idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.03.2022 16:30

Schnittfeste Skiunterwäsche schützt vor scharfen Kanten

Sabine Keller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf

    Wenn wir derzeit spektakuläre Unfälle bei alpinen Wettkämpfen sehen, denken wir vor allem an Bein- und Bänderverletzungen. Die Gefahr von Schnittverletzungen durch die messerscharfen Skikanten wird hingegen häufig unterschätzt. Schnittverletzungen sind oft schwer und können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) führen für den internationalen Skiverband „Fédération Internationale de Ski“ (FIS) und Textilhersteller Tests an Materialien durch. Schnittschutzunterwäsche wird mit einem FIS-Label ausgezeichnet, wenn das empfohlene Mindestschutzniveau erreicht wird.

    FIS, Textilhersteller und das Textilforschungszentrum haben gemeinsam den von FIS-DITF empfohlenen Mindeststandard für die Schnittfestigkeit von Skischutzunterwäsche entwickelt. Die richtige Skiunterwäsche verbessert den Schutz der Sportler vor schweren Schnittverletzungen. Um festzustellen, ob Unterbekleidung die Prüfnorm erfüllt, wird die Schnittfestigkeit des Materials anhand einer 5-Sterne-Skala bewertet.

    Um das Gütezeichen zu erhalten, muss die Skiunterwäsche anspruchsvolle Tests bestehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DITF prüfen die Druckkraft, mit der die Skiunterwäsche von einer frisch und relevant geschliffenen Skikante durchtrennt wird. Der Stoff muss mindestens 20 Zentimeter Schnittlänge in einem Winkel von 0, 45 und 90 Grad gegen die Skikante aushalten. Der Test simuliert einen Schnitt an einem Arm oder Bein mit einer Druckkraft von bis zu 500 N (50 Kilogramm).

    Auch die Schnittgeschwindigkeit ist genau definiert. Um vergleichbare Daten zu erhalten, wird für jeden Test der gleiche Skityp verwendet, dessen Kanten immer exakt gleich geschliffen werden. "Das war eine große Herausforderung bei der Entwicklung", betont Thomas Stegmaier, Leiter des Kompetenzzentrums für Textilchemie, Umwelt und Energie an den DITF. Das Sternchen-System hingegen ist leicht zu erklären: Hält die Unterwäsche einem Druck von 100 N (10 Kilogramm) stand, erreicht sie die Mindeststufe von einem Stern. Für jede weiteren 100 N wird eine weitere Stufe und ein weiterer Stern erreicht. Es sind bis zu 5 Sterne / Stufen möglich.

    Skiunterwäsche mit dem FIS-DITF-Label bietet nicht nur Profi-Skifahrern auf olympischen Pisten mehr Sicherheit. Auch Freizeitsportler können von dem verbesserten Schutz durch getestetes Material profitieren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr.-Ing. Thomas Stegmaier
    Leiter Kompetenzzentrum Textilchemie, Umwelt & Energie
    T +49(0)711 9340-219
    E thomas.stegmaier@ditf.de


    Bilder

    Skiunterwäsche ist ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Sie kann vor gefährlichen Schnittverletzungen schützen. Oleksandr Pyrohov auf Pixabay
    Skiunterwäsche ist ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Sie kann vor gefährlichen Schnittverlet ...
    Oleksandr Pyrohov
    Oleksandr Pyrohov auf Pixabay


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Skiunterwäsche ist ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Sie kann vor gefährlichen Schnittverletzungen schützen. Oleksandr Pyrohov auf Pixabay


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).