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15.04.2004 10:13

Rätsel Fibromyalgie: RUB-Vergleichsstudie startet im Muskelzentrum Ruhrgebiet

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Schmerzen in Muskeln und Sehnenansätzen, ein dauerndes Schwächegefühl und chronische Erschöpfung (Fatigue) hindern Fibromyalgiepatienten daran, einen normalen Alltag zu leben. Die Ursachen der verbreiteten Erkrankung sind noch weitgehend unerforscht. Die Symptome ähneln allerdings stark denen mancher genetisch bedingter und besser erforschter Muskelerkrankungen - Ansatzpunkt für eine Vergleichsstudie, die jetzt im Muskelzentrum Ruhrgebiet in der RUB-Klinik für Neurologie, BG-Kliniken Bergmannsheil startet. Ziel ist es, die Gründe für die Fibromyalgie aufzudecken, um Angriffspunkte für gezielte Therapien zu entwickeln.

    Bochum, 15.04.2004
    Nr. 117

    Rätsel Fibromyalgie
    Forscher suchen Gründe für Schmerz und Schwäche
    RUB-Vergleichsstudie startet im Muskelzentrum Ruhrgebiet

    Schmerzen in Muskeln und Sehnenansätzen, ein dauerndes Schwächegefühl und chronische Erschöpfung (Fatigue) hindern Fibromyalgiepatienten daran, einen normalen Alltag zu leben. Die Ursachen der verbreiteten Erkrankung sind noch weitgehend unerforscht. Die Symptome ähneln allerdings stark denen mancher genetisch bedingter und besser erforschter Muskelerkrankungen - Ansatzpunkt für eine Vergleichsstudie, die jetzt im Muskelzentrum Ruhrgebiet in der RUB-Klinik für Neurologie, BG-Kliniken Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Jean-Pierre Malin) startet. Ziel ist es, die Gründe für die Fibromyalgie aufzudecken, um Angriffspunkte für gezielte Therapien zu entwickeln.

    Behandlung zielt noch ins Blaue

    Rund eine Million Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der deutschen Rheumaliga an Fibromyalgie, wobei Frauen etwa drei- bis fünfmal so häufig betroffen sind wie Männer. Neben Schmerz und Schwäche machen auch Schlaf- und Konzentrationsschwierigkeiten das Leben der Patienten schwer. Über die Gründe ist nicht viel bekannt: Viren sind als Auslöser ebenso im Gespräch wie Umweltbelastungen oder psychische Faktoren. "Die Behandlung ist heute daher oft ungezielt, 'ein Schuss ins Blaue'", folgert Prof. Dr. Martin Tegenthoff (RUB-Klinik für Neurologie), der die Studie koordiniert. Klärende Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher von einem Vergleich mit besser erforschten Muskelkrankheiten, u.a. den erblich bedingten Muskeldystrophien, die gleichartige Symptome wie die Fibromyalgie verursachen können. In der RUB-Klinik für Neurologie am Bergmannsheil, wo auch das Muskelzentrum Ruhrgebiet beheimatet ist, starten sie daher nun eine vergleichende Studie.

    Symptomverteilung und physiologische Auffälligkeiten

    Die Untersuchung soll zum einen zeigen, ob die Symptome in beiden Gruppen gleich verteilt und gleich stark ausgeprägt sind, oder ob es aufschlussreiche Unterschiede gibt. Zum anderen suchen die Forscher nach physiologischen Auffälligkeiten bei beiden Krankheitsgruppen. Mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) testen sie z. B. das Erregungsniveau des zentralen Nervensystems, welches die Schmerzwahrnehmung beeinflussen kann. So hoffen die Wissenschaftler, Mechanismen aufzudecken, die zur Fibromyalgie führen, bzw. die Symptome der Krankheit unterhalten, um daraus Erkenntnisse für die Entwicklung gezielter Therapieverfahren ableiten zu können.

    Spezialisiert seit 1992: Muskelzentrum Ruhrgebiet

    Das Muskelzentrum Ruhrgebiet befindet sich seit 1992 in der Neurologischen Universitätsklinik Bergmannsheil. Es ist eines von bundesweit 26 spezialisierten Zentren, die mit der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke zusammen arbeiten. Etwa 700 Patienten pro Jahr mit verschiedensten, z.T. seltenen Muskelerkrankungen werden hier betreut und interdisziplinär behandelt. An der Studie, die aus Mitteln der Medizinischen Fakultät der RUB gefördert wird, beteiligen sich neben der Neurologischen Klinik auch die Abteilung für Medizinische Psychologie der RUB und das Rheumazentrum Ruhrgebiet im St. Josefs-Krankenhaus Herne. Erste Ergebnisse erwarten die Forscher in etwa anderthalb Jahren.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Martin Tegenthoff, Neurologische Universitätsklinik der Ruhr-Universität in den Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. (nur für Journalistenanfragen) 0234/302-3519, E-Mail: martin.tegenthoff@rub.de, Internet: http://www.bergmannsheil.de/pages/kliniken/neurologie/muskel.php?aufklappen=TXVz...


    Weitere Informationen:

    http://www.bergmannsheil.de/pages/kliniken/neurologie/muskel.php?aufklappen=TXVz...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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