idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.1997 00:00

Beingeometrie und Ultraschall

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Pm/Mp - 9.12.1997

    Strahlenfreie Beinvermessung Innovationspreis fuer Ulmer Unfallchirurgen

    Bereits zum dritten Mal (nach 1995 und 1996) ging dieses Jahr der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft fuer Unfallchirurgie, dotiert mit 10.000,- Mark, nach Ulm: an ein Team von Wissenschaftlern aus der Unfallchirurgischen Universitaetsklinik (Dr. Peter Keppler, Dr. Wolf Strecker und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Lothar Kinzl), das in Zusammenarbeit mit der Abteilung Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik (Dipl.-Ing. Martin Simnacher und Abteilungsleiter Prof. Dr. Lutz Claes) eine neue Ultraschallmethode zur Bestimmung der Beingeometrie entwickelt hat.

    Wo Knochenfehlstellungen, etwa nach einem Unfall, chirurgisch korrigiert werden, muessen Laengen, Winkel und Verwindungen (Torsionen) an den unteren Extremitaeten vor und nach der Operation gemessen werden. Als dafuer mit Abstand genauestes und zuverlaessigstes Verfahren galt bis dato die Computertomographie (CT). Sie misst fraglos sehr exakt, gestattet Vergleiche zwischen mehreren Aufnahmen, allerdings nur dann, wenn saemtliche Shots aus demselben Winkel vorgenommen wurden. Und sie misst unter Einsatz von Roentgenstrahlen, was ihre Verwendung zur engmaschigen Langzeitbeoabachtung und zu Screeninguntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen einschraenkt.

    Bezugspunkt Knochen

    Keppler und Co. sind nun auf ein handelsuebliches, zweidimensionale Bilder lieferndes Ultraschallgeraet umgestiegen, haben es mit einem dreidimensionalen Messsytem gekoppelt, wie es normalerweise eingesetzt wird, um die Beweglichkeit der Wirbelsaeule zu messen, und versahen dieses System mit einer eigens entwickelten Auswertungssoftware, die den raeumlichen Bezugspunkt der Messungen direkt an den Knochen verlegt, statt die Koordinaten an einem Aussenstandpunkt festzumachen. Damit entfiel die Strahlenbelastung, Laengen und Torsionen von Ober- und Unterschenkel lassen sich raeumlich abbilden, und die Daten verschiedener Messungen sind vergleichbar, unabhaengig von Lagerung und zwischenzeitlichen Bewegungen des Patienten.

    Sechs Monate lang, von August 1996 bis Februar 1997, haben die Ulmer Unfallchirurgen ihr System in Vergleichsmessungen an 50 Patienten im Alter von 18 bis 50 Jahren getestet, erklaertes Ziel: so genau zu sein wie die CT. Die Ergebnisse koennen sich sehen lassen: je nach Messareal und -aspekt (Ober- oder Unterschenkel, Laenge oder Torsion) erzielte das neue Verfahren durchschnittlich eine weit ueber 90%ige Übereinstimmung mit den Resulaten aus CT-Parallelmessungen. Ultrasonographische Laengenbestimmungen durch zwei voneinander unabhaengige Untersucher deckten sich zu 99 Prozent.

    Die sonographische Kombinationsmethode wird demnach auch hoechsten Qualitaetsanforderungen gerecht - ein Ergebnis, das nicht nur die Deutsche Gesellschaft fuer Unfallchirurige beeindruckt hat. So ist Kepplers Team fuer seine Entwicklung bereits im Oktober 1997 mit dem Foerderpreis der DEGUM, der Deutschen Gesellschaft fuer Ultraschall in der Medizin e.V., ausgezeichnet worden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).