idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.01.2022 07:36

MERCUR-Förderung: Welche Rolle spielen T-Gedächtniszellen bei Asthma?

Dr. Milena Hänisch Kommunikation
Universitätsklinikum Essen

    Das Immunsystem verfügt über eine Art Gedächtnis, das dem Körper hilft, erneute Infektionen besser abzuwehren. Bei Erkrankungen wie Asthma kann eine Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses möglicherweise asthmatische Anfälle hervorrufen. Wie genau das zu schweren Asthmaerkrankungen führt, wollen Wissenschaftler:innen der Ruhrlandklinik, des Universitätsklinikums Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum im neuen Verbundforschungsprojekt IGAL* untersuchen.

    Sie vermuten, dass für das fehlgesteuerte immunologische Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen bestimmte T-Gedächtniszellen von entscheidender Bedeutung sind. Ihr Forschungsvorhaben wird in den kommenden zwei Jahren durch das MERCUR Kooperationsprogramm des Mercator Research Center Ruhr mit 360.000 € gefördert.
    „Erste Hinweise auf den Einfluss einzelner T-Zellpopulationen haben wir aus früheren Studien und neuen Vorarbeiten“, so Projektleiterin Prof. Dr. Michaela Schedel (Leiterin der Arbeitsgruppe „Translationale Pulmonologie“) und Dr. Sebastian Reuter (Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Pneumologie“) an der Ruhrlandklinik und am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben gesehen, dass zum Beispiel CD8+ T-Zellen, die vermehrt den Botenstoff Interleukin-13 ausschütten, schweres Asthma begünstigen und Patient:innen, die besonders viele dieser T-Zellen besitzen, leider nicht auf die typischerweise verordneten Corticosteroide ansprechen.“
    Um schweres Asthma besser zu verstehen und neue Therapieoptionen zu entwickeln, arbeiten die Forschenden translational: Sie untersuchen betroffene Asthmapatient:innen, analysieren aber gleichzeitig auch in Mausexperimenten die Faktoren und Bedingungen, die die Immunantwort und das immunologische Gedächtnis beeinflussen. „Wir wollen wissen, unter welchen Bedingungen sich diese T-Gedächtniszellen so verändern, dass sie zur Erkrankung beitragen und wie sie sich nach unterschiedlichen Reizen wie Virusfektion, Rauch und Sauerstoffmangel auf die Immunantwort auswirken“, so PD Dr. rer. nat. Marcus Peters (Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“) an der Ruhr-Universität Bochum.
    Am Projekt „IGAL“ sind auf Seiten der Universitätsmedizin Essen/Ruhrlandklinik Prof. Dr. Michaela Schedel (AG Translationale Pulmonologie), Dr. Sebastian Reuter (AG Experimentelle Pneumologie) und Prof. Dr. Christian Taube (Klinikleitung für Pneumologie) sowie auf Seiten der Ruhr-Universität Bochum AR PD Dr. rer. nat. Marcus Peters (Molekulare Immunologie), Prof. Dr. Barbara Sitek (Clinical Proteomics) und Prof. Dr. rer. nat. Ingo Schmitz (Molekulare Immunologie) beteiligt.
    Mit diesem Verbundprojekt zum immunologischen Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ruhrmetropolen Essen und Bochum weiter ausgebaut werden. Da das immunologische Gedächtnis ebenfalls eine tragende Rolle bei anderen chronischen oder infektiösen Erkrankungen und beim Erfolg von Transplantationen (z.B. Leber, Lunge) spielt, ist eine Formierung einer DFG Forschungsgruppe zum Thema "Das Immunologische Gedächtnis der Leber und LUnge (IGLU)“ in Planung.

    *Der Projekttitel IGAL steht für: Das Immunologische Gedächtnis der Asthmatischen Lunge (IGAL)


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1305


    Bilder

    IGAL-Projektbeteiligte: Prof. Christian Taube, Prof. Michaela Schedel, Dr. Sebastian Reuter
    IGAL-Projektbeteiligte: Prof. Christian Taube, Prof. Michaela Schedel, Dr. Sebastian Reuter
    Eva Kornas, Ruhrlandklinik
    Ruhrlandklinik


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    IGAL-Projektbeteiligte: Prof. Christian Taube, Prof. Michaela Schedel, Dr. Sebastian Reuter


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).