarkte, die wiederum mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen in der Umgebung einhergehen und die Kontraktionskraft des Herzens vermindern. Koronare Mikroembolisationen gelten nach neusten Erkenntnissen auch als eine typische Komplikation während einer COVID-19-Erkrankung, insbesondere bei Patienten mit einer vorbestehenden Fehlfunktion des Endothels, der Innenauskleidung der Blutgefäße.

    Prof. Dr. Petra Kleinbongard und Prof. Dr. Dr. hc. Gerd Heusch beleuchten in der jüngsten Ausgabe des renommierten Journals „Nature Reviews Cardiology“ alle wichtigen wissenschaftlichen und klinischen Forschungsergebnisse zur koronaren Mikroembolisation und stellen sowohl Arbeitstechniken als auch klinische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vor.
    In ihrem Review zeigen sie, wie atherosklerotische Plaques außer dem Plaquematerial verschiedene lösliche Substanzen freisetzen, die eine Verengung der Herzkranzgefäße verursachen und dort die Gerinnungsneigung des Blutes verstärken. Sie zeigen, dass ein Einsatz von interventionellen Schutzvorrichtungen bei Patienten mit einer hohen atherothrombotischen Plaquebelastung empfehlenswert ist, aber beim routinemäßigen Einsatz kaum Vorteil bringt. Für entsprechend vorbelastete Patienten stellen sie eine Reihe von Medikamenten vor, die die Plaques stabilisieren können, wie beispielsweise Statine und antientzündliche Wirkstoffe, die die koronare Mikroembolisation wirksam verhindern, und arbeiten heraus, wie eine Behandlung mit Thrombozytenhemmern, gefäßerweiternden Medikamenten und Interleukinantagonisten die Beeinträchtigung der Durchblutung in den kleinen Herzkranzgefäßen verringern kann.


    Originalpublikation:

    https://www.nature.com/articles/s41569-021-00632-2
    A fresh look at coronary microembolization


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1281


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).