Karl-Heinz Beckurts-Preis 1998
Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung zeichnet am 4. Dezember 1998 vier Wissenschaftler mit dem Karl Heinz Beckurts-Preis 1998 aus. Die drei Preise in Höhe von insgesamt 180.000 DM werden vergeben für herausragende wissenschaftlich-technische Leistungen, von denen Impulse für industrielle Innovationen ausgegangen oder zu erwarten sind. Die Preisträger sind:
Prof. Dr. Lutz Claes (Universität Ulm)
für die Entwicklung von Hilfsmaßnahmen für Menschen mit erkranktem Bewegungsapparat
Prof. Dr. Christoph von der Malsburg und
Prof. Dr. Werner von Seelen (Universität Bochum) für ihre Arbeiten zur natürlichen Intelligenz und deren Umsetzung in technische Systeme
Prof. Dr. Jürgen Wolfrum (Universität Heidelberg)
für die Entwicklung von Meßverfahren mit Hilfe der Lasertechnologie
Karl-Heinz Beckurts-Preis 1998 für Lehrer
Ebenso werden 40 Gymnasiallehrerinnen und -lehrer für ihre besonderen Leistungen im naturwissenschaftlichen Unterricht ausgezeichnet. Der Lehrer-Preis der Karl Heinz Beckurts-Stiftung geht an Pädagogen, die sich um die Anregung ihrer Schüler zu eigenen wissenschaftlichen Arbeiten verdient gemacht haben. Ausgewählt wurden die Lehrer auf Vorschlag derjenigen ihrer Schüler, die in den letzten drei Jahren in einem naturwissenschaftlichen Jugend-Wettbewerb - "Jugend forscht" sowie den Schüler-Olympiaden - erfolgreich waren.
Die Preise werden im Rahmen einer Festveranstaltung in München in Anwesenheit des Bayerischen Kultusministers, Hans Zehetmair, von Wolf-Michael Catenhusen, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, überreicht.
Interessierte Journalisten sind zur Teilnahme an der Preisverleihung herzlich willkommen. Das Programm senden wir Ihnen gerne zu: Tel. 089-3299-1288 bzw. -2232.
Zu den Preisträgern:
Prof. Dr. Christoph von der Malsburg und Prof. Dr. Werner von Seelen (Universität Bochum) erhalten den Karl Heinz Beckurts-Preis 1998 für ihre Arbeiten zur Hirnforschung und deren Übertragung auf intelligente technische Systeme. Beispiele sind das maschinelle Erkennen von Gesichtern, etwa zur automatisierten Zugangskontrolle in Sicherheitsbereichen oder - für kriminalistische Zwecke - die weltweit erste computergestützte Lichtbilddatenbank. Anhand eines Phantombildes, Fotos oder Videofilm-Ausschnitts kann sie Gesichter vollautomatisch vergleichen und identifizieren. Weiteres Beispiel ist die Steuerung mobiler Roboter, die sich visuell orientieren - lernfähige Maschinen, die in einer natürlichen Umgebung komplexes Verhalten zeigen sollen. Beide Wissenschaftler haben ihre Arbeiten mit industriellen Partnern in konkrete technische Anwendungen umgesetzt. Darüberhinaus gilt das von ihnen gegründete und geleitete "Zentrum für Neuroinformatik" als einer der Marktführer seiner Sparte in Europa.
Prof. Dr. Jürgen Wolfrum (Universität Heidelberg) erhält den Karl Heinz Beckurts-Preis 1998 für die Entwicklung von Meßverfahren mit Hilfe von Laserlicht. So nutzte er Laserstrahlen zur Untersuchung von Verbrennungsprozessen. Die beteiligten Stoffe lassen sich nämlich durch Laserlicht spezifisch anregen und damit beobachten. So gewinnt man ein genaues Bild der hochkomplexen chemischen Prozesse. Angewendet hat Wolfrum dies - in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen - zur Untersuchung der unerwünschten Stickoxid-Bildung in Automotoren oder zur Prozessteuerung bei der Müllverbrennung. Die Laser-Diagnostik wird hier zur genauen Einstellung der Luftzufuhr benutzt. So lassen sich die Schadstoffemissionen verringern und der Energiegewinn erhöhen. Auch zur Analyse biomedizinischer Prozesse hat Wolfrum ein Laserdiagnoseverfahren entwickelt, das bereits als hochempfindliche Methode in der Krebsdiagnose erfolgreich angewendet wurde. Stets vereinigen seine Arbeiten grundlagenorientierte Forschung mit direkter technischer Anwendung.
Prof. Dr. Lutz Claes (Universität Ulm) erhält den Karl Heinz Beckurts-Preis 1998 für seine unfallchirurgischen und biomechanischen Arbeiten: die Entwicklung von Hilfsmaßnahmen für Menschen mit erkranktem Bewegungsapparat. Hierzu gehören unter anderem Stifte aus Polylaktid, mit den Knochenbrüche verbunden werden. Die sich im Körper nach einer Weile auflösenden Stifte können die operative Entfernung des Implantats überflüssig machen. Eine von Claes entwickelte Hüftgelenksprothese soll dem Problem sich lockernder Prothesen entgegenarbeiten. Diese Entwicklungen bzw. Weiterentwicklungen verbessern die Patientenversorgung und bieten damit den beteiligten Firmen gesteigerte Wettbewerbsvorteile.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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