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23.04.2004 13:19

Noch stärkerer Magnet

Josef Zens Unternehmenskommunikaton des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

    Das neue 900-MHz-Spektrometer ist am FMP angekommen

    Das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) im Forschungsverbund Berlin e.V. hat am 21. April ein neues Gerät für die NMR-Spektroskopie erhalten. Die NMR-Spektroskopie wird auch Kernspinresonanzspektroskopie genannt und dient der Untersuchung der Struktur, Dynamik und Reaktivität von Biomolekülen; NMR steht für Nuclear Magnetic Resonance.

    Das insgesamt acht Tonnen schwere Gerät der Firma Bruker Biospin AG aus Karlsruhe wird ein stabiles Magnetfeld von hoher Feldstärke (22 Tesla, 900 MHz) erzeugen. Es wurde auf einem Luftkissen und mit Hilfe eines Autodrehkrans zum geplanten Aufstellungsort in das im vorigen Jahr eigens dafür errichtete "NMR-Haus 2" transportiert.

    Als nächstes wird die im Inneren des Geräts sitzende Spule durch Kühlung mit flüssigen Gasen auf wenige Kelvin herunter gekühlt. Der aus einer Niob-Zinn-Legierung bestehende Spulendraht wird so zu einem Supraleiter, der einen einmalig angelegten elektrischen Strom über lange Zeit widerstandsfrei leiten wird. Die Wissenschaftler des FMP hoffen, dass sie bald den wissenschaftlichen Betrieb an dem Spektrometer aufnehmen können.

    Das Forschungsinstitut FMP ist jetzt schon ein bedeutender europäischer Standort für NMR-Spektroskopie. Bislang verfügt es über fünf NMR-Geräte mit kleinerer magnetischer Feldstärke. Sie dienen dazu, die räumliche Struktur von Proteinen (Eiweißen) aufzuklären. Dieses Forschungsgebiet ist nach der Entzifferung des menschlichen Genoms enorm wichtig geworden. Proteine sind die Produkte der Gene. Für neue Therapieverfahren, die auf Informationen aus dem Genom basieren, sind Proteine von zentraler Bedeutung. Sie sind die Angriffspunkte für Medikamente. Kennt man die Struktur eines Proteins, das an einer Krankheit beteiligt ist, dann lässt sich zum Beispiel ein Wirkstoff am Computer so maßschneidern, dass er genau dieses Protein blockiert.

    Besonders wichtig sind hierbei Proteine, die in der Zellhülle (Membran) vorkommen, denn eben dort befinden sich die Andockstellen für Signalstoffe und Krankheitserreger. Das Problem dabei: Membranproteine lassen sich mit den herkömmlichen Analysemethoden zur Proteinstrukturbestimmung nur schwer untersuchen. Um am FMP solche Membranproteine zu studieren, werden leistungsstarke NMR-Geräte genutzt. Die größte bereits installierte Maschine erzeugt ein Magnetfeld für Messungen bei 750 Megahertz (MHz). Dieser Wert gibt die Messfrequenz an, bei der Signale von Wasserstoffatomen detektiert werden können. Nun steht mit dem 900-MHz-Gerät ein noch leistungsstärkeres Gerät zu Verfügung.

    Ansprechpartner: Dr. Björn Maul, FMP; Tel.: 030 / 9 47 93-102; maul@fmp-berlin.de

    Das FMP betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der molekularen Pharmakologie. Die einzige außeruniversitäre pharmakologische Einrichtung Deutschlands beschäftigt sich vor allem mit der Identifizierung und Nutzbarmachung potenzieller Zielstrukturen für Pharmaka. Ihr Ziel ist es, neue Konzepte für eine pharmakologische Beeinflussung des Organismus zu entwickeln. Die interdisziplinär angelegte Forschung basiert auf der Zusammenarbeit und räumlichen Zusammenführung von Chemikern, Medizinern, Molekulargenetikern und Strukturbiologen. Das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

    Das FMP im Netz: www.fmp-berlin.de

    Der Forschungsverbund Berlin e.V. ist Träger von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Forschungsinstituten in Berlin, die alle wissenschaftlich eigenständig sind, aber im Rahmen einer einheitlichen Rechtspersönlichkeit gemeinsame Interessen wahrnehmen und eine gemeinsame Verwaltung haben. Alle Institute des FVB gehören zur Leibniz-Gemeinschaft.

    Der Forschungsverbund im Netz: www.fv-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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