Prof. Dr. Arthur Kreuzer lädt auch im Sommersemester wieder Wissenschaftler und Praktiker bei vier Veranstaltungen zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch nach Gießen ein.
Programm:
DIENSTAG, 27. April 2004, 18 Uhr c.t. - 20.30 Uhr
Prof. Dr. Walter J. Dickey, University of Wisconsin, Madison Law School:
"Recent Developments in Sentencing and Corrections in the USA"
Anschließend Empfang im Institut für Kriminologie, Licher Str. 64, 1. Stock
Prof. Dr. Arthur Kreuzer ist es gelungen, für die 151. Veranstaltung des Kriminologischen Praktikerseminars am Dienstag, 27. April 2004, wieder einmal einen renommierten ausländischen Kollegen für ein Referat zu gewinnen: Prof. Dr. Dickey, University of Wisconsin, weilt für kurze Zeit im Rahmen des Austausches von Dozenten zwischen den Partnerfakultäten Gießen und Madison in Gießen. Er ist ein ausgewiesener Kenner des Sanktionenrechts und Strafvollzugs in den USA, besonders in Wisconsin. Er hat zahlreiche Schriften zur Kriminalpolitik, zu aktuellen Entwicklungen des Strafvollzugs und der Bewährungshilfe, zur Strafzumessung u. a. verfasst. Prof. Dickey ist Mitglied zahlreicher kriminalpolitischer Beratungsgremien auf Bundesebene und in Wisconsin. In seinem Referat wird er vor allem eingehen auf die Entwicklung der Strafrechtsfolgen und Strafzumessung, auf die Strafrestaussetzung und Wiedereingliederung von Gefangenen, auf Alternativen zum Strafvollzug wie Schadenwiedergutmachung und gemeinnützige Arbeit sowie auf neue Entwicklungen der Strafvollzugsgestaltung (z. B. "Super Max"). Umstrittene und international stark beachtete Programme wie "Super Max", "Three Strikes", "Boot Camps" werden im Vortrag angesprochen oder können in der anschließenden Diskussion erörtert werden. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache ducrhgeführt. Anschließend findet ein kleiner Empfang für Nachgespräche im Institut für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität (Licher Str. 64, 1. Stock) statt.
DIENSTAG, 11. Mai 2004, 18 Uhr c.t. - 20.30 Uhr
Ltd. Psychologe Lutz Gretenkord, Haina:
"Therapie von psychisch gestörten Straftätern" (mit Patientenvorstellung)
Die Veranstaltung findet in der Gießener Abteilung der Klinik für forensische Psychiatrie Haina statt, (Gießen, Licher Str. 106, Haus G 7) in der Nähe der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.
In der 152. Veranstaltung am Dienstag, 11. Mai 2004, wird der Psychologe Lutz Gretenkord aktuelle Fragen der Therapie psychisch gestörter Straftäter ansprechen und nach Möglichkeit einen Patienten oder eine Patientin vorstellen. (Vertraulichkeit ist hinsichtlich dieser Vorstellung zwingend.) Der Referent ist Leitender Psychologe und Psychotherapeut und seit vielen Jahren Mitgestalter des psychiatrischen Maßregelvollzugs in Hessen. Er hat sich auch im Fachschrifttum häufig zu vielen Aspekten der Diagnose, Prognose und Behandlung solcher Patienten geäußert. Besonders erwähnenswert sind seine Vorträge auf internationalen Fachtagungen und sein Buch "Empirisch fundierte Prognosestellung im Maßregelvollzug nach § 63 StGB" (Bonn 2001). Die Probleme des Maßregelvollzugs wurden theoretisch bereits in der Festveranstaltung des Kriminologischen Praktikerseminars im Februar von Prof. Dr. Kröber angesprochen. Die Veranstaltung in Haina, Abteilung Gießen, vermittelt nun die praktischen Bezüge und die Sichtweise eines Psychologen in der Therapie. Für die Praxis ist dies um so bedeutsamer, als der Maßregelvollzug in Deutschland und in Hessen außerordentlich expandiert und vor neue Probleme gestellt ist. Keine Einrichtung aus Straf- und Maßregelvollzug wird so drastisch zunehmend frequentiert wie der Maßregelvollzug nach § 63 StGB.
DIENSTAG, 1. Juni 2004, 18 Uhr c.t. - 20.30 Uhr
Prof. Dr. Gertrud Hardtmann, Berlin:
"Freiheit, die unfrei macht - Sozialtherapeutische Arbeit mit rechtsradikalen Jugendlichen
Prof. Dr. Gertrud Hardtmann, emeritierte Professorin für Sozialpädagogik/Sozialtherapie an der Technischen Universität Berlin, ist eine sehr begehrte, mitreißende Referentin. Sie ist Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie sowie Psychoanalytikerin. Zahlreiche Veröffentlichungen hat sie national und international aufzuweisen, etwa zu Fragen des Holocaust, der rechtsradikalen Jugendgewalt oder der Psychotherapie. Aus ihren vielen Publikationen sei hervorgehoben: "Irrenhaus. Eine Einführung in die Psychiatrie und ihre sozialpädagogischen Handlungsfelder" (Weinheim 1991).
DIENSTAG, 6. Juli 2004, 18 Uhr c.t. - 20.30 Uhr
Prof. Dr. Arthur Kreuzer, Gießen:
"Aktuelle Aspekte der Todesstrafe - mit einem deutsch-amerikanischen Vergleich zur Meinungsforschung"
Etwa einmal je Semester wird eine Veranstaltung des Praktikerseminars mit Themen aus der Forschungsarbeit des Instituts für Kriminologie an der Universität Gießen bestritten. Prof. Kreuzer hat seine rechts- und kriminologievergleichende Arbeit zu aktuellen Aspekten der Todesstrafe bei zwei Lehr- und Forschungsaufenthalten an der Partnerfakultät in Madison/Wisconsin in den Jahren 2001 und 2003 erstellt. Im Vortrag wird er u. a. auf folgende Aspekte eingehen: die von Kriminalökonomen behauptete abschreckende Wirkung der Todesstrafe, praktische Probleme bei der Verhängung und Durchführung dieser Strafe, exemplarische Auseinandersetzungen um "Electrocution", Justizirrtümer, die Arbeit der "Innocence Groups" an Rechtsfakultäten in Chicago und Madison sowie schließlich vergleichende Darstellungen zur Entwicklung der Einstellungen gegenüber der Todesstrafe in Deutschland und den USA.
Das Seminar findet in diesem Semester im Raum 021 des Vorlesungs- und Seminargebäudes am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität (35394 Gießen, Licher Straße 68) statt. Lediglich die 152. Veranstaltung findet auf dem Gelände des Psychiatrischen Landeskrankenhauses (Licher Str. 106) im Haus G 7 statt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Arthur Kreuzer
Direktor des Instituts für Kriminologie
an der Justus-Liebig-Universität Gießen e.V.
Licher Straße 64
35394 Gießen
Tel.: 0641/99-21570
Fax: 0641/99-21579
E-mail: arthur.kreuzer@recht.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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