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03.02.2022 15:45

Mit dem Herzfehler alt werden - 10 Jahre EMAH-Zentrum HDZ NRW

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Eine angeborene Herzfehlbildung ist ein Schicksalsschlag, dem mit adäquater medizinischer Therapie im frühen Kindesalter und konsequenter Weiterversorgung zu begegnen ist. In den allermeisten Fällen kann so über viele Jahrzehnte eine gute Lebensqualität erzielt werden. Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ist das Herz- und Diabeteszentrum NRW
    (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, seit mehr als zehn Jahren offizielle überregionale Behandlungseinrichtung.

    Seine jüngste Auszeichnung als „überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener Patienten mit angeborenem Herzfehler“ (EMAH-Zentrum) hat das Bad Oeynhausener Spezialklinikum (Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum) erneut mit Anerkennung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) verlängert, die nach umfangreichem Re-Zertifizierungsverfahren eine lobende Empfehlung für weitere drei Jahre ausgesprochen hat.

    Die Deutschen Fachgesellschaften für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und Pädiatrische Kardiologie (DGPK) sind am Prüfungsverfahren beteiligt. Das hat einen guten Grund:
    „Erwachsene mit angeborenem Herzfehler benötigen eine spezialisierte interdisziplinäre Behandlung und Nachsorge. Wir sind sehr stolz, dass die Gutachter diese herausragende Zusammenarbeit und große Erfahrung unserer Herzspezialisten erneut gewürdigt haben“, betont Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack bei ihrer Gratulation an die zuständigen Klinikdirektoren und Oliver Eickhoff, Leiter der Unternehmensentwicklung und des Qualitätsmanagements. Prof. Dr. Jan Gummert, Ärztlicher Direktor des HDZ NRW, ergänzt: „Unsere Herzkliniken sichern eine sehr individuelle Versorgung und Betreuung zu – ganz besonders, wenn es um komplexe und spezifische Krankheitsbilder geht. Die Patienten profitieren von der großen Erfahrung und der Tatsache, dass sämtliche Beratungen, Untersuchungen und Eingriffe, die im Laufe eines Lebens auf Betroffene mit einer angeborenen Herzfehlbildung zukommen können, unter einem Dach durchgeführt und interdisziplinär befundet werden. Egal, ob es um Herzkathetereingriffe, elektrophysiologische Untersuchungen, Schrittmacher- und ICD-Kontrollen, operative Eingriffe bis hin Herztransplantation geht.“

    Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Dank der guten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten erreichen heute nahezu 95 Prozent der Patienten das Erwachsenenalter. In Deutschland leben mehr als 300.000 Erwachsene mit einer komplexen angeborenen Herzfehlbildung. Sie benötigen lebenslang eine spezialisierte Nachversorgung. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Fachbereiche der Kinder- und Erwachsenenkardiologie, der Rhythmologie, der Herzchirurgie und der sehr speziellen Chirurgie angeborener Herzfehler, die auch Lungen- und Gefäßspezialisten mit einbeziehen.

    Insgesamt 20 weitere Zentren in Deutschland sind als offizielle EMAH-Zentren ausgewiesen, die wie das HDZ NRW für ihre von den Fachgesellschaften erteilte Anerkennung nachgewiesen, dass sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen in der Versorgung einer immer größer werdenden Patientengruppe weiter ausgebaut haben.
    Im Herz- und Diabeteszentrum NRW lobten die Gutachter insbesondere die sehr gute personelle und apparative Ausstattung im HDZ NRW, mit der das gesamte Spektrum der erforderlichen Untersuchungen und Eingriffe bei angeborenen Herzfehlern in herausragender Qualität abgedeckt werde – angefangen bei den jüngsten Patienten im Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Schubert (Kinderkardiologie und Prof. Dr. Eugen Sandica (Chirurgie angeborener Herzfehler/Kinderherzchirurgie), die stationär jährlich rund 1.000 und ambulant 4.500-5.000 Patienten aller Altersgruppen mit einem hochspezialisierten Team aus über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern behandeln, bis zu erwachsenen und hochbetagten Patienten, die je nach Bedarf in den Kliniken und Ambulanzen weiterversorgt werden.

    Allgemeine kardiologische Fragestellungen behandeln Klinikdirektor Prof. Dr. Volker Rudolph und sein Team, das auf schonende Katheterinterventionen spezialisiert ist. Patienten mit Herzrhythmusstörungen profitieren in der von Prof. Dr. Philipp Sommer geleiteten Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie von der großen Expertise der Therapie mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie der enormen Erfahrung in der interventionellen Kardiologie. Das gesamte Spektrum herzchirurgischer Verfahren für Erwachsene einschließlich dem Einsatz von Herzunterstützungssytemen bis zu Herztransplantationen wird in der von Prof. Dr. Jan Gummert geleiteten Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie abgedeckt, die zu den größten herzchirurgischen Kliniken in Europa zählt. Das Fazit der Gutachter: Die Interdisziplinarität aller Abteilungen und die gute Vernetzung mit den niedergelassenen Ärzten führt zu einer überproportionalen
    Versorgungsqualität für eine sehr komplexe Patientengruppe, die auch die
    Herztransplantation beinhaltet.

    Unter einem Dach bietet das HDZ NRW zudem seit Jahren Spezialambulanzen für Patienten mit angeborenen Herzfehlern an, die neben EMAH auch humangenetische Beratungen und die Frühdiagnostik von Ungeborenen miteinbeziehen. Erklärtes gemeinsames Ziel ist es, die stationäre Versorgungsstruktur für EMAH-Patienten insgesamt weiter kontinuierlich zu verbessern.

    Weitere Informationen:

    Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Leitung: Anna Reiss
    Georgstr. 11
    32545 Bad Oeynhausen
    Tel. 05731 97-1955
    Fax 05731 97-2028
    E-Mail: info@hdz-nrw.de
    www.hdz-nrw.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. med. Jan Gummert
    Prof. Dr. med. Stephan Schubert
    Prof. Dr. med. Eugen Sandica
    Prof. Dr. med. Volker Rudolph
    Prof. Dr. med. Philipp Sommer
    Herz- und Diabeteszentrum NRW
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Bad Oeynhausen


    Weitere Informationen:

    http://www.hdz-nrw.de


    Bilder

    Gemeinsame Rundumversorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern am HDZ NRW, Bad Oeynhausen: (v.l) Prof. Dr. Stephan Schubert, Dr. Karin Overlack, Prof. Dr. Eugen Sandica, Prof. Dr. Jan Gummert, Prof. Dr. Volker Rudolph, Oliver Eickhoff und Prof. Dr
    Gemeinsame Rundumversorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern am HDZ NRW, Bad Oeynhausen: ...
    Foto: Marcel Mompour


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Gemeinsame Rundumversorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern am HDZ NRW, Bad Oeynhausen: (v.l) Prof. Dr. Stephan Schubert, Dr. Karin Overlack, Prof. Dr. Eugen Sandica, Prof. Dr. Jan Gummert, Prof. Dr. Volker Rudolph, Oliver Eickhoff und Prof. Dr


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