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31.01.2022 10:44

Gemeinsame Nachhaltigkeitsforschung dank Fonds der Carl-Zeiss-Stiftung: Projektstarts an TUK und Campus Landau

Julia Reichelt Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Standortübergreifende Forschungsaktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit stehen im Fokus des mit zwei Millionen Euro dotierten Fonds, den die Carl-Zeiss-Stiftung an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und dem Campus Landau der Universität Koblenz-Landau aufgelegt hat. Bei der Auftaktveranstaltung am vergangenen Freitag, 28. Januar 2022, stellten Vertreterinnen und Vertreter beider Universitäten im Beisein von Staatssekretär Dr. Denis Alt erste Kooperationsprojekte unter dem Dach des Fonds vor. Der Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung, Dr. Felix Streiter, überreichte symbolisch einen Scheck über die Fördersumme.

    Aus der Vielzahl von Projekten wurden drei Forschungsvorhaben näher vorgestellt: Ein gemeinsames Projekt zur Wissenschaftskommunikation „Mit Mikroalgen gegen den Klimawandel“, welches Nachhaltigkeitsforschung für Schülerinnen und Schüler im „Do it yourself“-Verfahren erlebbar machen soll. Ein weiteres Forscherteam untersucht die Auswirkungen von Antibiotika, die in die Umwelt gelangen, auf Treibhausgasemissionen und die stoffliche Zusammensetzung von Flussbetten als wichtigem Lebensraum. Das dritte Kooperationsprojekt widmet sich dem Weinbau und erforscht, wie sich bei der Herstellung von Wein landwirtschaftliche Abfälle reduzieren lassen.

    „Wir sind der Carl-Zeiss-Stiftung sehr dankbar, dass sie uns unterstützt, standortübergreifende Forschungsvorhaben im Bereich der Nachhaltigkeit auszubauen und sich ergänzende Perspektiven gezielt zusammenzubringen“, sagte Professor Dr. Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TUK. Professor Dr. Ralf Schäfer, Beauftragter für Forschung, Nachhaltigkeit, Transfer und Internationalisierung am Campus Landau, fügte hinzu: „Damit haben wir die Möglichkeit, langfristige Kooperationen zu festigen und den Grundstein für ein Zentrum für Nachhaltigkeitsforschung zu legen, wenn wir ab 2023 als gemeinsame Technische Universität agieren.“

    Insgesamt werden mit den Mitteln zehn Forschungsprojekte gefördert, bei denen Arbeitsgruppen beider Standorte zusammenarbeiten. Auch die Einrichtung einer standortübergreifenden, interdisziplinären Nachwuchsgruppe und die Unterstützung von verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Tagungen und Vortragsreihen gehören zum Förderprogramm des Kooperationsfonds. Zudem werden exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler mit ihren Projekten gefördert. Ihre Vorhaben sollen auch dabei helfen, die standortübergreifende Profilbildung in der MINT-basierten Nachhaltigkeitsforschung zu stärken.

    „Nachhaltigkeit ist ein entscheidendes Zukunftsthema für Wissenschaft und Gesellschaft. Der effiziente Umgang mit unseren Ressourcen ist daher in den kommenden Jahren ein Förderschwerpunkt der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Stärkung von interdisziplinärer Forschung ist uns neben dem Wissenstransfer ein besonderes Anliegen“, sagte Dr. Felix Streiter anlässlich der Übergabe der Förderzuwendung.

    „Wir haben in Rheinland-Pfalz eine breite Sicht auf das Thema der Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten. Es ist an der TU Kaiserslautern und am Campus Landau der Universität Koblenz-Landau in der Forschung und bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses präsent und wird mit großem Engagement und Erfolg bearbeitet. Es freut mich, dass die großzügige Unterstützung der Carl-Zeiss-Stiftung in Höhe von zwei Millionen Euro nicht nur der Förderung dieses gesellschaftlich wichtigen Themas dient, sondern auch ganz gezielt standortübergreifende Aktivitäten zwischen der Technischen Universität Kaiserslautern und dem Campus Landau unterstützt. Damit kommen wir bei der Nachhaltigkeit ein gutes Stück voran“, sagte Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.

    Beide Standorte weisen bereits eine Expertise in der Thematik auf, da Nachhaltigkeit in verschiedenen Forschungsprojekten eine Rolle spielt. An der TUK wird beispielsweise daran geforscht, wie sich Nutzpflanzen besser an die verändernden Klimabedingungen anpassen können, wie Holz als nachhaltiges Baumaterial zum Einsatz kommen kann oder wie recyceltes Material beim Bau Verwendung finden kann. Ferner sollen neue Technologien etwa dabei helfen, die Landwirtschaft digitaler zu machen oder Stromnetze besser zu nutzen. Arbeitsgruppen forschen an effizienten Techniken für die E-Mobilität oder an neuartigen Katalysatoren, um chemische Prozesse energiesparender verlaufen zu lassen. Außerdem entwickeln sie Verfahren, um nachwachsende Rohstoffe für die industrielle Produktion zu verwenden. Sie befassen sich mit nachhaltigen Strukturen in Unternehmen und der nachhaltigen Nutzung von brachliegenden Industrieflächen in Städten.

    Am Campus Landau geht es zum Beispiel um die Mensch-Umwelt-Interaktionen in sozial-ökologischen Systemen, dabei steht etwa das Wasserressourcenmanagement in Nordafrika oder der Kipppunkt in Ökosystemen im Amazonas im Fokus. Darüber hinaus untersuchen Forscherteams vom Menschen gemachte, sogenannte anthropogene Stressoren in der Umwelt und entwickeln dafür Lösungsansätze. Hierbei spielen vor allem Chemikalien in der Umwelt wie Pflanzenschutzmittel oder synthetisch erzeugte Nanopartikel eine große Rolle in verschiedenen Forschungsprojekten. Im Schwerpunkt „Naturwissenschaften und gesellschaftliche Herausforderungen“ geht es darum, inwiefern schulische und außerschulische Bildungsprozesse zu einer reflektierten Entscheidung und Bewertung von kontrovers diskutierten naturwissenschaftlichen und technologischen Themen beitragen können und welche Bedingungen hierfür erfüllt sein müssen.

    Für die Zukunft sind auch neue gemeinsame Studiengänge, ein Graduiertenkolleg und Seminarreihen zur Nachhaltigkeit in Planung.

    Fragen beantwortet:
    apl. Prof. Dr. Marcus J. Naumer
    Referent zur Fusion im Bereich Forschung & grenzüberschreitende Netzwerke
    Tel.: +49 151 10936877
    E-Mail: marcus.naumer@verw.uni-kl.de

    Die TU Kaiserslautern
    Die Technische Universität Kaiserslautern (TUK) ist eine ingenieur- und naturwissenschaftlich ausgerichtete Forschungsuniversität mit internationaler Sichtbarkeit. Ihren Studierenden bietet sie zukunftsorientierte Studiengänge sowie eine wissenschaftliche Ausbildung mit moderner Infrastruktur und gutem Praxisbezug. An der TUK gibt es neben exzellenter Einzelforschung eine Vielzahl koordinierter Forschungsverbünde. In der Grundlagenforschung sind dies mehrere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereiche und Transregios. Die Themenbereiche der anwendungsorientierten Forschung werden meist in enger Kooperation mit den zehn Forschungsinstituten am Standort bearbeitet. Indem die TUK Forschungsstärke mit Wissens- und Technologietransfer verbindet, schlägt sie nicht zuletzt die Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Als Campus-Universität am Rande des Pfälzerwaldes zeichnet sie sich durch kurze Wege, ein partnerschaftliches Miteinander und naturnahe Lebens- und Arbeitsqualität aus.

    Der Campus Landau der Universität Koblenz Landau
    Universität Koblenz Landau gehört als zweitgrößte Universität des Landes Rheinland-Pfalz zu den jüngsten Universitäten in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat sie sich zu einer forschungsorientierten Universität mit den Profilbereichen Bildung, Mensch und Umwelt entwickelt. Das Studienangebot reicht von den Bildungs-, Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften über die Informatik in Koblenz bis zur Psychologie in Landau. Als einzige Universität in Rheinland-Pfalz bietet sie Lehramtsstudiengänge für alle Schularten an. Im Februar 2019 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung beschlossen, den Campus Koblenz als eine eigenständige Universität zu etablieren und den Campus Landau mit der TU Kaiserslautern zusammenzuführen, um eine neue Technische Universität zu schaffen.

    Über die Carl-Zeiss-Stiftung
    Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.


    Bilder

    Dr. Felix Streiter (Geschäftsführer Carl-Zeiss-Stiftung), Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann (Vizepräsidentin für Studium, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchs, Campus Landau), Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter (TUK-Präsident), Staatssekretär Dr. Denis Alt
    Dr. Felix Streiter (Geschäftsführer Carl-Zeiss-Stiftung), Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann (Vizepräsi ...
    Thomas Koziel
    TUK/Koziel


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Dr. Felix Streiter (Geschäftsführer Carl-Zeiss-Stiftung), Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann (Vizepräsidentin für Studium, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchs, Campus Landau), Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter (TUK-Präsident), Staatssekretär Dr. Denis Alt


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