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16.04.2004 13:55

Studiengebühren sorgten für sinkende Zahlen

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am kommenden Montag beginnen an der Universität Bonn für rund 30.000 Studierende die Vorlesungen des Sommersemesters - das sind 20 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Grund für den Schwund, der in diesen Tagen an allen Hochschulen des Landes zu beobachten ist, sind die Studiengebühren für Langzeit-, Zweit- und Seniorenstudenten, die erstmals in Nordrhein-Westfalen erhoben werden.

    Bei Überschreiten des Anderthalbfachen der Regelstudienzeit werden Gebühren von 650 Euro pro Semester fällig. Absolventen eines Zweitstudiums und Studierende ab einem Alter von 60 Jahren sind automatisch gebührenpflichtig. Lediglich Studierende, die sich auf eine Promotion vorbereiten, bleiben von Gebühren verschont.

    Im Februar hatte die Universitätsverwaltung über 10.000 Gebührenbescheide versandt. Mehr als 2.500 Betroffene beendeten daraufhin ihr Studium. Über 2.000 weitere Studenten legten Widerspruch ein. Nach eingehender Prüfung haben viele von ihnen inzwischen von der Universitätsverwaltung einen positiven Bescheid erhalten. Rund 5.000 Gebührenpflichtige haben sich bislang noch nicht zum Sommersemester zurück-gemeldet; ihnen droht in Kürze die Exmatrikulation "von Amts wegen".

    Im Sommer strömen generell deutlich weniger Studienstarter an die Universität als im Wintersemester, weil ein Studienbeginn zum Sommersemester in vielen Fächern nicht möglich oder nicht empfehlenswert ist. Genaue Zahlen werden im Laufe des Sommersemesters vorliegen, wenn alle Nachrück- und Exmatrikulations-verfahren abgeschlossen sind.

    In praktisch allen Fächern liegt die Zahl der Neueinschreibungen bislang unter den Vorjahreszahlen - wohl eine Folge der Verunsicherung durch das neue Studienkonten- und Finanzierungsgesetz. So fallen nun Immatrikulationen so genannter "Studiengebühren-Flüchtlinge" weg - das sind diejenigen, die nach Einführung von Langzeitstudiengebühren in anderen Bundesländern im Sommersemester 2003 auf die damals noch gebührenfreien NRW-Hochschulen ausgewichen sind. Auch schreiben sich weniger Schulabgänger zunächst einmal pro forma ein, um sich erst anschließend über ihren Berufswunsch zu orientieren, da sie mit dem neuen Gesetz damit bereits ihr individuelles Studienkonto belasten.

    Bislang haben sich rund 1.500 Erstsemester an der Universität Bonn neu eingeschrieben (SS 2003: 2.294); allerdings werden durch Los- und Nachrückverfahren der ZVS in den nächsten Wochen wohl noch einige hundert dazu kommen. Ein Teil des Rückgangs geht auch auf das Konto neuer Numerus clausus-Fächer: So schrieben sich bislang lediglich gut 100 Studierende auf einen der 148 NC-Plätze im Fach VWL ein; im letzten Jahr, als es noch keine Zulassungsbeschränkung gab, lag die Zahl noch bei über 400. Im Fach Medizin ist erstmalig keine Einschreibung zum Sommersemester mehr möglich; zum Sommer 2003 hatten sich hier noch 140 Studierende immatrikuliert.

    Zahnmediziner wollen nach Bonn

    Großer Beliebtheit erfreut sich in diesem Sommer das Fach Zahnmedizin: Mehr als 10 Bewerber registrierte die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund auf jeden der 33 Studienplätze. Kein anderer deutscher Studienort für Zahnmedizin war in diesem Sommer so gefragt. In den Rechtswissenschaften kam in Bonn nur jeder zweite Bewerber um Zug. Und auch in den Fächern Politologie und Volkskunde, für die ein örtlicher Numerus clausus (NC) besteht, gab es deutlich mehr Interessenten als Studienplätze. Dagegen konnten im NC-Fach Germanistik noch freie Plätze im Losverfahren vergeben werden.

    Vorschau auf Veranstaltungen im Sommersemester

    Am 19. April übernimmt der neue Rektor der Universität, Professor Dr. Matthias Winiger, sein Amt im Rahmen eines öffentlichen Festakts in der Aula.

    Der Öffentlichkeit öffnet sich die Universität Bonn im Sommersemester bei zahlreichen weiteren Gelegenheiten. Nicht nur für Studieninteressierte bietet der Dies academicus am Mittwoch, 26. Mai, ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen.

    Einblicke in ihre Arbeit geben die Forschungseinrichtungen der Wissenschafts-region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler bei der Bonner Wissenschaftsnacht am Freitag, 2. Juli, im Hauptgebäude der Universität. Am 3. Juli lädt der Alumni-Club der Universität alle Ehemaligen zu seinem jährlichen Fest ein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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