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23.04.2004 09:07

DFG richtet erstes deutsch-chinesisches Graduiertenkolleg ein

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 17 neue Graduiertenkollegs ein. Das beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss in seiner Sitzung am 21. April.

    DFG richtet erstes deutsch-chinesisches Graduiertenkolleg ein
    Entscheidung über 17 neue Förderungen und Erhöhung der Stipendiensätze

    Nr. 15
    23. April 2004

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 17 neue Graduiertenkollegs ein. Das beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss in seiner Sitzung am 21. April. Unter den aus 42 Neuanträgen ausgewählten sind auch sechs internationale Kollegs, darunter erstmals ein deutsch-chinesisches. Darüber hinaus beschloss der Ausschuss, dass Kollegiatinnen und Kollegiaten künftig Förderung für Vernetzungstreffen zwischen mehreren Graduiertenkollegs beantragen können. Diese Maßnahme soll dem fachlichen und Ideenaustausch sowie der Stärkung der Eigeninitiative dienen. Ab dem 1. Juli 2004 tritt außerdem eine Erhöhung der Stipendiensätze für Doktoranden von 921 auf 1000 Euro pro Monat in Kraft. Derzeit fördert die DFG insgesamt 260 Graduiertenkollegs, darunter 27 internationale.

    Das erste deutsch-chinesische Graduiertenkolleg "Modellierung von Stoffflüssen und Produktionssystemen für eine nachhaltige Ressourcennutzung in intensiven Acker- und Gemüsebausystemen der nordchinesischen Tiefebene" beschäftigt sich mit den Gefahren für die Umwelt, die sich aus der hohen Produktionsintensität der dortigen Landwirtschaft ergeben. Bei dieser Kooperation der Universität Hohenheim mit der China Agricultural University Beijing steht das Thema Nachhaltigkeit im Sinne von umweltverträglichen, ökonomisch und sozial langfristig vertretbaren Produktionsmethoden im Mittelpunkt.

    Als weiteres internationales Graduiertenkolleg vereint das Projekt "Signaling Mechanisms in Lung Physiology and Disease" die Justus-Liebig-Universität in Gießen mit dem Albert-Einstein-College und dem Columbia University College in New York. Die Teilnehmer sollen mit der Arbeit zu Lungenkrankheiten bei Kindern und Erwachsenen auf eine Karriere in der biomedizinischen Forschung an Universitäten oder in der Industrie vorbereitet werden. Die Teilnehmer werden in den Bereichen der Molekularbiologie und der Pathophysiologie der Lunge an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und patientennaher Forschung arbeiten.

    In einer Kooperation mit den norwegischen Universitäten in Bergen und Oslo widmen sich die Universitäten Heidelberg und Mannheim dem Thema "Development and Application of Intelligent Detectors". In diesem Graduiertenkolleg sollen Detektorensysteme für die experimentelle Teilchen- und Kernphysik entwickelt und angewandt werden, die moderne Informationstechnologie nutzen. Physiker werden dabei zusammen mit Informatikern an die Spitze der Teilchenphysik geführt und mit den fortschrittlichsten Design-, Simulations- und Analysewerkzeuge arbeiten.

    In einem der neu in Deutschland eingerichteten Graduiertenkollegs, "Mediale Historiographien" der Bauhaus Universität Weimar sowie der Universitäten Erfurt und Jena, nehmen Wissenschaftler das Verhältnis von Geschichte und Medien unter die Lupe. Historischer Ausgangspunkt sind die Umbrüche durch neue technische Kommunikationsmedien im 19. Jahrhundert sowie die Entstehung moderner Geschichtsbegriffe, die sich seit Ende des 18. Jahrhunderts um die Spannung zwischen Ereignis und Prozess ausgeprägt haben. Zentrale Fragen in dem Projekt sind die nach der Wirksamkeit von Medien in verschiedenen Kulturen sowie danach, wie Medien und Medientechniken ihre eigene Geschichtsschreibung bestimmen.

    Die neuen Graduiertenkollegs im Einzelnen:
    · Prospektive Gestaltung von Mensch-Technik-Interaktion, Technische Universität Berlin
    · Konformationsumwandlungen bei makromolekularen Interaktionen, Universität Halle-Wittenberg
    · Molekulare Grundlagen dynamischer zellulärer Prozesse, Universität Münster
    · Funktionale Genomforschung in der Tiermedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München
    · Die Bedeutung genetischer Polymorphismen in der Onkologie: Von den Grundlagen zur individualisierten Therapie, Universität Göttingen
    · Geschlecht als Wissenskategorie, Humboldt-Universität zu Berlin
    · Pfade organisatorischer Prozesse, Freie Universität Berlin
    · Nichtgleichgewichtsphänomene in Niedertemperaturplasmen: Diagnostik - Modellierung - Anwendungen, Ruhr-Universität Bochum
    · Darstellungstheorie und ihre Anwendungen in Mathematik und Physik, Bergische Universität Wuppertal
    · Signaling Mechanisms in Lung Physiology and Disease, Universität Gießen
    · Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert, Technische Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, Freie Universität Berlin
    · Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, Universität Frankfurt am Main
    · Archiv, Macht, Wissen - Organisieren, Kontrollieren, Zerstören von Wissensbeständen von der Antike bis zur Gegenwart, Universität Bielefeld
    · Katalysatoren und katalytische Reaktionen für organische Systeme, Universität Freiburg
    · Development and Application of Intelligent Detectors, Universität Heidelberg
    · Mediale Historiographien, Bauhaus-Universität Weimar
    · Modellierung von Stoffflüssen und Produktionssystemen für eine nachhaltige Ressourcennutzung in intensiven Acker- und Gemüsebausystemen der nordchinesischen Tiefebene, Universität Hohenheim

    Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 von ihnen arbeiten in einem meist interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professorinnen und Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit schließen rund sechs Prozent aller Doktoranden in Deutschland ihre Promotion in Graduiertenkollegs ab. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als andere Doktoranden. Der Anteil der ausländischen Promovenden ist mit 27 Prozent an den Graduiertenkollegs fast dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

    Weitere Informationen zu den Graduiertenkollegs der DFG: http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/koordinierte_programme/graduiertenkollegs...

    Nähere Informationen erteilt Dr. Jörg Schneider (Gruppe Graduiertenkollegs und Nachwuchsförderung), Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: (0228) 885-2424, E-Mail: joerg.schneider@dfg.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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