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12.04.2022 09:46

Digitale Peer-Gruppen-Beratung in Arbeitsagenturen: Online-Chat für Arbeitsuchende fördert Informationsaustausch & geg

Sophia Koenen, Jana Bart, Inna Felde, Lena Kaltwasser und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Ein Online-Chat für Arbeitsuchende fördert vor allem den Informationsaustausch und bietet Raum für wertschätzende Unterstützung. Das zeigen die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Universität Ulm zur Wirkung der Digitalen Peer-Gruppen-Beratung (DIGIPEG), die im Rahmen eines Modellprojekts erstmals erprobt wurde.

    Der gegenseitige Informationsaustausch steht im Mittelpunkt der Unterstützung, welche die Teilnehmenden im Chat erfahren. So werden in über 70 Prozent aller Chat-Einträge Informationen erfragt oder weitergegeben. Dabei bezieht sich der Austausch zum weitaus überwiegenden Teil auf Fragen der Arbeitsuche: Die Teilnehmenden tauschen aus, welche Stellenportale sie für die Arbeitsuche nutzen, wie sie Bewerbungen schreiben, wie sie sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten oder wie sie sich verhalten, wenn sie von einem Arbeitgeber eingeladen werden.

    Unterstützend wirkt zudem die gegenseitige Bestärkung im Online-Chat. Mitteilungen, die Wertschätzung für andere Teilnehmende ausdrücken, kommen in etwa 36 Prozent der Chat-Einträge vor.

    Für die Aktivität und den Austausch innerhalb eines Chats spielt eine wichtige Rolle, ob sich die Teilnehmenden ein Bild voneinander machen und ob sie Gemeinsamkeiten untereinander sehen können. „Wissen die Beteiligten gegenseitig mehr über ihre beruflichen Hintergründe, können sie Aussagen während des Chat-Verlaufs besser nachvollziehen und nutzen“, erklärt IAB-Forscher Holger Bähr.

    Darüber hinaus fördert die Chat-Teilnahme die Bewerbungsaktivität und Bewerbungsfähigkeiten der Teilnehmenden. Während „stille Teilnehmende“ vor allem ihre Bewerbungsaktivität steigerten, bauten „aktive Teilnehmende“ insbesondere ihre Bewerbungsfähigkeiten aus.

    „Insgesamt hat die Digitale Peer-Gruppen-Beratung das Potenzial, Arbeitsuchende zu bestärken und ihre persönliche Interaktion mit den Vermittlungsfachkräften von der reinen Informationsweitergabe zu entlasten. Damit kann sie dazu beitragen, individuelle Beratung und Vermittlung zu stärken“, so Martin Dietz, Leiter der IAB-Stabsstelle Forschungskoordination.

    Das Modellprojekt Digitale Peer-Gruppen-Beratung (DIGIPEG) wurde zwischen März 2019 und Dezember 2020 in Baden-Württemberg in 15 Arbeitsagenturen durchgeführt.


    Weitere Informationen:

    https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-09.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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