idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.04.2004 14:57

Uni Stuttgart koordiniert EU-Projekt: Neue Verbrennungsverfahren für biogene Brennstoffe

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Wissenschaftler der Universität Stuttgart entwickeln gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie mehrerer europäischer Länder neueste Brenner-Technologien für biogene Brennstoffe. Das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen (IVD) der Universität Stuttgart, das langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Energietechnik vorweisen kann, koordiniert das von der Europäischen Kommission mit einem Gesamtvolumen von knapp 2,2 Millionen Euro geförderte Projekt. Mit Techniken der flammlosen Oxidation und der kontinuierlichen Luftstufung sollen die Emissionen beispielsweise von Stickoxiden um mehr als 50 Prozent gesenkt werden. Durch diese speziell für heizwertarme Brennstoffe geeigneten Technologien kann zudem das Spektrum an Brennstoffen wesentlich verbreitert werden. Vor allem Reststoffe aus so genannten Bio-Refineries - damit bezeichnet man Industrieprozesse mit biogenen Rohstoffen - sollen auf diese Weise genutzt werden. Dies können Abfälle aus Mühlenbetrieben sein, Gas aus Biogasanlagen, Abfallgase aus der Herstellung von Bio-Kunststoffen oder Gär-Rückstände aus der Biogas- oder Bioalkoholproduktion. Durch diese Art der Reststoffverwertung kann bei Verbrennungsprozessen in Zukunft auf wertvolles Erdgas verzichtet werden. Ziel ist es, zwei Brennertypen zu entwickeln, einen für gasförmige und flüssige Brennstoffe und einen für feste Brennstoffe. Während der dreijährigen Projektlaufzeit soll die Entwicklung über verschiedene Prototypen in die industrielle Erprobung münden.

    Anwendungen von Bio-Alkoholproduktion bis zu Kraftwerken
    Bei der Bio-Alkoholproduktion - dort werden beispielsweise Zuckerrüben, Mais oder Getreide vergärt - benötigt man heute rund 70 Prozent der in Form von Alkohol produzierten Energie zur Beheizung des Prozesses. Im Moment wird dafür fast ausschließlich Erdgas verwendet. Wenn es gelingt, die Gär-Rückstände thermisch zu verwerten, kann ein Teil dieser Rückstände direkt in den Prozess zurückgeführt werden; so lässt sich auch die Ökobilanz optimieren.

    Die neuen Brennertypen können zur Energievorsorgung aller Umwandlungsprozesse eingesetzt werden, in denen Treibstoffe und Chemikalien aus Pflanzen hergestellt werden. Ebenso geeignet sind sie für die emissionsarme Verbrennung von Bio-Brennstoffen in Kraftwerken oder für die Optimierung von Biomassefeuerungen bei Schreinern.

    Auf deutscher Seite an dem EU-Projekt beteiligt sind das Unternehmen WS-Wärmeprozesstechnik aus Renningen bei Stuttgart und das Gaswärme-Institut aus Essen. Insgesamt sind neun Partner aus sieben europäischen Ländern vertreten.
    Das vor 50 Jahren gegründete IVD der Universität Stuttgart ist ein gefragter Partner bei der Optimierung der Verbrennung fester Brennstoffe und der Biomasseverbrennung. Das Institut feiert übrigens am 7. Mai 2004 sein 50jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung (www.ivd.uni-stuttgart.de/deutsch/aktuelles_fh.html).

    Weitere Informationen:
    Dr.-Ing. Roland Berger, Leiter der Abteilung Dezentrale Energieumwandlung, Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 23 , D-70569 Stuttgart,
    Tel.: +49-(0)711/685-3492, Fax +49-(0)711/685-3491
    e-mail: berger@ivd.uni-stuttgart.de sowie unter www.eu-projects.de/bio-pro


    Weitere Informationen:

    http://www.eu-projects.de/bio-pro
    http://www.ivd.uni-stuttgart.de/deutsch/aktuelles_fh.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).