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19.04.2004 00:00

Wissenschaft und Kultur unter einen Hut gebracht

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Das aus ehemaligen "Jugend forscht"-Teilnehmern bestehende Netzwerk "Juforum e.V" versammelte sich zu einem viertägigen Kongress an der Universität Heidelberg

    Von der Schulbank in den Vorlesungssaal: Vielen Teilnehmern von "Jugend forscht" liegt die Wissenschaft im Blut. Etwa die Hälfte der Teilnehmer wird später einmal promovieren. Vor vier Jahren gründeten 12 ehemalige Wettbewerbsteilnehmer den Verein "JuFORUM e.V.", der diesen Prozess unterstützt. Der Verein möchte Schüler zur Teilnahme an "Jugend forscht" motivieren, Lehrer zu Mentoren ausbilden und Kontakte der erfolgreichen Schüler zur Industrie und Universität herstellen. Alljährlich veranstaltet der Verein, der inzwischen auf über 100 Mitglieder angewachsen ist, einen "Jungforscher Congress", der dieses Jahr vom 15. bis 18. April an der Universität Heidelberg stattfand. Über 50 Mitglieder des Jungforscher-Netzwerkes aus ganz Deutschland nahmen an der Veranstaltung teil. "Where science meets culture", so das Motto des Kongresses. Bisherige Stationen des jährlichen Treffens waren München, Frankfurt, Berlin und Bremen.

    Gegründet wurde der Verein im Jahr 2000 durch eine Gruppe engagierter "Jugend forscht"-Teilnehmer, die sich auf dem Bundeswettbewerb kennen lernten und beschlossen, weiter in Kontakt zu bleiben. Inzwischen hat der Verein Mitglieder in der gesamten Bundesrepublik und besteht aus vier Regional-Gruppen. Die einzelnen Regionalgruppen treffen sich etwa einmal im Monat, um neue Ideen auszutauschen und Projekte umzusetzen. Weitere Möglichkeiten zur Kommunikation bietet ein vereinseigenes Internetprogramm, der "Jufo Communicator". Projekte des jungen Vereins sind die Mitgliederzeitschrift "Zahnrad", der jährliche Kongress und Seminare für Lehrer, die naturwissenschaftlich interessierte Schüler bei "Jugend forscht" betreuen wollen.

    "In den meisten Schulen werden die Schüler nicht ausreichend gefördert", so Kena Suna, Gründungsmitglied und Schatzmeister des Vereins. "Das liegt aber oft nicht an den Lehrern selbst, sondern an den Ministerien, die den Lehrern keine Stunden zur Vorbereitung des Wettbewerbs zur Verfügung stellen", erläuterte er. Selbst bei kleineren Problemen steht der Verein mit Rat und Tat zur Seite, etwa wenn Schüler keinen Schlüssel für die Chemie- oder Physiksammlung bekommen. "Wir helfen bei der Suche nach einem Betreuungslehrer, oder wenn Schüler zwar eine Idee haben, aber keinen roten Faden für den Start ihres Projektes finden", ergänzte die Pressesprecherin Henrike Müller-Werkmeister.

    Ein "Jugend forscht"-Projekt benötigt viel Zeit, deshalb nehmen vor allem Schüler mit guten Noten teil, die ihre Hausaufgaben schneller erledigen als andere, so Vorsitzende Diplom-Physikerin Christine Selhuber. "Mir ist es wichtig festzustellen, dass Teilnehmer von 'Jugend forscht' gerne über ihren Tellerrand schauen. Die meisten sind kulturell sehr interessiert, spielen etwa ein Musikinstrument oder treiben Sport", sagte Selhuber. Diese Vielseitigkeit wurde auch in der Ausgestaltung des Programmes deutlich: Wissenschaft und Kultur wurden unter einen Hut gebracht. Zum Programm gehörte eine Vortragsreihe mit den Heidelberger Dozenten Professor Joachim Spatz, Dr. Bernd Kromer und Professor Hermann Rieder aus den Fachbereichen Biophysikalische Chemie, Radiometrie und Sportwissenschaften. Der Hauptsponsor "HeidelbergCement" lud zu einer Betriebsbesichtigung ein, bei der den Jungforschern die geologische Situation Heidelbergs vor Augen geführt wurde. Auch stand eine Altstadt- und Schlossbesichtigung auf dem Programm. Der Organisator der Veranstaltung, Diplom-Geologe Ingmar Unkel, ermöglichte den Teilnehmern einen Theaterbesuch und "Sozialwissenschaftliche Studien in der weltbekannten Heidelberger Studentenszene".

    Als ein typisches Beispiel für Kontakte, die zwischen den Jungforschern und mit der Industrie geknüpft werden, nannte Selhuber ein Projekt von Florian Maier, Student der Medientechnik, und Benjamin Holfeld, Student der Physik. Die beiden werden im Juli an einem Parabelflug in Bordeaux teilnehmen und an Bord eines Airbus A300 wissenschaftliche Experimente in kurzzeitiger Schwerelosigkeit durchführen. Maier entwickelte diese während seiner "Jugend forscht"-Zeit. Selhuber sieht in solchen Projekten ein zentrales Anliegen ihres Vereins: "Das ist der Gedanke unseres Netzwerkes: die Jungforscher auch nach dem Wettbewerb weiter nach Kräften zu fördern".

    "Durchweg positive Rückmeldungen" habe der Vorstand und die Organisationsleitung bekommen, freute sich Selhuber. Einige Teilnehmer planen weitere Regionalgruppen, um sich häufiger treffen zu können. "Es steckt viel Potenzial im Verein." Zum Abschluss des Kongresses fand die Jahreshauptversammlung statt, auf der ein Wechsel an der Spitze des Vereins vollzogen wurde. Zur neuen ersten Vorsitzenden wurde Ulrike Müller-Werkmeister gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Florian Maier. Der nächste Jungforscher-Kongress soll in München stattfinden. "Wir versuchen jetzt, die nächste Generation aufzubauen", sagte Selhuber, die zu den Gründungsmitgliedern gehört und die Sponsorensparte weiterführen wird.
    Jochen Schlabing

    Rückfragen bitte an:
    Ulrike Müller-Werkmeister
    Tel. 0174-8 79 44 50
    presse@juforum.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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