idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.03.2022 14:20

MSnetWork – Netzwerk stärkt Teilhabe von Patienten mit Multipler Sklerose

Jan Meßerschmidt Hochschulkommunikation
Universität Greifswald

    Das Verbundprojekt MSnetWork soll die Lebens- und Arbeitssituation von MS-Erkrankten im erwerbsfähigen Alter deutlich verbessern. Durch gezielte Maßnahmen, die von der behandelnden neurologischen Praxis koordiniert werden, soll die Gesundheit gefördert und Arbeitsunfähigkeit von chronisch Erkrankten verhindert bzw. reduziert werden. Das Innovationsfonds-Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt 4,1 Millionen Euro vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Die Ergebnisse werden durch die Universität Greifswald und die Universitätsmedizin Greifswald wissenschaftlich evaluiert.

    Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Erstdiagnose wird meist bei Menschen jüngeren Alters zwischen 20 und 40 Jahren gestellt. Die Krankheit bedeutet für viele Betroffene einen Verlust bzw. eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Aktuell ist die Hälfte der Erkrankten im erwerbsfähigen Alter vorzeitig berentet und nur ein Drittel der Erwerbstätigen arbeitet in Vollzeit. Somit steht MS prototypisch für chronische Erkrankungen, die die Arbeitsfähigkeit und die Teilhabe am Arbeitsleben gefährden oder mindern.

    Das Projekt MSnetWork verfolgt einen sozialleistungsträgerübergreifenden Ansatz zur Verbesserung der Versorgung von MS-Patientinn*en. Dabei wird auf ein integriertes Netzwerk unterschiedlicher Leistungsträger gesetzt. Es werden Versorgungsangebote gebündelt, um durch einen koordinierten Abruf von Leistungen Betroffenen die jeweils erforderliche Behandlung anbieten zu können.

    Unter anderem gibt es regelmäßige Untersuchungen des Gesundheitsstatus, der Teilhabemöglichkeiten sowie der Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. In Abstimmung mit den weiteren Beteiligten in MSnetWork übernimmt, initiiert und koordiniert die neurologische Praxis die Versorgung der teilnehmenden Patientinn*en. Zusätzlich sind beispielsweise arbeitsmedizinische Untersuchungen im Arbeitsumfeld, psychosoziale und sozialrechtliche Beratung, Schulungen in Gruppen und spezielle Informationsangebote sowie frühzeitige ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen geplant. Die Teilnahmedauer beträgt 24 Monate.

    Der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Universität Greifswald (Prof. Dr. Steffen Fleßa) und das Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald (Prof. Dr. Thomas Kohlmann) übernehmen die wissenschaftliche Evaluation der neuen Versorgungsform in MSnetWork. Die Universitätsmedizin Greifswald untersucht dabei in erster Linie die Teilhabe von MS-Betroffenen am Arbeits- und Sozialleben sowie den Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Für die Universität Greifswald liegt das Augenmerk vornehmlich auf den durch die Arbeitsunfähigkeit entstehenden Kosten, den Behandlungskosten, der Wirksamkeit und dem Umsetzungspotenzial für die Regelversorgung.

    Die Rekrutierungsphase für Ärzte und Patienten aus Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Berlin und Brandenburg startete im Januar 2022. Ein Teilnahmebeginn für Patienten ist bis 31. Dezember 2022 möglich. Informationen zu den Einschlusskriterien und zur Versorgungsform finden sich auf der Website des Projektes MSnetWork https://www.msnetwork.info/.
    Neben der Universität Greifswald http://www.rsf.uni-greifswald.de und der Universitätsmedizin Greifswald https://www2.medizin.uni-greifswald.de/icm/index.php?id=625 sind der Bundesverband Deutscher Neurologen e. V. (Konsortialführung) https://www.berufsverband-neurologen.de/, die GWQ ServicePlus AG https://www.gwq-serviceplus.de/ und der Verband Deutscher Betriebs- und Werkärzte Berlin e. V. https://www.vdbw.de/index.php?id=319 am Projekt beteiligt.

    Weitere Informationen
    Projektwebsite MSnetWork https://www.msnetwork.info/
    Informationen beim Gemeinsamen Bundesausschuss https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/msnetwork-netzw...

    Förderkennzeichen: 01NVF20025

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Dr. Susan Raths
    Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement
    Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 420 2426
    susan.raths@uni-greifswald.de

    Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
    Institut für Community Medicine | Abt. Methoden der Community Medicine
    Walther-Rathenau-Straße 48, 17475 Greifswald
    Prof. Dr. Thomas Kohlmann
    Telefon 03834 86 7780
    thomas.kohlmann@uni-greifswald.de
    Sandra Meyer-Moock
    Telefon 03834 86 7760
    sandra.meyer-moock@med.uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).