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28.02.2022 07:52

Geovisualisierung: Harte Fakten und lebendige Emotion

Katja Bolza-Schünemann M.A. Hochschulkommunikation
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

    Studierende der Geovisualisierung an der FHWS haben Animationsfilme für einen Kooperationspartner erstellt

    Wie realitätsnah ein Studium an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) sein kann, zeigt eine aktuelle Zusammenarbeit des Studiengangs „Geovisualisierung“ mit der „Rosentritt Wohnbau GmbH“ als externem Partner. Anlass war die projektbezogene Geovisualisierung im siebten und letzten Studiensemester, bei der Dozent Stefan Sauer auf „Projekte aus dem echten Leben“ setzt. Diesmal ging es um die „Gartenstadt“ auf dem ehemaligen Bahngelände in Etwashausen im Norden von Kitzingen.

    Im Juli 2021 hatte der Kitzinger Stadtrat dem Immobilieninvestor Wolfgang Rosentritt die Aufstellung eines Bebauungsplans für die „Neue Gartenstadt Etwashausen“ genehmigt. Auf dem Gelände sollen bis zu 220 Wohneinheiten entstehen. In der Öffentlichkeit wird das Vorhaben seitdem kontrovers diskutiert – nicht nur, weil das Gelände mit Altlasten, einem historischen Bahnhofsgebäude und der Lage an der Nordtangente einige Schwierigkeiten birgt, sondern auch, weil Befürchtungen der Anwohnerinnen und Anwohner in puncto Gebäudehöhe, Verkehrsaufkommen, Stadtklima und Lärm laut wurden. Auf all diese Vorbehalte will der Geschäftsführer der „Rosentritt Wohnbau GmbH“ jetzt fundierte Antworten geben. Und zwar nicht mit vielen Worten und Papier, sondern mit einem professionellen Video.

    Aufgabe der Studienarbeit war es deshalb, „einen Animationsfilm zu erstellen, der die städtebauliche Idee der Gartenstadt darstellt und vom Projektpartner als Werbevideo genutzt werden kann“, so Betreuer Stefan Sauer. In 60 bis 90 Sekunden sollten den Zuschauerinnen und Zuschauern die wichtigsten Rahmenbedingungen des Konzeptes erläutert werden. Als zentrale Aspekte benannte er die Entstehung hochwertiger Wohneinheiten für unterschiedliche Lebensentwürfe, eine funktionale und visuell ansprechende Architektur mit nachhaltigen Materialen und abwechslungsreicher, naturnaher Fassadengestaltung, eine familienfreundliche, autofreie Innenzone und ökologische Nachhaltigkeit durch Flachdachbegrünung, Photovoltaikanlage, Urban Gardening und E-Ladesäulen. Als Material standen Luftbilder, Fotos, Zeichnungen, Filme und ein CAD-Modell zur Verfügung. Um einen zusätzlichen Anreiz zu setzen, hatte Geschäftsführer Wolfgang Rosentritt ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 3.000 Euro ausgelobt.

    Die sieben Studierenden wollten in ihren Videos „zeigen, dass hier kein Wohnklotz entstehen soll, sondern ein naturnahes Wohnviertel mit viel Grün und hoher Lebensqualität“, erläuterte Jan Erhardt bei der Präsentation. Mit Überflugsituationen, 3D-Animationen, Texten und Fotos, vor dem Betrachter entstehenden Bauten und gezielter Musikauswahl machen die Studierenden harte Fakten lebendig und transportierten Stimmung. Specials wie ein Start aus zwei Kilometern Höhe oder der bewusste Wechsel zwischen Papiermodell und bunter Wirklichkeit setzen individuelle Akzente.

    Entsprechend schwer fiel der vierköpfigen Jury aus Wolfgang Rosentritt, Architekt Christian Hofmann von „mayarchitekten“, Betreuer Stefan Sauer und Dekanin Prof. Dr. Daniela Wenzel die Entscheidung. Haupt-Kriterium für Investor und Architekt war die Frage: „Welches Video würden wir im Stadtrat zeigen? Was nimmt den Betrachter emotional mit?“ Stefan Sauer und Daniela Wenzel bewerteten neben Informationsgehalt, Überzeugungskraft und Stimmung auch technische Aspekte wie 3D-Qualität, Animationswirkung, Storyboard, Kamerafahrten, Lichtdarstellung, Perspektive, Geschwindigkeit und Einbindung von Modell und Drohnenflügen. Alle vier Jurorinnen und Juroren zollten den Studieren-den, die in Zweierteams antreten konnten, großen Respekt ob des „gigantischen Arbeitsaufwands“. „In diesen 90 Sekunden steckt viel Arbeit“, brachte es Christian Hofmann auf den Punkt.

    „Die Ergebnisse übersteigen die Anforderungen des Studiums bei weitem“, lobte auch Daniela Wenzel das hohe Engagement. Gleichzeitig dankte sie Stefan Sauer und ermutigte ihn zu weiteren Projekten: „Die Studierenden erleben hier genau das, was sie im Berufsleben immer wieder erleben werden. So soll das sein, das ist projektbezogene Geovisualisierung!“

    Nach dreißig Minuten intensiver Beratung hatten sich die Juroren denkbar knapp entschieden: Nils Adelmann und Philipp Pablitschko belegen den ersten Platz (1500 Euro). Den zweiten Platz teilen sich Rebekka Bärthele sowie das Team Jan Erhardt und Maximilian Seufert (jeweils 500 Euro), auf Platz drei landeten Lisa Hofmann und Levente Piri (500 Euro).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Hochschule Würzburg-Schweinfurt
    Studienbereich Geo
    Prof. Dr. Daniela Wenzel
    Röntgenring 8
    97070 Würzburg
    0931-3511- 8904
    daniela.wenzel[at]fhws.de


    Weitere Informationen:

    https://geo.fhws.de/studieninteressierte/innovative-projekte/gartenstadt/


    Bilder

    „Neue Gartenstadt Etwashausen“: Szene aus dem Sieger-Film
    „Neue Gartenstadt Etwashausen“: Szene aus dem Sieger-Film
    Anja Legge / Screenshot


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Geowissenschaften, Informationstechnik
    überregional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    „Neue Gartenstadt Etwashausen“: Szene aus dem Sieger-Film


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