idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.02.2022 18:18

DGTHG und Ulrich Karsten-Stiftung verleihen wissenschaftlichen Forschungspreis für Kardiovaskuläre Medizin

Regina Iglauer-Sander Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V.

    Gemeinsam mit der Ulrich Karsten-Stiftung verlieh die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie im Rahmen der 51. Jahrestagung 2022 in Hamburg den Forschungspreis für Kardiovaskuläre Medizin, dotiert mit 10.000 Euro, für hervorragende wissenschaftliche Leistungen mit zukunftsorientierter Forschungs-intention an Frau Prof. Dr. med. Sabine Bleiziffer, leitende Oberärztin am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, für ihre Arbeit „Long-term outcomes after transcatheter aortic valve implantation in failed bioprosthetic valves“.

    Die begrenzte Haltbarkeit von biologischen Herzklappenprothesen führt bei einem bestimmten Anteil der Patienten zu der Notwendigkeit eines erneuten herzchirurgischen Eingriffs, der potentiell ein erhöhtes Risiko birgt. Die sog. Valve-in-Valve Prozedur ist ein neues schonendes Verfahren ohne Sternotomie oder Herz-Lungen-Maschine, bei dem kathetergestützt eine Aortenklappenprothese am schlagenden Herzen in der degenerierten chirurgischen Bioprothese platziert wird. Die multizentrische Subanalyse aus dem Valve-in-Valve International Data (VIVID) Register liefert erstmals Nachbeobachtungsdaten bis zu 8 Jahren nach Valve-in-Valve von über 1000 Patienten. Bei Patienten, deren initial implantierte Bioprothese eine Größe > 20mm hat, zeigte sich ein signifikant besseres Überleben nach 8 Jahren (40,5% versus 33,2% bei kleineren Prothesen, p=0.01). Die Implantation einer ballon-expandierbaren Katheterklappe als Valve-in-Valve führte zu einem signifikant erhöhten Risiko einer späteren Reintervention (subhazard ratio 3,34; 95% CI 1,26-8,85). Vor dem Hintergrund, dass die Verwendung biologischer Herzklappenprothesen stetig zunimmt, werden Herzmediziner zunehmend mit der Behandlung degenerierter Bioprothesen konfrontiert. Daher sollten Herzchirurgie und Kardiologie, interdisziplinär heute im multidisziplinären Herzteam, schon bei der initialen Prozedur eine „Lebenszeittherapie“ mit mehr als einem Eingriff planen. Diese Arbeit liefert wichtige Daten dazu, welche Faktoren für ein optimales Langzeitergebnis zu beachten sind.

    (Laienverständliche Erklärung)
    Biologische Herzklappenprothesen haben im Gegensatz zu mechanischen eine begrenzte Haltbarkeit, da es mit der Zeit durch Abnutzung zu Funktionsstörungen kommt. Muss eine solche Herzklappenprothese erneut ausgetauscht werden, steht heute ein schonendes. kathetergestütztes Verfahren, meist mit Zugang durch die Leiste, zur Verfügung. Aus Registerdaten wurde erstmals eine Langzeitnachbeobachtung von bis zu 8 Jahren an über 1000 betroffenen Patienten durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Größe der ursprünglich eingesetzten biologischen Herzklappenprothese eine entscheidende Rolle spielt, da Patienten, die eine größere Herzklappeprothese erhielten, einen Überlebensvorteil aufzeigten. Die Wahl des Prothesentyps zur Behandlung der abgenutzten biologischen Herzklappenprothesen ist ebenfalls von Bedeutung: Die Verwendung einer ballonexpandierenden Prothese führte dabei häufiger zu Folgeeingriffen im weiteren Verlauf. Vor dem Hintergrund, dass die Verwendung biologischer Herzklappenprothesen stetig zunimmt, werden Herzmediziner zunehmend mit der Behandlung degenerierter Bioprothesen konfrontiert. Daher sollten Herzchirurgie und Kardiologe, heute im multidisziplinären Herzteam, schon bei der ersten Prozedur eine „Lebenszeittherapie“ mit mehr als einem Eingriff planen. Diese Arbeit liefert wichtige Daten dazu, welche Faktoren für ein optimales Langzeitergebnis zu beachten sind.

    3.605 Zeichen inkl. Leerzeichen


    Weitere Informationen:

    https://www.dgthg.de/de/pressemeldungen


    Bilder

    Prof. Dr. med. Sabine Bleiziffer
    Prof. Dr. med. Sabine Bleiziffer

    Sabine Bleiziffer


    Anhang
    attachment icon DGTHG_Forschungspreis Kardiovaskuläre Medizin_2022

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. med. Sabine Bleiziffer


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).