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25.11.1998 14:30

Am 27. November startet das Augsburger Institut für Interdisziplinäre Informatik

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Im Kontext der "High-Tech-Offensive", die der Bayerische Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung vom 29. Oktober 1998 angekündigt hat, soll in Augsburg - neben entsprechenden Zentren für Materialforschung und Umwelttechnologie - auch ein Kompetenzzentrum für den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) entstehen. Auf die in allen Bereichen sprunghaft wachsende Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie hat die Universität Augsburg bereits im Frühjahr 1997 mit der Gründung eines fakultätsübergreifenden Instituts für Interdisziplinäre Informatik (I.I.I.) reagiert, das in der Perspektive eines angestrebten Studienganges "Angewandte Informatik" steht. Im Rahmen der "Tage der Forschung '98" wird das I.I.I. am Freitag, dem 27. November, eröffnet (Beginn um 11 Uhr in HS 1004 des WiSo-Hörsaalgebäudes, Universitätsstraße 20). Vier prominente Referenten, unter ihnen der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, werden sich in dieser Veranstaltung mit den IuK-Anwendungen befassen, die im Mittelpunkt der Arbeit des Augsburger I.I.I. stehen werden

    ZENTRALE ROLLE IN DER HIGH-TECH-OFFENSIVE

    Neben den Materialwissenschaften, den Umweltwissenschaften und den Life Sciences (Biowissenschaften und Medizin) markiert die Informations- und Kommunikationstechnologie eine von vier Stoßrichtungen der "High-Tech-Offensive Bayern". Dem IuK-Bereich kommt dabei nach Auffassung des Geschäftsführenden I.I.I.-Direktors Prof. Dr. Klaus Mainzer (Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Analytische Philosophie/Wissenschaftstheorie) freilich eine zentrale Rolle zu; denn die Informations- und Kommunikationstechnologien liefern, so Mainzer, "das Querschnitts-Know-How für die übrigen High-Tech-Projekte". Exemplarisch zu nennen seien etwa Numerisches Rechnen und Computermodelle bei der Entwicklung neuer Materialien; weiterhin gehe es z. B. um Molecular Modeling, Artificial Life und Telemedizin in den Life Sciences oder um Umweltdatenbanken, Monitoring der Natur und Visualisierung in den Umweltwissenschaften; darüber hinaus sei das Thema Internetnutzung für alle High-Tech-Gebiete gleichermaßen von höchster Bedeutung.

    HERAUSFORDERUNG FÜR GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN

    Es geht bei IuK aber keineswegs nur um Technik- und Naturwissenschaften. Vielmehr liefern, wie Mainzer betont, die Informations- und Kommunikationstechnologien beim Umbruch in eine Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft auch "das Querschnitts-Know-How in allen Segmenten der Gesellschaft, quasi eine virtuelle Gesellschaft im Computernetz"; dadurch herausgefordert seien die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Stichworte: Financial Engineering, Electronic Commerce, Wissensmanagement) ebenso wie die Rechtswissenschaften (Medienrecht, Datenschutz im Internet, Teledemokratie) und die Kulturwissenschaften (virtuelle Bibliothek, Multimedia-Datenbanken, Teleteaching).

    Die Vorträge bei der Eröffnung des Instituts für Interdisziplinäre Informatik tragen den diversen IuK-Anwendungen mit Blick auf die an der Universität Augsburg angesiedelten Schwerpunkte Rechnung:
    * Prof. Dr. Winfried Schulze spricht über "Kulturwissenschaften und die Herausforderung der neuen Medien". Schulze ist Vorsitzender des Wissenschaftsrates, der in seinen Empfehlungen vom Mai 1998 die "Integration der Informations- und Kommunikationstechnologien in Studium und Lehre aller Universitätsdisziplinen" fordert. Als Historiker an der LMU München ist Schulze selbst in der kulturwissenschaftlichen IuK-Anwendung engagiert.
    * Dr. Matthias Leclerc, Leiter Middle Office der Dredner Bank AG und Lehrbeauftragter im Diplomstudiengang Wirtschaftsmathematik der Universität Augsburg, widmet sich in seinem Vortrag über "Doppelhelix: Die Symbiose von Financial Engineering und Informationstechnologie" einem IuK-Anwendungsbereich der Wirtschaft.
    * Mit Prof. Dr.-Ing. Bernd Page (Universität Hamburg) stellt ein international bekannter Experte auf dem Gebiet der Umweltinformatik in einem Vortrag über "Methoden und Werkzeuge der Umweltinformatik der Stoffstromnetze" den Bezug zu den Umweltwissenschaften her.
    * Unverzichtbare Grundlage jeder IuK-Anwendung ist die kompetente Fachinformatik. Dementsprechende "Betrachtungen der Informatik" steuert mit Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Brauer (TU München) einer der profiliertesten Vertreter der deutschen Informatik bei, der sich auch an der Spitze verschiedener nationaler und internationaler Organisationen seines Faches einen Namen gemacht hat.

    PERSPEKTIVE "ANGEWANDTE INFORMATIK"

    Im Sinne einer Ergänzung der an den Anforderungen einer technischen Universität ausgerichteten Informatikausbildung der TU München unterstützen die Professoren Brauer und Broy zusammen mit anderen TU-Informatikern nachhaltig die Bemühungen um einen Studiengang Angewandte Informatik an der Universität Augsburg. Ein solcher Studiengang ist als strategische Voraussetzung unverzichtbar für die gezielte Weiterentwicklung der Universität im Interesse eines Augsburgisch-Schwäbischen IuK-Kompetenzzentrums. Die Anwendungsorientierung hat sich bereits beim Aufbau von Physik und Mathematik als erfolgreiches Augsburger Konzept erwiesen. Für die großen Wirtschafts-, Rechts- und Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg bietet sich eine entsprechende Anwendung der Informatik in den verschiedenen Fächern an. Multimedia ist in diesem Kontext ein Schlüsselthema, das sowohl dem Bedarf der regionalen Wirtschaft und dem Medien-Standort Augsburg als auch der Anwendung der neuen Medien in der Lehrerausbildung Rechnung trägt.

    KONTAKT:
    Prof. Dr. Klaus Mainzer
    Institut für Interdisziplinäre Informatik
    Universität Augsburg,
    86135 Augsburg, Tel. 0821/598-5568 oder -5577, Fax -5584,
    e-mail: klaus.mainzer@phil.uni-augsburg.de
    URL: http://www.informatik.uni-augsburg.de/I3


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik.uni-augsburg.de/I3


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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