idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.01.2022 16:09

1,5 Millionen Euro für Erforschung von SARS-CoV-2

Susanne Thiele Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    Renommierter ERC Starting Grant geht ans HIRI

    SARS-CoV-2 besser verstehen – das hat sich Mathias Munschauer vom Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in seinem Forschungsprojekt „COVIDecode“ zur Aufgabe gemacht. Mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro zeichnet der Europäische Forschungsrat (ERC) ihn nun über einen Zeitraum von fünf Jahren aus. Er ist damit der dritte Wissenschaftler am HIRI, der einen ERC Grant erhält.

    Die sogenannten Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) gehören zu den bedeutendsten und angesehensten Förderinstrumenten in der Wissenschaft. Entsprechend groß ist die Freude über die Auszeichnung nicht nur in Würzburg, sondern auch in Braunschweig – das HIRI ist ein Joint Venture des dortigen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg. „Es bestärkt uns und spricht für die Bedeutung unserer Arbeit, dass erneut einem unserer Wissenschaftler diese Förderung zuteilwird“, sagt Jörg Vogel, Geschäftsführender Direktor des HIRI, und zeigt sich begeistert: „Spitzenforschung am Puls der Zeit ist auf ausreichend finanzielle Ressourcen angewiesen. Ich freue mich daher sehr darüber, dass Mathias Munschauer einen der begehrten ERC Starting Grants erhält.“

    „Das internationale Renommee der ERC Grants ist sehr hoch“, ergänzt Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer am HZI. „Wir gratulieren Herrn Munschauer herzlich zu diesem großen Erfolg, der einen Ausbau seiner bahnbrechenden Forschungsarbeiten zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 im menschlichen Organismus ermöglichen wird.“

    Wie SARS-CoV-2 sich die Wirtszelle zunutze macht
    Mathias Munschauer leitet die Forschungsgruppe „LncRNA und Infektionsbiologie“ am HIRI. Gleichzeitig hat er eine Juniorprofessur an der JMU inne. Mithilfe seines nun vom ERC geförderten Projektes „COVIDecode“ will er dazu beitragen, SARS-CoV-2 besser zu verstehen. Er konzentriert sich dabei auf die molekularen Wechselwirkungen zwischen Wirt und Krankheitserreger. Wie viele Humanviren nutzt auch SARS-CoV-2 Ribonukleinsäuren (RNA) als Träger der genetischen Information. Das RNA-Erbgut des Virus wird in die Zelle eingeschleust, die Zelle übersetzt es dann in die für die Vermehrung des Virus notwendigen Proteine. Die Forschung hat sich bisher weitgehend auf die Funktion dieser von dem Virus kodierten Proteine konzentriert. Über die viralen RNAs und deren Interaktion mit dem Wirtsapparat während der verschiedenen Stufen des Virus-Lebenszyklus ist jedoch noch wenig bekannt. Hier setzt die Forschungsgruppe um Munschauer an.

    „Den ERC Starting Grant möchte ich mit meinem Team dazu nutzen, um das Zusammenspiel zwischen den RNAs des SARS-CoV-2-Virus und Faktoren der Wirtszelle systematisch zu erforschen. Wir wollen entschlüsseln, wie diese Interaktionen den viralen RNA-Lebenszyklus und die Abwehrmechanismen des Wirts gestalten“, sagt Munschauer. Die weltweite COVID-19-Pandemie zeige, wie wichtig es sei, ihren Erreger – und auch die vielen neu auftretenden Varianten – auf molekularer Ebene besser zu verstehen. Langfristig können so auch neue Möglichkeiten für RNA-basierte antivirale Therapien und Immuntherapien geschaffen werden, meint der Forscher.

    Mathias Munschauer ist bereits der dritte Wissenschaftler am HIRI, den der Europäische Forschungsrat mit einem ERC Grant ausstattet. Im Jahr 2020 startete Chase Beisel sein durch einen ERC Consolidator Grant finanziertes Projekt „CRISPR Combo“. Neva Caliskan begann 2021 mit der Arbeit am Forschungsvorhaben „T-FRAME“, das mit einem ERC Starting Grant gefördert wird.

    Über Mathias Munschauer
    Mathias Munschauer studierte bis 2010 Biotechnologie an der Hochschule Mannheim und absolvierte zu dieser Zeit mehrere Forschungsaufenthalte in den USA. Nach seiner Dissertation an der Freien Universität Berlin im Jahr 2014 war er in verschiedenen renommierten Laboren wie etwa am Broad Institute of MIT and Harvard tätig und leistete wichtige Forschungsarbeit zum Thema RNA. Im Juli 2019 kam er über das Helmholtz-Nachwuchsgruppenprogramm als Leiter einer unabhängigen Helmholtz-Nachwuchsgruppe zum HIRI.
    Weitere Informationen: https://www.helmholtz-hiri.de/de/forschung/organisation/people/person/jun-prof-m...

    Die ERC Starting Grants
    ERC Starting Grants sind Förderinstrumente des Europäischen Forschungsrats (European Research Council), die junge Wissenschaftler:innen dabei unterstützen, den Karrieresprung zu unabhängigen und selbständigen Spitzenforscher:innen zu machen. Bei Antragsstellung dürfen höchstens sieben Jahre seit dem Erlangen des Doktorgrades vergangen sein, ausdrücklich einziges Bewertungskriterium ist die wissenschaftliche Exzellenz der Forscher:innen und des vorgeschlagenen Vorhabens. Die erfolgreichen Projekte werden bis zu fünf Jahre mit einer Gesamtsumme von bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert.
    Weitere Informationen: https://erc.europa.eu/funding/starting-grants

    Der Europäische Forschungsrat
    Der Europäische Forschungsrat, der 2007 von der Europäischen Union eingerichtet wurde, ist die erste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Jedes Jahr wählt er die besten und kreativsten Forscher:innen jeder Nationalität und jeden Alters aus und finanziert deren in Europa angesiedelte Projekte. Der ERC bietet vier Kernförderprogramme an: Starting, Consolidator, Advanced und Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Proof-of-Concept-Grant-Programm hilft der ERC den Grant-Stipendiat:innen, die Lücke zwischen ihrer Pionierforschung und den frühen Phasen ihrer Vermarktung zu schließen. Weitere Informationen: https://erc.europa.eu/

    Diese Pressemitteilung finden Sie auch auf unserer Homepage unter dem Link https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/15-m...

    Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
    Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Das HZI ist Mitglied im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).Weitere Informationen: http://www.helmholtz-hzi.de

    Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung:
    Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) wurde im Mai 2017 als gemeinsame Einrichtung des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gegründet. Mit Sitz auf dem Campus des Würzburger Uniklinikums widmet sich das HIRI als weltweit erstes Institut seiner Art der Rolle von Ribonukleinsäuren (RNAs) in Infektionsprozessen. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden in einem integrativen Forschungsansatz neue Therapieansätze entwickelt und diese durch Entwicklung pharmazeutischer Anwendungsformen klinisch anwendbar gemacht. http://www.helmholtz-hiri.de

    Ihre Ansprechpartnerin am HIRI:
    Dr. Britta Grigull
    Presse & Öffentlichkeitsarbeit
    +49 (0)931-31-81801
    britta.grigull@helmholtz-hiri.de


    Bilder

    Mathias Munschauer
    Mathias Munschauer
    Hilde Merkert
    HIRI/Hilde Merkert


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Mathias Munschauer


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).