Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen http://www.dfg.de/dfg_profil/allianz/index.html mit Nachdruck an. Dort heißt es unter anderem: „Die Allianz sieht in der russischen Invasion einen Angriff auf elementare Werte der Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung, auf denen Wissenschaftsfreiheit und wissenschaftliche Kooperationsmöglichkeiten basieren. Die in der Allianz verbundenen Organisationen unterhalten seit Langem vielfältige und fruchtbare wissenschaftliche Kooperationen mit ihren Partnern in der Ukraine. Ihnen gilt in diesem Moment unsere uneingeschränkte Solidarität!“
Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.
Die Professur für Ukrainische Kulturwissenschaft, das jährlich in Kooperation mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg stattfindende Ukrainicum, zwei Partneruniversitäten sowie Studierende und Mitarbeitende aus der Ukraine zeigen, wie fest die ukrainische Sprache und Kultur an unserer Universität verankert sind.
Die Universität Greifswald solidarisiert sich mit den ukrainischen Forschungspartner*innen und bietet im Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstützung für ukrainische Wissenschaftler*innen und Studierende an, sei es in Form von Gastaufenthalten an unserer Universität, in Form von psychologischen Beratungsangeboten für Menschen, die durch den Krieg psychisch belastet sind oder bei der Organisation von Hilfsangeboten für im Kriegsgebiet verbliebene Ukrainer*innen und Geflüchtete im privaten Bereich.
In der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen heißt es weiterhin, „dass wissenschaftliche Kooperationen mit staatlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen in Russland mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres eingefroren werden, dass deutsche Forschungsgelder Russland nicht mehr zu Gute kommen und dass keine gemeinsamen wissenschaftlichen und forschungspolitischen Veranstaltungen stattfinden. Neue Kooperationsprojekte sollten aktuell nicht initiiert werden.“ Dies gilt auch für die Universität Greifswald.
Diese Entscheidung schmerzt in Anbetracht dessen, dass wir dadurch auch langjährige Beziehungen zu Kolleg*innen ruhen lassen. Jedes Jahr begrüßen wir russische Studierende an unserer Universität, erst kürzlich wurde mit dem Masterstudiengang „Sprache und Kommunikation international“ ein gemeinsamer Studiengang mit der Universität St. Petersburg ins Leben gerufen. Das Institut für Slawistik repräsentiert einen relevanten Ausschnitt der ost- und westslawischen Sprachen, Literaturen und Kulturen in gleichberechtigter Weise. Jenen Wissenschaftler*innen und Studierenden, die die russische Invasion nicht unterstützen oder sich dagegen öffentlich positionieren, gilt unsere Hochachtung und Solidarität.
Ob und wie Verbindungen auf kollegialer Ebene aufrechterhalten werden können, muss sicherlich im Einzelfall entschieden werden. Ein Austausch mit russischen Einrichtungen auf institutioneller Ebene ist in der derzeitigen Lage nicht vertretbar.
Internationale Kooperationen haben für die Universität Greifswald einen hohen Stellenwert, so dass wir die Folgen sehr bedauern, die mit einer solchen Entscheidung einhergehen. Im Moment sehen wir jedoch keinen anderen Weg. Ein sichtbares, ein spürbares Zeichen für den Frieden zu setzen, ist das Gebot der Stunde.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Pressesprecher: Jan Meßerschmidt
Hochschulkommunikation
Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1150
hochschulkommunikation@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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