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Oekologische Klimaanlagen fuer Fahrzeuge CO2 - eine oekologische Alternative
Kuehlen ohne die Atmosphaere ins Schwitzen zu bringen
Stuttgart, im Maerz 1998 - Es ist naß-kaltes Wetter, Schneeregen faellt aus den Wolken - wer traeumt da nicht von einem schoenen Sommer? Ein viertel Jahr spaeter geht der Traum in Erfuellung. Die Temperaturen steigen. Im Auto wird es unertraeglich heiß. Zum Glueck verbreitet die Klimaanlage schnell eine angenehme Kuehle. Die Wenigsten denken bei diesem Genuß noch an unerwuenschte Nebenwirkungen.
Die Klimaanlage traegt jedoch nicht unwesentlich zum Treibhauseffekt bei. Ihr Antrieb verursacht erhoehte Fahrzeugemissionen. Hinzu kommt der zwar sehr geringe, aber unvermeidbare Verlust des Kaeltemittels, das unter hohem Betriebsdruck zum Beispiel durch Leitungsanschluesse austritt. Dieses Kaeltemittel ist aehnlich klimawirksam wie die Treibhausgas-Emissionen.
Forscher von Daimler-Benz suchten daher nach einem umweltfreundlichen Kaeltemittel. Kohlenwasserstoffe, die gute Kaeltemittel-Eigenschaften haben, schieden wegen ihrer Brennbarkeit aus. Die Forscher entschieden sich daher fuer Kohlendioxid.
CO2 ist ein natuerlicher Bestandteil der Luft. Das fuer eine Klimaanlage benoetigte CO2 faellt als Beiprodukt in vielen Herstellungsprozessen der Industrie an. Außerdem entfaellt fuer das natuerliche CO2 die komplexe Service- und Recycling-Infrastruktur, wie sie zum Beispiel bei dem FCKW-Ersatzstoff R134a erforderlich ist. CO2 ist preiswert und weltweit verfuegbar.
Kohlendioxid fand bereits im vorigen Jahrhundert als Kaeltemittel beim Fischfang Anwendung. In den 30er Jahren wurde CO2 von synthetischen umweltbelastenden Kaeltemitteln abgeloest. Sie ermoeglichten eine Verringerung des Betriebsdrucks und eine einfachere Technik. Stets kamen neue Kaeltemittel mit besseren technischen Eigenschaften auf den Markt. Stand dieser Entwicklung ist der aktuelle Fluorkohlenwasserstoff R134a. Er belastet die Umwelt zwar wesentlich weniger als sein Vorgaenger, der Fluorchlorkohlenwasserstoff R12, dennoch ist CO2 als natuerlicher Bestandteil der Atmosphaere R134a in seiner Umweltvertraeglichkeit weit ueberlegen. Der Umstieg von R134a auf CO2 wuerde also eine echte Verringerung der Treibhausgas-Emissionen bedeuten.
Um dies zu realisieren, entwickelt Daimler-Benz jetzt zusammen mit anderen Unternehmen Komponenten fuer einen voellig neuen Kaeltekreislauf auf CO2-Basis. Zu diesem Kaeltekreislauf gehoeren ein Kompressor, Gaskuehler, Expansionsventil, Verdampfer, Sammler und ein innerer Waermetauscher. Der fuer CO2 erforderliche hohe Betriebsdruck stellt aufgrund der heute verfuegbaren Materialien im Vergleich zu frueher kein erhoehtes Risiko mehr dar. Trotz ihrer hoeheren Druckfestigkeit bleiben die Komponenten in Bezug auf Gewicht und Abmessung zur konventionellen Anlage vergleichbar. Die geringen Querschnitte der Kaeltemittelleitungen erleichtern sogar ihre Fuehrung im engen Motorraum. Das "Packaging" einer CO2-Anlage zeigt also kaum Unterschiede zur konventionellen Anlage. Selbst die zur Produktion verwendeten Energiemengen sind vergleichbar.
Die Fahrzeugversuche im Klimakanal zeigen es: Bei 1000 Watt Strahlung von der Decke, 40°C Lufttemperatur und hoher Luftfeuchte kuehlen die CO2-Prototypen aufgeheizte Fahrzeuginnenraeume gleich gut ab wie die bisher eingebauten Serienanlagen. Zusammen mit anderen Automobilherstellern und Zulieferern steht in Kuerze ein umfassender Vergleich der bisher verwendeten und zukuenftigen Klimasysteme aus.
Eins ist jetzt aber schon sicher: Mit dem Einsatz von Kohlendioxid als Kaeltemittel laeßt sich der Treibhauseffekt einer Klimaanlage um ein Drittel senken.
Klimakomfort hat jedoch nach wie vor seinen Preis: Auch mit umweltvertraeglichen Kaeltemitteln wird fuer die Abkuehlung des Fahrzeug-Innenraums Motorleistung benoetigt. Daher stellt ein optimierter Klimaanlagen-Antrieb eine weitere Reduzierung der Emissionen in Aussicht.
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Im Klimakanal wird die neue CO2-Klimaanlage getestet. Bei 1000 Watt Strahlung von der Decke, 40°C Lufttemperatur und hoher Feuchte kuehlen die CO2-Prototypen aufgeheizte Fahrzeuginnenraeume genauso gut ab wie die bisher eingebauten Serienanlagen.
Info: Daimler-Benz AG, Presse Forschung und Technik (K/U) Annette Kliem Tel.: (0711) 17-93271, Fax: -94365 e-Mail: 100106.566@Compuserve.com Bild und Text: http://www.daimler-benz.com/presse/foto.htm (oder auf Anfrage per Post)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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