idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.01.2022 15:04

Wissenschaftler:innen der TU Dresden optimieren intelligente Implantate, um Herzinfarkte zukünftig besser zu erkennen

Claudia Kallmeier Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Nachwuchswissenschaftler:innen der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dresden haben im Rahmen des Projektes „MEDICOS – Medical Implant Communication System“ ein sparsames, drahtloses Kommunikationssystem für intelligente kabellose Herzimplantate entwickelt.

    Während des dreijährigen Projektes konnten die Forscher:innen die Funktionalität und Energieeffizienz der Implantate verbessern. Das von ihnen entwickelte Kommunikationssystem bietet eine hohe Performance, um komplexe Biosignale zu verarbeiten und den invasiven Eingriff auf ein Minimum zu reduzieren.

    „Gerade in Anbetracht der alternden Bevölkerung mit chronischen und degenerativen Erkrankungen versprechen die durch intelligente Implantate verbesserten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten wirkungsvolle und auch kosteneffiziente Lösungen“, so Maximilian Becker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Schaltungstechnik und Netzwerktheorie. „Unser Kommunikationssystem ermöglicht eine bessere Datenanbindung und -verarbeitung, optimierte Implantatvernetzung sowie eine maßgeblich verbesserte Energieeffizienz. In Kürze erlaubt es eine verlängerte Batterielebensdauer und Funktionsfähigkeit der Implantate.“

    Um das zu erreichen, haben die Forscher:innen neue Algorithmen und Parameter zur Detektion bzw. Vorhersage kritischer kardialer Ereignisse erarbeitet. Unter anderem ermöglichen sie eine deutlich bessere Erkennung des akuten Myokardinfarkts und damit die frühzeitige Einleitung geeigneter Maßnahmen. Die entwickelten Algorithmen sind sowohl auf extra- als auch auf intrakorporale Signale sowie auf weitere Biosignale neben dem Elektrokardiogramm (EKG) anwendbar und eignen sich deshalb für ein kontinuierliches Monitoring.

    Darüber hinaus haben die Wissenschaftler:innen höchst effiziente Miniaturantennen für In-Körper-Anwendungen entwickelt und optimiert. Es ist ihnen gelungen, die Antennengröße auf ein Zehntel der effektiven Wellenlänge zu verkleinern. Verglichen mit dem bisherigen Stand der Technik konnte gleichzeitig die Effizienz der In-Körper-Antennen um 24 Prozent verbessert werden.

    Im Projekt wurde auch ein Sendeempfänger mit einer Datenrate bis zu 1 Mbit/s mit sehr sparsamem Schlafmodus für medizinische Implantate entwickelt. Er überträgt auf Anforderung die erfassten Daten aus dem Implantat an eine externe Kontrollstation. Für die Aufwachfunktion wurde ein Nanowatt-Aufwachempfänger mit adaptiver Datenrate entwickelt.

    Das Projekt MEDICOS wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    TU Dresden
    Professur für Schaltungstechnik und Netzwerktheorie
    Maximilian Becker
    Tel.: 0351 463-33789
    E-Mail: maximilian_gottfried.becker@tu-dresden.de


    Bilder

    Projekt Medicos
    Projekt Medicos

    Alexander Hammer/TU Dresden


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Projekt Medicos


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).