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10.12.2021 13:26

Wie Lieferketten widerstandsfähiger werden

Nicolas Vogt Presse und Öffentlichkeitsarbeit
WHU - Otto Beisheim School of Management

    Lieferketten sind bei unvorhergesehenen Ereignissen störungsanfällig, das hat die Corona-Krise deutlich gezeigt. Eines von vielen Beispielen für gestörte Lieferketten ist die derzeitige Halbleiterknappheit, mit der nicht nur die Autohersteller zu kämpfen haben. Was aber können Unternehmen tun, um sich auf schwierige Situationen vorzubereiten? Wie können sie eigene Schwächen frühzeitig erkennen? Forscher der WHU – Otto Beisheim School of Management haben durch das Konsortialprojekt SPAICER eine Antwort darauf gefunden. Das Konzept eines datengestützten Resilienzindexes eröffnet die Möglichkeit, Schwächen in Lieferketten zu simulieren, noch bevor diese überhaupt unterbrochen werden.

    Resilienz – die Fähigkeit, bei Störungen Auswege zu finden und weiterhin zu funktionieren – ist für Unternehmen der zentrale Faktor, um erfolgreich in Krisensituationen bestehen zu können. Sie kann durch gute Vorbereitung, gezielte Reaktionen auf Störungen und durch Anpassungsfähigkeit an neu entstandene Situationen erhöht werden. Aber wie kann ein Unternehmen erkennen, wie resilient es ist?

    Diese Lücke könnte ein datengestützter Resilienzindex schließen. Das Konzept eines simulationsbasierten Ansatzes des SPAICER-Projekts geht darauf ein, wie gut ein Unternehmen mit möglichen Störungen umgehen kann. Dabei kann der Index Aufschluss über die Resilienz eines Unternehmens geben, indem er simuliert, inwiefern sich die Leistungsfähigkeit einer Firma ändert, wenn sie mit speziellen, schwierigen Situationen konfrontiert wird. Ist eine Firma resilient, wird sich ihre Leistung auch bei Störungen von Lieferketten kaum verschlechtern. Wichtig ist dabei, dass mit dem Resilienzindex nicht nur eine einmalige Einschätzung erfolgt, sondern ein kontinuierlicher Prozess eingeleitet wird, der zum Tagesgeschäft eines Unternehmens gehört und für den entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden sollten.

    Der datengestützte Ansatz hat den entscheidenden Vorteil, objektiv und präzise Schwachstellen identifizieren zu können und berücksichtigt dabei auch die Individualität der Unternehmen. Darüber hinaus könnte dieser Index effizienter als bisherige Indizes sein. Es werden kontinuierlich große Datenmengen erhoben und ausgewertet, ohne dass dafür ein übermäßiger Einsatz von Personal erforderlich wäre.

    Schwierigkeiten sieht das SPAICER-Konsortium nur in der oft noch eingeschränkten Verfügbarkeit von Daten. Um die Verfügbarkeit der Daten zu verbessern, ist es für Unternehmen ratsam, in die eigene IT-Infrastruktur zu investieren und ein einheitliches „Datenökosystem“ aufzubauen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Jan Sporkmann, Lehrstuhl für Logistikmanagement an der WHU: Jan.Sporkmann@whu.edu


    Originalpublikation:

    Öksüz, N.; Bouschery, S.; Schlappa, M.; Unterberg, M.; Sporkmann, J. (2021): Towards an Artificial Intelligence based Approach for Manufacturing Resilience, in: 22. VDI-Kongress AUTOMATION 2021 - Navigating towards resilient production. VDI Automatisierungskongress (AUTOMATION-2021), 29./30. Juni 2021.


    Weitere Informationen:

    https://www.whu.edu/de/forschung/whu-knowledge/wie-lieferketten-widerstandsfaehi... Lesen Sie den vollständigen Artikel auf WHU Knowledge


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    Die Verwendung eines Resilienzindex ermöglicht die frühzeitige Offenlegung von Anfälligkeiten in Lieferketten von Unternehmen
    Die Verwendung eines Resilienzindex ermöglicht die frühzeitige Offenlegung von Anfälligkeiten in Lie ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Die Verwendung eines Resilienzindex ermöglicht die frühzeitige Offenlegung von Anfälligkeiten in Lieferketten von Unternehmen


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