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21.04.2004 15:45

Umweltmedizinischer Informationsdienst veröffentlicht neue Forschungsergebnisse

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Die Studie "Untersuchungen zur Verbreitung von Kontaktallergien mit Schwerpunkt im privaten Bereich", der Daten von rund 67.300 Patienten aus den Jahren 1995 bis 2002 zu Grunde liegen, befasst sich mit der Hauterkrankung - auch als Kontaktekzem bezeichnet. Dem Kontaktekzem geht eine Sensibilisierung gegenüber einem Kontaktallergen voraus. Betroffen sind 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung; jährlich erkranken zwischen 1,8 und 7 von 1.000 Personen. Die Tatsache, dass die Kontaktallergie häufig anthropogene Ursachen hat, macht ihre Vermeidung möglich. Voraussetzung ist die Kenntnis der Verbreitung und Wichtigkeit der Allergene.

    Nickel gehört nach wie vor zu den häufigsten Allergenen, gefolgt von Duftstoffen und Chromsalzen. Nickelallergien stehen beispielsweise mit dem Tragen von Modeschmuck und Piercing in Verbindung. Der immer wieder diskutierte Zusammenhang mit EURO-Münzen ließ sich dagegen nicht bestätigen. Weitere wichtige Kontaktallergene sind Farbstoffe, Biozide, Terpentinöl und andere Naturstoffe, auch Quecksilber und Palladium sowie Epoxidharze.
    Die aktuelle Ausgabe des Umweltmedizinischen Informationsdienstes informiert über zwei weitere Forschungsprojekte. Sie berichtet über "Untersuchungen zur Suszeptibilität bei Patienten mit Multipler Chemikalienempfindlichkeit". Die Ergebnisse haben vorläufigen Charakter. Eine vertiefte Auswertung wird voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2004 verfügbar sein und dann im Bericht über die "Studie zum Verlauf und zur Prognose des MCS-Syndroms - Erweiterung der Basisstichprobe und Nachuntersuchung" vorgelegt. In dem zweiten Projekt wird der "Einfluss der Radonkonzentration in Häusern auf Chromosomen in peripheren Lymphozyten" bei den Bewohnern untersucht und ein konzentrationsabhängiger Zusammenhang festgestellt. Auch wenn aus den Chromosomen-Veränderungen keine unmittelbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen abgeleitet werden können, wird aus Vorsorgegründen empfohlen, die Radonkonzentration durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.
    Weitere Themen sind: Die Einführung des Mammografie-Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs in Deutschland, die Gründung der Arbeitsgruppe "Diskothekenlärm", die im November 2003 ihre Arbeit aufnahm und derzeit Vorschläge zum Schutz vor Gehör-gefährdendem Lärm von Besuchern auf Veranstaltungen erarbeitet, das Fachgespräch über die Anwendbarkeit des Benchmark-Verfahrens zur Risikoabschätzung, das Expertengespräch über Duftstoffe, das einem ersten Informationsaustausch über Herstellung, Anwendungsgebiete und mögliche gesundheitliche Wirkungen diente, und die Frage nach Eignung der MVOC-Bestimmung zum Nachweis von Schimmelpilzbefall. Angekündigt werden die diesjährigen Innenraumtage im Mai, die sich diesmal auch mit der Sanierung von Schimmelpilzbefall befassen.
    AIDS und HIV-Infektionen sind auch in Deutschland ein Problem - Anlass zur Sorge gibt das abnehmende Schutzverhalten bei Sexualkontakten.
    Nach der fahrlässigen Anwendung eines Mittels zur Bekämpfung von Holzwürmern kam es bei Anwohnern zu Vergiftungen, darunter eine mit tödlichem Ausgang. Zwei weitere Beiträge widmen sich anlässlich der Aktion "Rauchfrei 2004", bei welcher 10.000 Euro zu gewinnen sind, dem Tabakrauchen, seinen gesundheitlichen Auswirkungen und dem Abgewöhnen.
    Der Umweltmedizinische Informationsdienst - Informationen zu Umwelt · Gesundheit · Verbraucherschutz (UMID) wird vom Umweltbundesamt (UBA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Robert Koch-Institut (RKI), den Behörden, die unmittelbar an der Umsetzung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (www.apug.de) beteiligt sind, herausgegeben. Es erscheinen jährlich etwa vier Ausgaben.
    !Die Ausgabe 1/2004 kann auf der Internetseite des UBA unter http://www.umweltbundesamt.de/umid/index.htm abgerufen werden. Behörden und Institutionen, die im Bereich Umwelt und Gesundheit arbeiten, sowie Ärzte und andere auf dem Gebiet der Umweltmedizin tätige Fachkräfte können die elektronische Form des UMID auch beim UBA, Fachgebiet II 1.1, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax: 030-8903 1830 oder über die angegebene Internetadresse unter "Abo" kostenlos abonnieren.
    Berlin, den 21 April 2004
    (4.603 Zeichen)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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