Masken zu tragen ist auch in der Schule zum Alltag geworden. Immer wieder werden aber auch sorgenvoll Fragen gestellt: Treten dadurch gesundheitliche Schäden auf? Wird die Atmung beeinträchtigt? Und wie steht es mit der kognitiven Leistungsfähigkeit? Nein, ergab eine Studie der Universitätskinderklinik Bochum, die in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen durchgeführt wurde: Das Tragen der Maske wirkt sich nicht negativ auf die Leistungs- und Aufnahmefähigkeit der Schüler aus. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift „Children“ vom 11. Januar 2022.
Unterricht mit und ohne Maske
An der Studie nahmen 133 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren aus insgesamt 13 Klassen der Jahrgangsstufe 5, 6 und 7 teil. Alle Räume hatten gute Ventilationssysteme und waren mit einem Luftfilter ausgestattet. In den ersten beiden Unterrichtsstunden trugen alle beteiligten Kinder eine Maske – entweder eine FFP-Maske oder eine chirurgische Maske. Danach wurden die Gruppen geteilt und zwei weitere Stunden in getrennten Räumen unterrichtet. 65 Kinder trugen eine Maske, 68 keine. Es folgte ein computerbasierter Leistungstest in Kleingruppen auf Basis einer vom ALA-Institut für Arbeiten Lernen Altern in Bochum entwickelten standardisierten Messmethode.
Bewegung hilft
Signifikante Abweichungen in den Testergebnissen gab es – bezogen auf das Tragen der Maske – in keiner der drei Jahrgangsstufen. Darüber hinaus zeigte sich, dass sportliche Betätigung einen positiven Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit der Kinder hat. Unbeeinträchtigt von der Maske zeigten sich insbesondere Schülerinnen und Schüler, die viel Sport treiben.
„Für uns als Klinik zählt nicht nur die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, sondern auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit. Dabei standen bisher vor allem Ernährungsfragen im Vordergrund“, sagt Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum. „Die Maskenpflicht in der Pandemie stellt uns auch in dieser Beziehung vor ganz neue Herausforderungen. Gut zu wissen, dass die schulische Leistung durch die Maske nicht geschmälert wird. Das ist beruhigend.“
„Seit Beginn der Pandemie zeigen sich viele Eltern besorgt über das Tragen der Maske in der Schule“, berichtet Schulleiterin Maike Selter-Beer. „Die Durchführung einer fundierten Studie war eine hilfreiche Chance, dieser Besorgnis wissenschaftliche Ergebnisse entgegenzusetzen. Über das Resultat freuen wir uns sehr, zeigt es doch, dass die Ängste unbegründet sind.“
Dr. Jürgen Frech
Unternehmenskommunikation
Katholisches Klinikum Bochum
Tel.: +49 234 509 6104
E-Mail: juergen.frech@klinikum-bochum.de
Anne Schlegtendal, Lynn Eitner, Michael Falkenstein, Anna Hoffmann, Thomas Lücke, Kathrin Sinngingen, Folke Brinkmann: To Mask or Not to Mask—Evaluation of Cognitive Performance in Children Wearing Face Masks during School Lessons (MasKids), in: Children, 2022, DOI: 10.3390/children9010095, https://www.mdpi.com/2227-9067/9/1/95
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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