Mit einem neuen Lehr- und Lernkonzept macht an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule derzeit der Studiengang Medientechnik auf sich aufmerk-sam. Weg vom althergebrachten Frontalunterricht; hin zur alternativen Me-thode des sogenannten "Lernteam-Coachings" heißt die Devise, von der sich Professoren und Dozenten großen Erfolg bei den Studierenden versprechen.
Der ingenieurwissenschaftliche Studiengang Medientechnik verknüpft die Ausbildung in der modernen Informationstechnik mit den Grundlagen des Kommunikationsdesigns. Im Mittelpunkt stehen Multimedia, Software-Engineering, Programmierung, Datenbanken, Kommunikationstechnik sowie die Grundlagen der Gestaltung. Damit ist "Medientechnik" einer der innovativsten Studiengänge an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Innovativ, weil er interdisziplinär und in zwei verschiedenen Fachbereichen beheimatet ist: Ein Mal in Elektrotechnik-Feinwerktechnik-Informationstechnik (efi), zum anderen in der Gestaltung. Doch nicht nur Interdisziplinarität zeichnet die Medientechniker aus, auch modernste Lernmethoden kommen zum Einsatz.
Lernen als selbstgesteuerter Prozess
Zum Sommersemester 2004 entschied man sich zum Paradigmenwechsel im Lehrangebot. Frontale Wissensvermittlung soll fortan nur noch im Grundstudium erfolgen, das Hauptstudium setzt derweil auf das völlig neuartige Konzept des selbstgesteuerten Lernens. Dieses baut vor allem auf der Erkenntnis auf, dass Wissensvermittlung nicht eins-zu-eins in die Köpfe der Lernenden transportiert werden kann. So betrachtet auch die aktuelle Forschung das Lernen als autonomen selbstgesteuerten Prozess, der nicht wie ein Automat von außen bedient und gesteuert werden kann.
Das im Studiengang Mediendesign praktizierte "Lernteam-Coaching" gliedert nun die Wissensvermittlung in drei Stufen: Zuerst erarbeiten sich die Studierenden den Lernstoff anhand von Skripten oder ähnlichem Material in Eigenregie. Danach treffen sie sich in Teams, um zu diskutieren und sich gegenseitig Fragen zu beantworten. Erst in der dritten Stufe kommen die Dozenten und Professoren aktiv ins Spiel: Sie liefern fehlende Antworten, geben weiterführende Tipps und moderieren Diskussionen. Vorteil: Die Studierenden lernen aktiver, und damit effektiver. Der Stoff verflüchtigt sich nicht pünktlich nach der Prüfung, ohne Spuren in den Köpfen hinterlassen zu haben. Weiterer Pluspunkt: Parallel erarbeiten sich die Studierenden Strategien zur selbstständigen Aneignung neuer Wissensgebiete und trainieren ihre Kompetenzen in Sachen Teamarbeit - beides Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben mehr als gefragt sind. Die Gewöhnung an die Methodik erfolgt dabei schrittweise. Im Grundstudium wird das Coaching nur punktuell eingesetzt. Mathematik-Dozentin Gesa Amedick beschreibt warum: "Wir brauchen zunächst ein Vierteljahr, bis wir unsere Anfänger dazu gebracht haben, die Konsumhaltung aus der Schule aufzugeben."
Überzeugt von der Methode
Die Medientechnik-Dozenten an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule sind überzeugt von diesem Konzept: "Durch unser Auswahlverfahren im Vorfeld und die begrenzte Zahl von Plätzen bekommen wir für die Medientechnik ausnahmslos sehr gute und hoch motivierte Studenten. Wir wollen nicht nur anspruchsvollen Stoff vermitteln, sondern auch eine besondere Art der Wissensvermittlung bieten", beschreibt Studienfachberater Dr. Heinz Brünig, Professor für angewandte Informatik im Fachbereich Elektrotechnik-Feinwerktechnik-Informationstechnik, die Zielsetzungen. Vor dem Start der neuen didaktischen Konzepte war nur noch die Umstellung der bisherigen Skripten notwendig und es mussten die für traditionelle Vorlesungsformen konzipierten Unterlagen aufgearbeitet werden. Der Grund: Wenn sich Studierende den Stoff vornehmlich selbst erarbeiten sollen, liegen die Maßstäbe an Stil, Aufbereitung und Vollständigkeit ungleich höher. Schließlich entfällt auch die Möglichkeit, in einer Vorlesung zusätzliche Ergänzungen und Erläuterungen zu geben.
"Hochtechnologie mit angemessener Schnittstelle"
Im Jahr 2001 war der Studiengang "Medientechnik" an Bayerns zweitgrößter FH ins Leben gerufen worden. In Co-Produktion der Fachbereiche efi und Gestaltung sollen die Medientechniker Wissen aus Design, Kommunikation und Informationstechnik vermittelt bekommen, um - so Brünig - "Hochtechnologie mit einer dem Menschen angemessenen Schnittstelle zu versehen." Im Kern geht es um die Programmierung und Gestaltung intuitiv nutzbarer Oberflächen für Software, Internet und Multimedia. Anders als bei rein gestalterischen Ansätzen spielt jedoch Software-Engineering die zentrale Rolle. Der Schwerpunkt liegt auf teilweise datenbankgestützten Internetanwendungen in Bereichen wie e-Commerce, e-Administration oder e-Learning. Das Interesse an der Medientechnik ist derweil groß. Laut Prof. Brünig durchlaufen jährlich rund 200 Bewerber aus dem In- und Ausland das Auswahlverfahren. Rund 30 von ihnen dürfen schließlich ein Studium beginnen.
Rückfragen von Medienvertretern beantwortet die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Sie erreichen uns telefonisch unter 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder via Mail an presse@fh-nuernberg.de.
http://www2.efi.fh-nuernberg.de/pub/mt/index2.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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