Minus mal Minus ist Plus. Ganze Schülergenerationen haben mathematische Regeln mechanisch angewandt, ohne sie zu verstehen. Nun soll es um das Verständnis gehen statt Auswendiglernen, in die Tiefe schauen statt nur an der Oberfläche kratzen: Das sind nur zwei der Maßnahmen, um den Mathematikunterricht künftig zu verbessern. Entwickelt und gemeinsam mit den Ländern umgesetzt wird das Programm „QuaMath“* vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM), an dem drei Arbeitsgruppen der Universität Duisburg-Essen (UDE) maßgeblich beteiligt sind.
Nur knapp die Hälfte aller Jugendlichen erreicht laut Bildungstrend 2018 des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen die mathematischen Kompetenzen, die die Kultusministerkonferenz (KMK) in ihren Regelstandards festgelegt hat – es muss sich also etwas ändern. Das ist schon lange bekannt, doch bislang fehlte es sowohl an der Unterstützung der Lehrkräfte als an konkreten Ansatzpunkten: Was genau will man ändern, was ist sinnvoll? Hier setzt QuaMath an und baut auf die fünf folgenden Merkmale, deren Wirksamkeit wissenschaftlich bereits erforscht ist:
Mathematische Kompetenzen entwickeln sich durch aktives und tiefgehendes Denken, nicht durch Oberflächenlernen, sowie durch inhaltliches Verständnis statt Auswendiglernen unverstandener Rezepte. Das soll auch erreicht werden, indem mathematische Inhalte immer wiederkehren und systematisch verknüpft werden. Gespräche zwischen Lehrkräften und Lernenden, in denen sich Verständnis entwickeln kann, und die individuelle Förderung der Schüler:innen stehen auf der zwischenmenschlichen Ebene im Mittelpunkt.
Vor allem mit Anregungen zur Unterrichtsentwicklung, Fortbildungsmaßnahmen und durch die Vernetzung aller Beteiligten will das Programm mit den entsprechenden Qualifikationsmaßnahmen mehr als 10.000 Schulen erreichen. „Wir möchten sicherstellen, dass es kein theoretisches Konstrukt bleibt“, so Prof. Florian Schacht. Er ist gemeinsam mit den Professorinnen Bärbel Barzel und Petra Scherer sowohl für die Primarstufe als auch für die Sekundarstufen von Seiten der UDE an dem Projekt beteiligt. „Daher werden Lehrkräfte dabei unterstützt, die neuen Methoden umzusetzen. Dazu untersuchen wir typische Entwicklungsverläufe und oft auftretende Herausforderungen und passen die Fortbildungs- und Unterstützungsangebote darauf an.“
Für QuaMath wird das DZLM ab 2023 mit 17,6 Mio. Euro für die ersten fünfeinhalb Jahre gefördert. Die Länder investieren zudem jährlich weitere 5,5 Mio. Euro.
* „QuaMath – Unterrichts- und Fortbildungs-Qualität in Mathematik entwickeln“
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de
Prof. Dr. Florian Schacht, Didaktik der Mathematik, Tel. 0201/18 3-3837, florian.schacht@uni-due.de
Matheunterricht will auf Verständnis setzen
Marcel Klinger
UDE/Marcel Klinger
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Mathematik, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte, Schule und Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).