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20.04.2004 10:16

Frankenberg und Gaehtgens begrüßen Konzept zur Existenzförderung

Biljana Bojic Pressestelle
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

    Baden-württembergischer Wissenschaftsminister trifft Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz zu Informationsaustausch

    Frankenberg und Gaehtgens begrüßen Konzept zur Exzellenzförderung - Notwendige Rahmenbedingungen müssen aber erst noch geschaffen werden

    Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg ist in Stuttgart mit dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Peter Gaehtgens, zu hochschulpolitischen Gesprächen zusammengetroffen. Im Mittelpunkt standen die Themen Exzellenzförderung, Studiengebühren, die Einführung der gestuften Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master sowie die Qualitätssicherung der Lehre durch Akkreditierung.

    Einig waren sich Frankenberg und Gaehtgens vor allem beim Konzept zur Exzellenzförderung an den Hochschulen: "Wir begrüßen, dass sich die Länder mit dem Bund über ein gemeinsames Vorgehen geeinigt haben, das jetzt zwischen Bund, Ländern und Wissenschaftsorganisationen konkret gestaltet und dann umgesetzt werden muss. Der jetzt gewählte Ansatz, der wesentlich auf Exzellenz in einzelnen Wissenschaftsfeldern setzt, aber gleichzeitig ein effizientes Wissenschaftsmanagement sowie die strukturelle Entwicklung der Hochschulen und ihrer Leitungs- und Entscheidungsmechanismen durch angemessene Rahmenbedingungen unterstützt, eröffnet die richtigen Zukunftsperspektiven", erklärten Frankenberg und Gaehtgens im Anschluss an das Gespräch. Sie erachteten es aber darüber hinaus für notwen-dig, die Rahmenbedingungen für einen qualitativen Leistungswettbewerb der Hochschulen zu schaffen. Dazu gehörten neben einer deutlichen Verbesserung der finanziellen Lage der Hochschulen die Selbstauswahl aller Studierenden durch die Hochschulen, die Lockerung des starren Kapazitätsrechts für die Hochschulen sowie die Möglichkeit für die Hochschulen, im Wettbewerb untereinander aus Studiengebühren zusätzliche Mittel einzunehmen. Frankenberg: "Solange der Bund aus ideologischen Gründen am Studiengebührenverbot festhält, stehen der Entwicklung von Spitzenhochschulen erhebliche Hindernisse im Weg."

    Um in der Weltspitze auch in der Lehre mitzuhalten, benötigten die Hochschulen zusätzliche Einnahmen, die deutlich über das hinausgehen müssten, was bis jetzt als zusätzliche Förderung von Bund und Ländern angedacht sei. Die Hochschulen sollten daher nach eigener Entscheidung ein Gebührensystem einführen dürfen, dessen Erträge ihnen zur Verbesserung der Lehre zur Verfügung stehen müssten. "Dadurch soll die Finanzierungspflicht des Staates für das öffentliche Bildungssystem nicht aufgehoben, sondern durch das zusätzliche private Engagement der davon Profitierenden ergänzt und der Wettbewerb um Qualität in der Lehre durch einen zusätzlichen Anreiz gefördert werden", betonte Gaehtgens.

    Frankenberg und Gaehtgens begrüßten auch die Bemühungen der Hochschulen, immer mehr Studiengänge nach dem gestuften Studiensystem einzuführen: Im Sommersemester 2004 werden an deutschen Hochschulen 951 Bachelor- und 1173 Master-Studiengänge angeboten. Dies entspricht rund 19 Prozent der insgesamt angebotenen Studiengänge. "Die starke Zunahme der gestuften Studiengänge ist Beleg für das Interesse der deutschen Hochschulen an einer grundlegenden Studienreform und an einer stärkeren Internationalisierung. Der Reformprozess ist notwendig zur Verbesserung der Ausbildungsqualität: Nur durch die komplette Umstel-lung auf Bachelor und Master werden die deutschen Hochschulen international konkurrenzfähig bleiben und einem hohen Anteil eines Altersjahrgangs ein Hochschulstudium ermöglichen. Ein Parallelangebot traditioneller und neuer, gestufter Studiengänge müssen wir wegen der damit unausweichlich verbundenen Kapazitätsengpässe vermeiden", betonte Gaehtgens.

    Frankenberg stellte heraus, dass die baden-württembergischen Hochschulen derzeit rund 340 Studiengänge nach dem gestuften System anbieten. Vorreiter seien dabei die Fachhochschulen: Vor allem diese brächten sehr viel Engagement dabei auf, ihre Studienangebote komplett umzustellen. "Ab 2005 werden wir gar keine Diplom- und Magister-Studiengänge mehr neu einrichten, und spätestens mit Be-ginn des Wintersemesters 2009/10 werden in diesen Studiengängen keine Studienanfänger mehr aufgenommen", so der Minister. Ausgenommen seien die Staats-examensstudiengänge sowie die Studiengänge mit kirchlichem Abschluss.

    Im Zusammenhang mit Bachelor und Master ging es auch um die Akkreditierung, die Frankenberg und Gaehtgens als "ein wichtiges Element zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung" bezeichneten. Die Sicherung der Qualität der Ausbildung durch ein transparentes Verfahren unter Beteiligung externer Experten - Fachwissenschaftler, Vertreter der Berufspraxis und Studierende - sei Voraussetzung für die Qualitätsentwicklung in der Lehre an deutschen Hochschulen. Da das Akkreditie-rungssystem in Deutschland jedoch noch am Anfang seiner Entwicklung stehe, seien hier - auch im Hinblick auf die Entwicklung auf der europäischen Ebene ("Bologna-Prozess") - besondere Anstrengungen gefordert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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