idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.12.2021 10:26

TH Köln entwickelt Verfahren für Recycling von Fahrrad-Altreifen

Sybille Fuhrmann Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Köln

    Alte unbrauchbare Fahrradreifen landen in Deutschland bisher in Müllverbrennungsanlagen und werden in Form von Verbrennungsasche deponiert. Im Forschungsprojekt „Innovatives rohstoffliches Verwertungskonzept für Fahrrad-Altreifen im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft“ erarbeitet ein Forschungsteam der TH Köln mit zwei Kooperationspartnern, wie aus Altreifen wieder neue Fahrradreifen entstehen können.

    „Aktuell werden Fahrradreifen als Restmüll größtenteils verbrannt. Dieses Verfahren ist aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Danka Katrakova-Krüger vom Institut für Allgemeinen Maschinenbau der TH Köln. Sie verfolgt gemeinsam mit den Kooperationspartnern Ralf Bohle GmbH und Pyrum Innovations AG das Ziel, die Altfahrradreifen rohstofflich zu verwerten und aus einem Teil der Ausgangsmaterialen funktionsfähige neue Fahrradreifen herzustellen.

    Im Recycling-Prozess soll die sogenannte Pyrolyse zum Einsatz kommen. Mittels Pyrolyse werden chemische Verbindungen durch Hitzebehandlung unter Luftausschluss gespalten.

    Verwertungsanlage produziert Strom und Sekundär-Rohstoffe

    In der Pyrolyse-Anlage werden die Altreifen bei Temperaturen zwischen 550 und 750 Grad unter Sauerstoffabschluss thermisch behandelt. Dadurch werden die Fahrradreifen in folgende drei Bestandteile zerlegt: Pyrolysegas, -öl und -koks. Das Verfahren ist besonders umweltschonend: das Pyrolysegas wird in zwei Blockheizkraftwerken mit je 250 Kilowatt elektrischer Leistung verstromt und zum Betrieb der Anlage genutzt. Die Anlage lässt sich somit vollkommen energieautark betreiben.

    Das zweite Pyrolyseprodukt ist ein hochwertiges Öl, das durch Kondensation des Pyrolysedampfes gewonnen wird. Es lässt sich zu wertvollen Feinchemikalien für die chemische Industrie weiterverarbeiten. Das Pyrolysekoks – auch Recycling-Ruß oder recovered Carbon Black genannt – soll wieder in die neuen Fahrradreifenmischungen eingebracht werden und fossil hergestellten Industrieruß ersetzen.

    Kooperationspartner aus der Industrie

    Das Projekt „Innovatives rohstoffliches Verwertungskonzept für Fahrrad-Altreifen im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft“ wird unter der Leitung von Prof. Dr. Danka Katrakova-Krüger vom Labor für Werkstoffe am Institut für Allgemeinen Maschinenbau in Kooperation mit der Ralf Bohle GmbH aus Reichshof, zu der unter anderem die Fahrradreifen-Marke „Schwalbe“ gehört, und dem Unternehmen Pyrum Innovations AG aus Dillingen durchgeführt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Vorhaben im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“ (ZIM).

    Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 27.000 Studierende in etwa 100 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.

    Kontakt für die Medien

    TH Köln
    Referat Kommunikation und Marketing
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Sandy Syperek
    0221-8275-5147
    pressestelle@th-koeln.de

    Falls Sie keine weiteren Pressemitteilungen der TH Köln erhalten möchten, schreiben Sie bitte an pressestelle@th-koeln.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).