idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.03.2022 10:10

Behandlungsleitlinie für Schwangere mit Nierenerkrankungen veröffentlicht

Jan Meßerschmidt Hochschulkommunikation
Universität Greifswald

    Die jetzt veröffentlichte S2k-Leitlinie „Nierenerkrankungen und Schwangerschaft“ setzt Standards für die Aufklärung vor einer Schwangerschaft sowie für die Betreuung nierenkranker, auch dialysepflichtiger oder nierentransplantierter Patientinnen während der Schwangerschaft. Leitlinienkoordinatorin für die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie ist Prof. Dr. Sylvia Stracke von der Universitätsmedizin Greifswald. Es ist die erste Leitlinie zu diesem Thema, die die Expertise von Nephrolog*innen und Gynäkolog*innen im deutschsprachigen Raum zusammenfasst.

    Zehn Prozent aller Menschen weltweit leiden an einer chronischen Nierenerkrankung. In Vorpommern sind es laut der Greifswalder SHIP-Studie sogar 17 Prozent. Für Frauen mit chronischer Nierenkrankheit besteht ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Die Häufigkeit sowie der Zeitpunkt solcher Schwangerschaftskomplikationen sind sowohl abhängig vom Grad der chronischen Nierenkrankheit als auch von der zugrundeliegenden Erkrankung und deren Behandlung. Es existiert keine Grenze für Nierenwerte, bei denen von einer Schwangerschaft abgeraten wird. Die Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft ist individuell und gemeinsam mit der Patientin unter Berücksichtigung individueller Risikofaktoren zu treffen.

    Über 70 Prozent der Schwangeren mit mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion erleiden eine Frühgeburt und mehr als vier Prozent bekommen eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie). Schwangere mit chronischer Nierenkrankheit können heute mit Medikamenten und regelmäßigem interdisziplinären Monitoring gut behandelt und bis zur Geburt eines gesunden Kindes betreut werden.

    „Die Leitlinie bündelt erstmalig die relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Behandlung von Schwangeren mit Nierenerkrankungen und gibt somit den beteiligten Berufsgruppen eine gute Orientierung für die medizinische Begleitung von Betroffenen. Wir haben Standards gesetzt für die Aufklärung vor einer Schwangerschaft und für die Betreuung nierenkranker, auch dialysepflichtiger oder nierentransplantierter Patientinnen während der Schwangerschaft. So müssen zum Beispiel Medikamente angepasst oder die Häufigkeit von Dialysen erhöht werden“, erklärt Prof. Dr. Sylvia Stracke von der Universitätsmedizin Greifswald, die DGfN-Leitlinienkoordinatorin.

    Bei der S2k-Leitlinie handelt es sich um eine konsensbasierte Leitlinie („k“), die einen strukturierten Prozess der Konsensfindung durchlaufen hat. Sie ist auf den Internetseiten der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) https://www.awmf.org/ sowie der beteiligten Fachgesellschaften veröffentlicht. Außerdem wird gemeinsam mit dem Patient*innen-Vertreter aus der Leitliniengruppe eine Version für die Patientinnen entwickelt.

    Weitere Informationen
    Leitlinie https://www.dgfn.eu/bekanntmachungen-details/leitlinie-nierenerkrankungen-und-sc...
    Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A an der Universitätsmedizin Greifswald https://www.medizin.uni-greifswald.de/inn_a/index.php?id=612

    Portrait Prof. Dr. Sylvia Stracke, © Wally Pruß, 2021
    Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelle@uni-greifswald.de angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name der Bildautorin zu nennen.

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Sylvia Stracke, MME
    komm. Direktorin der Klinik für Innere Medizin A
    Leiterin Nephrologie, Dialyse und Hochdruckkrankheiten
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
    Telefon +49 3834 86 6601 oder 86 7230
    sylvia.stracke@med.uni-greifswald.de


    Bilder

    Portrait Prof. Dr. Sylvia Stracke
    Portrait Prof. Dr. Sylvia Stracke
    Foto: Wally Pruß


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

    Portrait Prof. Dr. Sylvia Stracke


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).