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13.12.2021 12:45

Datenbank erweitert: 6200 Lernertexte stehen zu Forschungszwecken bereit

Frauke König Kommunikation
Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

    Die webbasierte Forschungsdatenbank Lernertexte (FD-LEX) ist um mehr als 580 Texte erweitert worden. Damit stehen Bildungsforscherinnen und -forschern nun insgesamt über 6200 Texte von Schülerinnen und Schülern verschiedener Altersstufen zur Verfügung, die in unterschiedlichen Schreibprojekten erhoben wurden. Diese können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eigene Forschungsvorhaben nutzen. Für Projekte, die etwa Erhebungen an Schulen vorsehen und aufgrund der Corona-Pandemie nicht umsetzbar sind, stellen die Lernertexte eine alternative Datenquelle dar.

    Die Forschungsdatenbank, die über die Seite http://fd-lex.uni-koeln.de/ erreichbar ist, wurde 2018 als ein gemeinsames Projekt des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln und des Instituts für Psychologie an der Leibniz Universität Hannover realisiert, gefördert von der Stiftung Mercator. Im Rahmen eines Anschlussprojekts wurde die Datenbank in den vergangenen zwei Jahren technisch so erweitert, dass nun sukzessive neue Textkorpora aufgenommen werden können. Die Aufnahme der 580 neuen Texte des zusätzlichen Korpus stellt einen ersten Schritt dar. Im kommenden Jahr wird die Datenbank um zwei weitere Korpora mit insgesamt rund 20.000 Texten ergänzt.

    Bei der Erweiterung kooperiert das Mercator-Institut mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Mit Unterstützung des Regionalen Rechenzentrums der Universität zu Köln wurde eine Schnittstelle entwickelt, damit die Daten aus den Schreibprojekten auch im Portal forschungsdaten-bildung.de auffindbar sind und Forschende ihre eigenen Daten darüber an FD-LEX melden können.

    „Es gibt zahlreiche Forschungsprojekte, die unterschiedliche Aspekte der sprachlichen Bildung in den Blick nehmen und in denen sehr viele Daten erhoben werden. Nach Projektende werden diese oftmals nicht weitergenutzt, auch wenn sich damit noch offene Forschungsfragen klären ließen. Mit dem Ausbau von FD-LEX haben wir eine nachhaltige Infrastruktur für die Bereitstellung und weitere Nutzung von Lernertexten realisiert“, erklärt Prof. Dr. Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.

    Prof. Dr. Joachim Grabowski, Professor für Pädagogische Psychologie, ergänzt: „Auch für die studentische Ausbildung, beispielsweise im Rahmen von Qualifikationsarbeiten, bieten die authentischen Texte unterschiedlicher Altersgruppen vielfältige Anschauungs- und Analysemöglichkeiten. Und man kann vom Gesamtaufbau der verfügbaren Datensätze auch etwas über die methodische Anlage bildungswissenschaftlicher Studien erfahren.“

    Um die Datenbank nutzen zu können, müssen sich interessierte Forscherinnen und Forscher einmalig registrieren. Danach stehen ihnen die Texte, etwa Berichte und Argumentationen von Grundschulkindern, aber auch Fünft- und Neuntklässlerinnen und -klässlern aus verschiedenen Projekten elektronisch – sowohl in transkribierter, orthografisch geglätteter Form als auch als Scan der handschriftlichen Originale – zur Verfügung. Zusätzlich haben Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu Metadaten der Lernenden. Dazu zählen unter anderem das Alter und Geschlecht der Lernenden, aber beispielsweise auch die Information, ob die Schülerinnen und Schüler mit dem Deutschen als Erst- oder Zweitsprache aufwachsen.

    Im Zuge des Anschlussprojekts wurde die Oberfläche der Datenbank erweitert und aktualisiert. Nutzerinnen und Nutzer finden neben der Suche in den jeweiligen Textkorpora nun auch Beschreibungen der enthaltenen Korpora und der zugehörigen Forschungsprojekte sowie weiterführende Links und Dokumente, wie etwa Schreibaufgaben, Publikationslisten oder auch die jeweiligen Transkriptionsregeln.

    Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:

    Frauke König, Kommunikation
    Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
    Tel. 0221 – 470 4758
    frauke.koenig(at)mercator.uni-koeln[dot]de

    Weitere Informationen unter: https://www.mercator-institut-sprachfoerderung.de

    Folgen Sie uns auf Twitter: https://twitter.com/MISprachbildung

    Über das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

    Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein durch die Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Es will sprachliche Bildung verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, erforscht und entwickelt es innovative Konzepte, Maßnahmen und Instrumente für sprachliche Bildung. Es bildet regional Lehramtsstudierende aus sowie bundesweit Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung fort und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt für Entscheidungsträger in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Bildungspraxis auf. Mit seiner Forschung und seinen wissenschaftlichen Serviceleistungen zu sprachlicher Bildung in einer mehrsprachigen Gesellschaft trägt das Mercator-Institut zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem bei.

    Über den Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB)

    Im VerbundFDB arbeiten Forschungsdatenzentren gemeinsam daran, eine nationale Anlaufstelle für Bildungsforscherinnen und Bildungsforscher bereitzustellen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ihre Daten über das Portal www.forschungsdaten-bildung.de übermitteln, Daten für die eigene Forschung suchen und sich über das Thema Forschungsdatenmanagement informieren und beraten lassen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wissenschaftler
    Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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