Die neueste Ausgabe der "Nachrichten" des Forschungszentrums Karlsruhe informiert über Technologien für die Kernfusion
Eine Energieversorgung mit praktisch unbegrenzten Brennstoffreserven und günstigen Sicherheitseigenschaften - dieses höchst attraktive Zukunftsszenario verbindet sich mit der Kernfusion. Ziel der Fusionsforschung ist die Gewinnung von Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium, ein Vorgang, der auch in der Sonne abläuft. Das Forschungszentrum Karlsruhe entwickelt Technologien, um diese Vision in ein Strom produzierendes Kraftwerk umzusetzen. In der soeben erschienenen Ausgabe 1/2004 der "Nachrichten", der wissenschaftlichen Zeitschrift des Forschungszentrums, ist der Stand dieser technologischen Entwicklungen umfassend dargestellt.
100 Millionen Grad muss ein Wasserstoffplasma haben, damit die Verschmelzung der Kerne der Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium zu einem Heliumkern in ausreichender Menge abläuft. Das Plasma, positiv geladene Wasserstoffatome und negativ geladene Elektronen, wird in einem magnetischen Käfig eingeschlossen, der durch supraleitende Magnetspulen erzeugt wird, da kein Wandmaterial derartige Temperaturen aushalten würde. Die Magnetspulen müssen dazu aber auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt gekühlt werden. Entsprechend vielfältig sind die technologischen Herausforderungen, die mit der Entwicklung eines Fusionskraftwerks verbunden sind. In diesem Rahmen stehen die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Forschungszentrums Karlsruhe zur Kernfusion: Nicht das Plasma, die "Flamme" der Verbrennung, sondern der "Ofen" steht im Mittelpunkt.
In der soeben erschienenen Ausgabe 1/2004 der "Nachrichten" werden - abgerundet durch einführende Artikel in die Funktionsweise eines Fusionskraftwerks und zur Plasmaphysik - folgende Themen behandelt:
* Entwicklung und Test von Mikrowellenröhren (Gyrotrons) zum Aufheizen des Plasmas auf 100 Millionen Grad
* Entwicklung und Test supraleitender Magnetspulen zum Einschluss des Plasmas
* Entwicklung und Konstruktion von Komponenten zur Energieauskopplung (Divertor, Blanket)
* Entwicklung und Test zum Kreislauf der Brennstoffe Deuterium und Tritium
* Werkstoffentwicklungen für ein Fusionskraftwerk
* Sicherheitsuntersuchungen für den Experimentalreaktor ITER, der den nächsten technologischen Schritt zum Fusionskraftwerk darstellt und in internationaler Zusammenarbeit gebaut wird, sobald die Standortfrage (Frankreich oder Japan) geklärt ist.
Die "Nachrichten", die wissenschaftliche Zeitschrift des Forschungszentrums Karlsruhe, erscheinen nun schon im 36. Jahrgang seit der Erstausgabe im Jahr 1969. Seit 1995 beleuchten vier Themenhefte pro Jahr Ausschnitte aus dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Forschungszentrums Karlsruhe. In ihnen stellen Wissenschaftler des Forschungszentrums ihre Arbeiten dar - mit wissenschaftlichem Anspruch, der auch ein breiteres Publikum nicht ausschließt.
Die neueste Ausgabe der "Nachrichten" können Sie bei der Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit des Forschungszentrums Karlsruhe (Tel. 07247 82-2861, Fax: 07247 82-5080) anfordern oder im Internet unter http://www.fzk.de/nachrichten einsehen. Dort finden Sie auch ein Archiv mit älteren Ausgaben.
Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.
Joachim Hoffmann 26. April 2004
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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