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23.04.2004 10:18

Ethik in der Medizin

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Erfurter Mediziner hält Vortrag in der Ringvorlesung

    "Der wissenschaftlich technische Fortschritt in der Medizin ist mit neuen medizinethischen Fragen verbunden, auf die uns zum Teil die Antworten noch fehlen", so der Erfurter Professor Dr. sc. Herbert Meyer vom Zentrum für Ethik in der Medizin. In der Ringvorlesung am Dienstag, dem 27. April 2004, in der Michaeliskirche wird er zum Thema "Ethik in der Medizin" sprechen. Drei Problemfelder will er dabei anreißen, die stellvertretend die Herausforderungen an die Medizinische Ethik verdeutlichen: Pränataldiagnostik, Transplantationsmedizin und Sterbebetreuung.

    Prof. Meyer ist Ordentliches Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin Göttingen, Leiter des Zentrums für Ethik in der Medizin in Thüringen und Mitglied der Gesellschaft für Technikfolgen Bielefeld. Meyer promovierte an der Universität Jena zur "Spezifik ärztlichen Denkens" und habilitierte sich an der Universität Halle zur "Kritik der Situationsethik in medizinischen Entscheidungsprozessen". Er hat Gastdozenturen an den Universitäten Nis, Sofia und Moskau ausgeübt. Derzeit nimmt er Lehraufträge an der Bauhaus-Universität Weimar und den Fachhochschulen Erfurt und Schmalkalden wahr. Mehr als 80 Publikationen hat er zu Grenzsituationen menschlichen Lebens insbesondere zum Problem der Sterbehilfe vorgelegt.

    Die achte Ringvorlesung der Universität beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema "Ethik in der Krise - Ethik für die Krise". Ethiker sind derzeit bei den Diskussionen um das Lebenspartnerschaftsgesetz, Stammzellen oder aktive Sterbehilfe gefragt. Mit der großen Nachfrage nach Ethik, die sich auch in der Einsetzung von Enquete-Kommissionen oder nationalen Ethikräten widerspiegelt, ist auch eine große Unsicherheit verbunden. Immer wieder macht die Gesellschaft die Erfahrung, dass die Ethik als wissenschaftliche Reflexion moralischer Überzeugungen selbst Teil der Unsicherheiten ist, also - wenn man so will - der krisenhaften Phänomene der Gegenwart. Die Vorlesung in diesem Sommersemester ist der Überzeugung, dass die ethische Reflexion einen Dienst anzubieten hat, den die Gesellschaft braucht. Sie hat den Mut, einen Blick in die Werkstatt zur eröffnen, die die wissenschaftliche ethische Reflexion gegenwärtig darstellt. Dieser Blick soll zeigen, welche Chancen ethische "Beratung" aus den Reihen der Wissenschaft für die gegenwärtige Gesellschaft in ihrer Orientierungssuche bietet. Es ist Ethik für die Krise, also ein Nachdenken über die Ressourcen der moralischen Überzeugungen, die Halt geben, den Herausforderungen der Gegenwart standzuhalten und nach menschlichen Lösungen Ausschau zu halten für die kommende Entwicklung.

    Die gemeinsam mit der Fachhochschule, mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche) in insgesamt 13 Veranstaltungen Vorträge von Professoren verschiedener deutscher Universitäten sowie einen Beitrag des renommierten Journalisten Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung.

    Nächster Termin in der Reihe: 4.5.2004, 18.00 Uhr, Michaeliskirche, "Globale Ethik", Prof. Dr. Elke Mack, Universität Erfurt


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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