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08.04.2004 14:30

Das gläserne Gehirn. Kann die Hirnforschung das Bewusstsein erklären?

Christoph Wingender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum

    Letzte Veranstaltung im Rahmenprogramm zur Ausstellung "science+fiction" im Deutschen Hygiene-Museum Dresden: Vortrag von Professor Dr. Andreas K. Engel von der Universität Hamburg
    wann: Donnerstag, 15. April 2004, 19 Uhr
    wo: Deutsches Hygiene-Museum, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
    Eintritt: 2 Euro /erm. 1Euro / Schüler kostenlos

    Lange Zeit wurde das Bewusstsein als metaphysisches und somit naturwissenschaftlich nicht ergründbares Phänomen betrachtet - und blieb daher vornehmlich ein Untersuchungsfeld der Geistes- und Sozialwissenschaften. Heutzutage gelten Denken, Vorstellen, Fühlen und bewusstes Erleben jedoch als naturwissenschaftlich erforschbar.
    In seinem Vortrag schildert Professor Dr. Andreas K. Engel, wie sich die Kognitionswissenschaft - hier fließen die Gebiete Hirnforschung, Psychologie, Philosophie und Neuroinformatik zusammen - des Themas Bewusstseinsforschung annimmt.
    Durch die Erkenntnisse der Wahrnehmungspsychologie ist das Bewusstsein schon länger als "integrativer Prozess" definiert. Dies bedeutet, dass verschiedene Sinnesdaten zu einheitlichen Wahrnehmungseindrücken zusammen geführt werden. Ohne diese Leistung wäre unsere Wahrnehmungswelt nur eine Anhäufung bedeutungsloser Farbflecken, Geräusche und Gerüche, vergleichbar dem Blick in ein Kaleidoskop.
    Über die physiologischen Grundlagen dieser Integrationsprozesse ist bis heute recht wenig bekannt. Die Zusammenführung der Sinneseindrücke ist aus neurophysiologischer Sicht schwer zu verstehen, da die an der Wahrnehmung von Objekten jeweils beteiligten Nervenzellen nicht in einem eingegrenzten Hirnareal liegen, sondern über verschiedene Hirnbereiche verteilt sind. So werden beispielsweise die durch das Auge aufgenommenen Merkmale eines Objekts - wie Farbe, Form oder Bewegung - in unterschiedlichen Arealen des Gehirns weiterverarbeitet. Entsprechend stellt sich für die Wissenschaftler die Frage, auf welche Weise sich die räumlich verteilten Nervenzellen als zusammengehörig kennzeichnen lassen und zur zusammenhängenden Präsentation eines Objekts vereinigt werden können.
    Engel schlägt als einen möglichen Mechanismus für die Lösung dieses Problems die "zeitliche Bindung" neuronaler Signale vor: Obwohl die neuronale Aktivität, die durch Sinneseindrücke wie Form und Farbe eines Objekts ausgelöst wird, auf verschiedene Bereiche des Gehirns trifft, wird durch eine Synchronisation die Gleichzeitigkeit ihres Eintreffens als zusammenhängender Wahrnehmungseindruck erreicht.


    Weitere Informationen:

    http://www.dhmd.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    regional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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