Nr. 38/22.04.04/as
Teamarbeit im virtuellen Konferenzraum
Fridericiana wirkt an der nationalen Lernplattform "Pro-Teach-Net" mit
Teamarbeit steht hoch im Kurs. Sitzen die Kollegen dabei im gleichen Raum oder zumindest im selben Unternehmen, lässt sich die Zusammenarbeit noch recht einfach gestalten. Doch was tun, wenn mit Personen zusammengearbeitet werden muss, die in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land arbeiten? Diesem Problem widmet sich eine Arbeitsgruppe am Institut für Rechneranwendung in Planung und Konstruktion (RPK) der Fakultät für Maschinenbau. Zusammen mit Wissenschaftlern fünf weiterer deutscher Hochschulen - den Universitäten Bremen, Rostock, Magdeburg, der Technische Universität Ilmenau und der Fachhochschule Gelsenkirchen - arbeiten die Karlsruher am "Pro-Teach-Net". Dahinter verbirgt sich ein E-learning-Projekt, dessen Ziel die Schaffung eines universitätsübergreifenden Ausbildungsnetzwerks für den Bereich der Produktentwicklung ist. Konkret bedeutet dies: Studierende bearbeiten gemeinsam mit Kommilitonen aus anderen Städten ein Konstruktions-Projekt, ohne gemeinsam an einem Tisch zu sitzen: Die Kommunikation verläuft via Internet über die gemeinsame Lernplattform.
Die Teilnehmer "sollen während dieser Aufgabe Fähigkeiten erwerben, die für eine Teamarbeit nötig sind, bei der vor allem über das Internet kommuniziert wird", erklärt Berkun Culha, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut. Mit seinem Kollegen Dan Gutu ist Culha an der Fridericiana für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt verantwortlich. Die Ausrichtung des "Pro-Teach-Net" auf das Thema Produktentwicklung erfolgte aus gutem Grund, wie Culha erklärt: "Die Produkte werden immer komplexer, sodass Unternehmen bei der Entwicklung auf eine Vielzahl von Partnern angewiesen sind." Deshalb würden Arbeitskonstellationen, bei denen die Teammitglieder weit voneinander entfernt sind, immer häufiger: "Arbeitstreffen an einem gemeinsamen Ort finden während vieler Projekte höchstens ein- bis zweimal statt".
Das RPK hat bei der Vorbereitung und Entwicklung der Lernplattform eine zentrale Aufgabe übernommen: Die Karlsruher Wissenschaftler haben die gesamte informationstechnische Infrastruktur, die der Lernplattform zu Grunde liegt, entwickelt. Dabei sei ihnen eine Besonderheit gelungen, so Culha: "In die Lernplattform ist ein Tool integriert, mit dem die Studierenden CAD-Dateien von unterschiedlichen Rechnern aus gleichzeitig anschauen und bearbeiten können."
Dieses Programm sei zum Beispiel sehr nützlich, wenn die Teamkollegen verschiedene Teile einer Maschine konstruiert hätten und diese nun im virtuellen Konferenzraum zusammensetzen möchten. Laut Culha handelt es sich dabei um eine Anwendung, die auch in der Wirtschaft noch lange nicht zu den Standards zählt.
Seine Feuerprobe zu bestehen hatte das Projekt im vergangenen Sommersemester, als zum ersten Mal Studierende eine Konstruktionsaufgabe erhielten, die sie zusammen mit Kommilitonen der beteiligten Hochschulen lösen sollten: Es galt, eine automatische Einrichtung zum Konfektionieren von Schrumpfschlauch zu entwickeln. Die Studierenden konnten dabei das gesamte Angebot der Lernplattform nutzen: Neben Kooperations- und Kommunikationsfunktionen wie Chat, Foren und Mailings gibt es auch ein so genanntes Whiteboard, über das mehrere Teilnehmer eine Datei gleichzeitig anschauen können. Um eine persönlich Note in die virtuelle Welt zu bringen, erhielten die Studierenden außerdem die Möglichkeit, sich eine eigene Homepage anzulegen. Theoretische Hintergründe über die Produktentwicklung können sich die Teilnehmer auf speziell aufbereiteten Webseiten verdeutlichen, die auch Studierenden, die nicht am Projekt teilnehmen, zur Verfügung stehen.
Nähere Informationen:
Angelika Schukraft
Presse und Kommunikation
Telefon: 0721/608-6212
E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/pm_1680.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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