Das neue DFG-Forschungsprojekt "Zur Transformation des professionellen Habitus von Pflegelehrer:innen“ (HabTrans) möchte einen bedeutsamen Beitrag zur Professionalisierung von Lehrpersonal in den Berufsfeldern Gesundheit und Pflege leisten.
Nichts ist mehr so, wie es mal war. Die allen bekannte „Krankenschwester“ von früher hieß zwischenzeitlich Gesundheits- und Krankenpflegerin. Alle, die seit 2020 die Ausbildung absolvieren, heißen nun Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Die Reform der Ausbildung rüttelt jedoch nicht nur an der längst überholten Berufsbezeichnung und alten gesellschaftlichen Bildern, sondern stellt auch Lehrkräfte an Pflegeschulen vor enorme Herausforderungen. Die Gestaltung des neuen Ausbildungsprofils verlangt zum einen eine curriculare und organisationale Neuorientierung der Bildungsstätten, zum anderen eröffnet sie auch persönliche Entwicklungsbedarfe bei den Pädagog:innen.
Das neue DFG-Forschungsprojekt "Zur Transformation des professionellen Habitus von Pflegelehrer:innen“ (HabTrans) nimmt diese Situation unter die Lupe und möchte einen bedeutsamen Beitrag zur Professionalisierung von Lehrer:innen in den Berufsfeldern Gesundheit und Pflege leisten.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Anja Walter. Sie ist Professorin für Gesundheit und Pflege an der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden. "Wir sehen in diesen veränderten Rahmenbedingungen enorme Professionalisierungspotenziale. Wir begreifen diese Herausforderungen als einen Impuls, der die existierenden Haltungen, Denk- und Wahrnehmungsmuster, aber auch das professionelle Handlungswissen der Lehrkräfte verändern kann", erklärt Prof. Anja Walter. Im neuen DFG-Forschungsprojekt wird das zu untersuchende Phänomen als Habitustransformation bezeichnet. Der Transformationsprozess vollzieht sich bereits vom „Pflegen“ zum „Lehren“, d.h. er beginnt mit der eigenen Pflegeausbildung und -praxis und reicht bis in alle Phasen der Lehrerbildung." Gemeinsam mit dem Team von Frau Prof. Heidrun Herzberg von der BTU Cottbus-Senftenberg führen wir Experteninterviews, Gruppendiskussionen und teilnehmende Beobachtungen an Pflegeschulen in Thüringen und Niedersachsen durch", beschreibt Andreas Dürrschmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt." Als Ergebnis werden wir u. a. implizites Wissen und kollektive Praktiken rekonstruieren und (unbewusste) Unterrichtspraktiken sichtbar machen."
Das Forschungsprojekt zielt also darauf ab, den Einfluss der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen in der Pflegeausbildung auf die Lehrerprofessionalisierung zu untersuchen. Dabei spielt nicht nur die Perspektive des/der Einzelnen eine Rolle, sondern auch die des pädagogischen Kollektivs. Dazu kommt, dass die Entstehung eines professionellen Habitus nicht unabhängig von sozialen Konstruktionsprozessen gedacht werden kann. Auf den gewonnenen Erkenntnissen basierend sollen Empfehlungen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften benannt sowie die Qualitätsentwicklung an Pflegeschulen unterstützt werden. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung didaktischer Standards und Innovationen in der Curriculumentwicklung.
Das Forschungsprojekt HabTrans ist ein gemeinsames Projekt der TU Dresden (Projektleitung: Prof. Anja Walter) und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (Projektleitung: Prof. Heidrun Herzberg). Das Forschungsvorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis Ende 2024 gefördert.
Prof. Anja Walter
Tel.: +49 351 463-35594
E-Mail: anja.walter@tu-dresden.de
Andreas Dürrschmidt
Tel.: +49 351 463-32348
E-Mail: andreas.duerrschmidt@tu-dresden.de
https://tu-dresden.de/gsw/ew/ibbd/gp/forschung/forschungsprojekte-1/zur-transfor... Weitere Informationen zum Projekt auf der Website der Professur für Gesundheit und Pflege/Berufliche Didaktik
Weberplatz, Sitz der Fakultät Erziehungswissenschaften an der TU Dresden
TUD/Karsten Eckold
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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