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26.01.2022 10:50

Projekt untersucht Fake News: Desinformation erkennen und bekämpfen

Dr. Thomas Wittek Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Gerüchte, Falschmeldungen und Verschwörungsmythen: Soziale Medien sind voll von Desinformation. Aber wer steckt dahinter und was kann man dagegen tun? Ein neues Projekt, das Forschende der Universität Duisburg-Essen (UDE) koordinieren, will dem jetzt auf den Grund gehen. Die Erkenntnisse sollen insbesondere Sicherheitsbehörden helfen, Desinformationskampagnen zu erkennen und dagegen vorzugehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.

    Welchen Informationen Menschen in sozialen Medien Glauben schenken, kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. Etwa, wenn es darum geht, sich in einer Pandemie impfen zu lassen oder nicht. Hier kann Desinformation dazu führen, dass Menschen an der Sinnhaftigkeit der Impfung zweifeln oder diese ganz ablehnen. „Widersprüchliche Informationen verunsichern Menschen, so dass im Ernstfall Schutzmaßnahmen nicht befolgt werden“, sagt Prof. Dr. Stefan Stieglitz, der an der UDE zu digitaler Kommunikation forscht und das Projekt leitet. „Institutionen wie Polizei und Feuerwehr genießen großes Vertrauen und könnten hier gegensteuern. Sie verfügen aber oft weder über die Expertise noch die Mittel, um Desinformation wirksam zu begegnen.“

    In einem ersten Schritt wollen die Forschenden herausfinden, wer im Netz Desinformation wie verbreitet und inwiefern Nutzer:innen in der Lage sind, diese zu erkennen. In einem zweiten Schritt wollen sie Instrumente zur Früherkennung von Desinformationskampagnen und mögliche Gegenmaßnahmen entwickeln. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob es ethisch vertretbar ist, wenn staatliche Stellen Diskussionen im Netz beeinflussen und welche Regeln dafür gelten sollen. Schließlich wollen sie drittens ein Trainingsprogramm für Mitarbeitende von Sicherheitsorganen erarbeiten. Dabei soll die Verbreitung von Desinformationen simuliert und der Einsatz von Maßnahmen zur Prävention geübt werden. Dafür wollen die Forschenden zusammen mit einem Industriepartner passende Softwarelösungen entwickeln.

    An dem Projekt PREVENT* sind Wissenschaftler:innen von vier Universitäten und aus unterschiedlichen Fachbereichen beteiligt, neben den Kommunikationswissenschaftler:innen der UDE auch Jurist:innen und Ethikexpert:innen. Zudem ist ein Berliner Softwareentwicklungsunternehmen ein Partner des Projekts. Projektstart ist im Februar, die Laufzeit ist auf drei Jahre angelegt.

    *PREVENT: Trainingsansatz zur Vermittlung von individuellen, koordinierten und automatisierten Maßnahmen zur Prävention von digitalen Desinformationskampagnen. Projektpartner: UDE, Universität Bremen, Universität Köln, Universität Tübingen, Virtimo AG

    Redaktion: Dr. Thomas Wittek, 0203/37 9-2430, thomas.wittek@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Stefan Stieglitz, Digital Communication and Transformation, Tel. 0203/37 9-1341, stefan.stieglitz@uni-due.de, Twitter: @rgstieglitz


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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