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15.02.2022 10:09

Flywheel-Effekte in produzierenden Unternehmen: IPRI untersucht den Aufbau interorganisationaler Netzwerkstrukturen

Laura Vetter Pressestelle
IPRI - International Performance Research Institute gGmbH

    Der Flywheel-Effekt – ein Modell zur Strategieentwicklung, von dem sich Jeff Bezos inspirieren ließ und damit den Grundstein für Amazons "Wachstumsspirale" legte. Doch wie können auch KMU solche Schwungrad-Effekte für ihr Wachstum nutzen? Im Rahmen des Forschungsprojekts „FlyNet“ sollen Flywheel-Effekte durch den Aufbau unternehmensübergreifender Netzwerke insbesondere für produzierende KMU realisierbar gemacht werden. „FlyNet“ ist ein Kooperationsprojekt des International Performance Research Institute (IPRI), des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen sowie des Forschungsinstituts Unternehmensführung, Logistik und Produktion an der TU München (TUM).

    Der Flywheel-Effekt ermöglicht die Stärkung des bestehenden Kerngeschäfts bei gleichzeitiger Geschäftsfelderweiterung

    Der Onlineversandhändler und Dienstleister Amazon konnte mit der Einführung seiner Prime-Mitgliedschaft für den Paketversand eine hohe Anzahl an Kunden gewinnen und langfristig binden, um genau diesen dann wiederum innerhalb des Prime-Abonnements neue Dienste wie das Streamen von Filmen und Serien zur Verfügung zu stellen. Durch solche Geschäftsfelderweiterungen kann sich Amazon gleich in mehreren Märkten vorteilhaft positionieren, was die Profitabilität und Resilienz des Unternehmens nachhaltig erhöht. Dieser sogenannte Flywheel-Effekt fungiert als Schwungrad zur Strategieentwicklung von Marketing- sowie Vertriebsmaßnahmen und spielt beim Aufbau eines kundenzentrierten Ökosystems eine wichtige Rolle. Er dient als Schlüsselfaktor zur Verzahnung und Erschließung von Geschäftsfeldern sowie zur Stärkung der Kernprodukte. Durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie den Aufbau eines kundenzentrierten Ökosystems können große Unternehmen wie Amazon oder auch Tesla den steigenden Anforderungen der digitalen Transformation Stand halten und ihr Innovationspotenzial stetig weiter ausschöpfen.

    KMU sind zur Nutzung des Flywheel-Effekts auf Kooperationen in interorganisationalen Netzwerken angewiesen

    KMU hingegen haben bislang wenige Möglichkeiten, den ressourcenintensiven Aufbau eines kundenzentrierten Ökosystems zu gestalten. Gerade hier kann der Flywheel-Effekt ansetzen, indem er nicht nur die Stärkung der Kernprodukte forciert, sondern auch die Verzahnung und Erschließung von Geschäftsfeldern initiiert. Insbesondere die Etablierung interorganisationaler Netzwerke bietet auch für KMU die Möglichkeit zur Realisierung von Flywheel-Effekten, die sie aufgrund ihrer geringen Ressourcenverfügbarkeit eigenständig oftmals nicht stemmen können. Ebendieser Aufbau interorganisationaler Netzwerkstrukturen zur Nutzung von Flywheel-Effekten in produzierenden Unternehmen steht im Fokus des Forschungsprojekts „FlyNet“.

    Forschungsprojekt „FlyNet“ befähigt produzierende KMU zur Nutzung von Flywheel-Effekten

    Der im Forschungsvorhaben „FlyNet“ zu entwickelnde Ansatz soll KMU des produzierenden Gewerbes dazu befähigen, Flywheel-Effekte gezielt durch den Aufbau unternehmensübergreifender Kooperationen nutzbar zu machen. Hierzu sollen die Herausforderungen, die sich aus der radikalen Anpassung und Digitalisierung der Produkte und Geschäftsmodelle ergeben, beleuchtet und Maßnahmen zur Bildung interorganisationaler Netzwerke abgeleitet werden. Hierfür werden unter anderem folgende Projektbausteine erarbeitet:

    - Identifikation von Treibern und Hemmnissen des Flywheel-Effekts
    - Analyse KMU-gerechter interorganisationaler Netzwerkstrukturen
    - Evaluation KMU-gerechter formeller und informeller Steuerungsmechanismen
    - Modellhafte Visualisierung von Netzwerkstrukturen zur Erreichung von Flywheel-Effekten
    - Entwicklung eines Reporting-Tools zur Steuerung des Flywheel-Effekts in interorganisationalen Netzwerken
    - Ausgestaltung einer Roadmap für den Aufbau interorganisationaler Netzwerkstrukturen zur Erzielung von Flywheel-Effekten

    Dementsprechend unterstützt das Forschungsprojekt speziell KMU durch die Etablierung von Flywheel-Effekten bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder und der Aufrechterhaltung ihrer innovativen Position am Markt.

    Praxisnahe Forschung – Seien Sie dabei!

    Das Projekt richtet sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Diese können über den Projektausschuss und durch Fallstudien in das Projekt eingebunden werden und so direkt von Forschungsergebnissen profitieren. Interessierte Unternehmen können sich sehr gerne beim International Performance Research Institute (Herrn Marvin Kalla: MKalla@ipri-institute.com), beim Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen (Herrn Lukas Stratmann: Lukas.Stratmann@fir.rwth-aachen.de) oder beim Forschungsinstitut Unternehmensführung, Logistik und Produktion der Technischen Universität München (Herrn Paul Kompalik: Paul.Kompalik@tum.de) bezüglich einer Kooperation melden.

    Förderhinweis:
    Das IGF-Vorhaben 22052 N „FlyNet – Aufbau interorganisationaler Netzwerkstrukturen zur Nutzung von Flywheel-Effekten in produzierenden Unternehmen“ der Forschungsvereinigung Forschungsinstitut für Rationalisierung FIR e.V. an der RTWH Aachen wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

    Über IPRI:
    Das International Performance Research Institute (IPRI) ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre. Unter der Leitung von Prof. Dr. Mischa Seiter betreibt das Institut international angelegte Forschung mit dem Schwerpunkt auf Controlling sowie Performance Measurement und Management von Unternehmen und Unternehmensnetzwerken sowie öffentlichen Organisationen. Im Mittelpunkt steht die Durchführung von nationalen und internationalen Forschungsprojekten und Studien.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    International Performance Research Institute gGmbH
    Marvin Kalla, M.Sc.
    Reuchlinstraße 27
    D-70176 Stuttgart
    Telefon: 0711-6203268-06
    Telefax: 0711-6203268-99
    E-Mail: mkalla@ipri-institute.com


    Weitere Informationen:

    https://ipri-institute.com/forschungsprojekte/flynet/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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