Seit Beginn des Wintersemesters können sich Studenten an der Universität Essen im Mathematical Engineering und im Wissenschaftlichen Rechnen ausbilden lassen. Abschlüsse sind die Grade eines Bachelor of Science bzw. eines Master of Science.
302/98
24. November 1998
Im Fachbereich Mathematik und Informatik etablieren sich seit Beginn des Wintersemesters 1998 die ersten Studiengänge, deren Absolventen die Universität-Gesamthochschule Essen mit den für Deutschland neuen akademischen Abschlüssen eines Bachelor of Science bzw. eines Master of Science verlassen werden. Die Uni bietet die Ausbildung im Mathematical Engineering und im Wissenschaftlichen Rechnen an - noch nicht formal, aber doch de facto.
Das von den Mathematikern entwickelte Konzept für beide Studiengänge ist durch den Senat einhellig gebilligt worden, und die Hochschule hat ihre Einrichtung beim Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen beantragt. Die Genehmigung unterliegt nach den Vorgesprächen zwischen Uni und Ministerium keinem Zweifel. Deshalb konnte die Hochschule ihren Studienanfängern des Jahrgangs 1998/99 aus dem Diplom-Studiengang Mathematik auch zusagen, daß sie unter voller Anerkennung ihrer bisherigen Leistungen demnächst ins Bachelor-Fach wechseln können. Die Studieninhalte sind im ersten Jahr identisch mit denen des Diplom-Studienganges Mathematik.
Bis zum Jahr 2010 werden - verläßlichen Studien zufolge - im Bereich der Informationstechnologie in Europa sechs Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. In Deutschland fehlen in dieser Branche zur Zeit 150 000 qualifizierte Fachkräfte, und allein für Aufgaben in der Datensicherheit könnten jährlich 10 000 Mitarbeiter eingestellt werden. Mit der Ausbildung im Mathematical Engineering reagiert die Uni Essen auf diese Situation: Das Bachelor-Studium unterscheidet sich vom herkömmlichen Diplom-Studiengang Mathematik durch eine reduzierte Vermittlung theoretischen Wissens bei gleichzeitiger Konzentration auf ein Spezialgebiet - zum Beispiel der Datensicherheit.
Der Dekan des Fachbereichs Mathematik und Informatik, Professor Gerhard Frey, räumt der Bachelor-Ausbildung einen hohen Rang ein. Der flexible Studiengang erfülle in hohem Maße die Anforderungen in der modernen Informationsgesellschaft. Die Studiendauer sei kurz; bereits in absehbarer Zeit stünden dem Arbeitsmarkt junge Absolventen zur Verfügung.
Die anwendungsorientierte Ausrichtung des Studiengangs ist Ergebnis einer außergewöhnlichen Kooperation zwischen Fachbereich und Wirtschaft der Region, an erster Stelle mit der Essener Cubis AG, einer der führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland, und deren Tochtergesellschaft, der Security Networks GmbH (Secunet), einer Spezialistin für Sicherheitslösungen in der Informations-technologie. Insbesondere von der Zusammenarbeit mit der Secunet versprechen sich die Hochschullehrer viel - ein Schwerpunkt der Forschung an der Universität und gleichzeitig eine besondere Kompetenz der Secunet ist die Kryptographie.
Eine wichtige Komponente des neuen Studiengangs ist ein Pflichtpraktikum von drei Monaten. Der entsprechende Praktikumsplatz wird garantiert. Hier hat die Secunet der Universität 20 Praktikumsplätze in jedem Jahr verbindlich zugesagt. Darüber hinaus werden praxisorientierte Workshops angeboten.
Im Fachbereich Mathematik und Informatik rechnet man mit zunächst 60 Studenten pro Jahr - eine Zahl, die auch benötigt wird, damit der Studiengang über seine fünfjährige Erprobungsphase hinaus angeboten werden kann. Der Fachbereich denkt aber auch in anderer Hinsicht voraus. Die erfolgreichen Bakkalaureaten, die nach sieben Semestern startklar sind für die Praxis, die aber von der Wissenschaft nicht lassen mögen, können "draufsatteln" und es nach zwei weiteren Semestern zu Masters im Wissenschaftlichen Rechnen bringen.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Dr. Hans-Georg Rück, Telefon (02 01) 1 83-76 55
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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