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15.03.2022 08:33

RISC-V Prozessor Core des Fraunhofer IPMS nun Edge- KI-fähig

Franka Balvin Marketing & Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS)

    Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS bietet fertige,
    plattformunabhängige IP-Core-Module an. Mit IP-Modulen können Entwickler
    schnell vollständige Funktionsbereiche in Standardprodukten wie SoCs,
    Mikrocontroller, FPGAs und ASICs übernehmen und so Entwicklungszeiten und -
    kosten erheblich reduzieren. Mit dem EMSA5 bietet das Fraunhofer IPMS einen
    Prozessorkern auf Basis der offenen RISC-V-Befehlssatzarchitektur. Im
    neusten Release wurde eine Portierung von Tensorflow lite
    auf den EMSA5 RISC-V durchgeführt. Somit ist der EMSA5 RISC-V Prozessorkern
    nun einsatzfähig für Edge-KI-Anwendungen, bspw. für
    Sensordatenauswertung, Gestensteuerung oder Vibrationsanalyse.

    »Edge AI bedeutet, dass KI-Algorithmen entweder direkt auf dem Gerät oder auf einem gerätenahen Server ausgeführt werden. Dazu werden die Daten genutzt, die direkt vom
    Gerät erfasst werden - und zwar ohne dass eine Verbindung zum Internet (Cloud)
    hergestellt werden muss. Nur die Ergebnisse der Verarbeitung werden dann in die
    Cloud gespeist. So können die Geräte innerhalb von Millisekunden mittels KI autark
    Entscheidungen treffen«, erläutert Dr. Andreas Weder, Gruppenleiter Modulintegration
    am Fraunhofer IPMS. Um die Daten verarbeiten zu können, werden sogenannte
    Maschine-Learning-Modelle verwendet. Ein solches Modell wird auf der Basis von
    Datensätzen trainiert, um Muster zu erkennen - zunächst am Trainingsdatensatz und
    später mit echten Daten, beispielsweise von Sensoren. So kann es neue Fakten aus
    bereits bestehenden Daten ableiten und für einen bestimmten Kontext anwenden, um
    daraus Vorhersagen abzuleiten.

    »Anwendungen mit Anforderungen an niedrige Latenzzeiten können von dieser Art der
    Verarbeitung profitieren, da keine Verzögerungen durch die Übermittlung in die Cloud
    entstehen. Das System ist auch bei instabilen Internetverbindungen arbeitsfähig und
    nicht auf die Verarbeitung der Daten in der Cloud angewiesen – ein großer Vorteil für
    mobile oder autarke Anwendungen und für Orte mit instabiler Datenverbindung«, so
    Weder. Da die Anzahl an IoT-Geräten weltweit enorm steigt und immer mehr Daten in
    die Cloud gesendet werden, spielt auch die Skalierbarkeit des Systems eine große Rolle.
    Des Weiteren ist natürlich die Datensicherheit heutzutage von hohem Interesse. Je mehr
    Daten drahtlos in die Cloud gesendet werden müssen, umso mehr Angriffspunkte
    liefert ein IoT-System. Die Nutzung eines Edge-Systems erschwert den Angriff von außen, da die Verarbeitung der Daten lokal in einem geschlossenen
    Netzwerk erfolgt.

    »Wir haben eine Portierung von Tensorflow lite auf den EMSA5 RISC-V durchgeführt.
    Unsere Anwender können nun einfach Edge-KI-Anwendungen wie beispielsweise
    Sensordatenanalyse, Gestenerkennung oder Vibrationsanalyse umsetzen«, erklärt
    Weder. Der EMSA5-Prozessor-Core des Fraunhofer IPMS kann für beliebige FPGA-Plattformen zur Verfügung gestellt werden. Die Integration in kundenspezifische ASICs
    für beliebige Foundry Technologien ist ebenso möglich.

    Entwickler, die den EMSA5-Prozessorkern verwenden, können Open-Source RISC-V-Entwicklungsumgebungen, Testwerkzeuge und Bibliotheken, einschließlich der GNU-Toolchain und der umfassenden Eclipse-IDE mit OpenOCD-Debug-Unterstützung
    nutzen. Das Fraunhofer IPMS arbeitet auch mit kommerziellen Drittanbietern von
    Compilern und Software-Tools wie der IAR Embedded Workbench zusammen, um die
    Softwareentwicklung im Kontext der Funktionalen Sicherheit zu ermöglichen.

    ---
    Über das Fraunhofer IPMS

    Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS steht für angewandte
    Forschung und Entwicklung in den Bereichen industrielle Fertigung, Medizintechnik
    und verbesserte Lebensqualität. Unsere Forschungsschwerpunkte sind miniaturisierte
    Sensoren und Aktoren, integrierte Schaltungen, drahtlose und drahtgebundene
    Datenkommunikation sowie kundenspezifische MEMS-Systeme.
    Das Fraunhofer IPMS verfügt über jahrelange Erfahrung im Entwurf und Design von IPCores zur automobilen Kommunikation und verfügt über eine Familie von TSN-IPCores.
    Weltweit nutzen viele Anwender die IP-Cores des Fraunhofer IPMS unter
    anderem in den Branchen Automotive, Aerospace und Automatisierung. Das
    multidisziplinäre IP-Designteam des Fraunhofer IPMS mit Fachwissen von
    Computerarchitekturen, Netzwerkstrukturen über RTL-Design bis hin zur
    Implementierung elektronischer Systeme steht auch als kompetenter
    Entwicklungspartner für anwendungsspezifische Anpassungen der IP-Cores sowie
    deren Integration in komplexe Netzwerkarchitekturen zur Verfügung.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Andreas Weder - andreas.weder@ipms.fraunhofer.de


    Bilder

    Der RISC-V Prozessor IP-Core EMSA5 des Fraunhofer IPMS ist nun Edge-KI-fähig.
    Der RISC-V Prozessor IP-Core EMSA5 des Fraunhofer IPMS ist nun Edge-KI-fähig.

    ©Fraunhofer IPMS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Der RISC-V Prozessor IP-Core EMSA5 des Fraunhofer IPMS ist nun Edge-KI-fähig.


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