Prof. Dr. Verena Krebs vom Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gehört zu den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern des renommierten Dan-David-Preises. Die Preisjury belohnt damit die „brillante Analyse westlicher und äthiopischer Quellen, die einen frischen und spannenden Blick auf den kulturellen Austausch zwischen Europa und Afrika ermöglicht", wie es in der Begründung heißt.
Der Dan David Prize ist der größte Geschichtspreis der Welt. Er wird vergeben von der Dan-David-Stiftung und der Universität Tel Aviv. 2022 wurden neun herausragende Persönlichkeiten aus Geschichtswissenschaft und Geschichtspraxis ausgewählt, die jeweils 300.000 US-Dollar erhalten. Virtuell verliehen wurde der Preis am 1. März 2022. Zusammen mit Dr. Mirjam Brusius vom Deutschen Historischen Institut London, die 2002 ebenfalls zu den Gewinnerinnen zählt, ist Verena Krebs die erste Deutsche, der den Preis erhält.
Traditionelle Darstellungen der europäisch-afrikanischen Beziehungen auf den Kopf gestellt
Verena Krebs hat an der RUB die Juniorprofessur für Mittelalterliche Kulturräume und ihre Verflechtungen inne. Sie gehört zudem zum Leitungsteam des Zentrums für Mittelmeerstudien. Im Mittelpunkt ihrer Forschungen steht die Geschichte des christlichen Äthiopiens, wobei sie sich auf Aspekte des Königtums und der höfischen Kultur im 15. und 16. Jahrhundert konzentriert. Sie stellt dabei die traditionellen Darstellungen der europäisch-afrikanischen Beziehungen auf den Kopf und zeichnet ein lebendiges Bild der Kulturgeschichte des frühen salomonischen Königreichs Äthiopiens auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Krebs möchte beleuchten, wie afrikanische und lateinische Christen einander in einer historischen Periode begegneten, die immer noch durch die Linse der europäischen Entdeckung und Erforschung betrachtet wird. Als Mittelalterhistorikerin mit kunsthistorischem Hintergrund arbeitet Krebs besonders gern nicht nur mit schriftlichen Quellen, sondern auch mit Objekten der religiösen materiellen Kultur wie Ikonen und Handschriftenilluminationen, um Einblicke in die Kulturgeschichte der Region zu gewinnen.
Zur Person
Verena Krebs promovierte 2014 in Geschichte an den Universitäten Konstanz und Mekelle (Äthiopien) und verbrachte drei Jahre als Post-Doc in Jerusalem. Seit Oktober 2017 ist sie an der RUB.
Prof. Dr. Verena Krebs
Mittelalterliche Kulturräume und ihre Verflechtungen
Fakultät für Geschichtswissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 24663
E-Mail: verena.b.krebs@rub.de
Verena Krebs kann mit dem Preisgeld ihre Forschungen intensivieren.
Sebastian Campos / Magnet Media GmbH
Korrektur: Der Preis wurde nicht am 1. März 2022 verliehen, an diesem Tag wurden die Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben. Die Verleihung findet am 11. Mai 2022 statt.
Außerdem stand einer Stelle eine falsche Jahreszahl: 2002 statt 2022. 2022 ist richtig.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).