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22.04.2022 13:58

Ausstellung: Helmut Schmidt als Krisenmanager

Dietmar Strey Pressestelle
Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg

    „Extreme Situationen, schnelle Entscheidungen. Helmut Schmidt gegen Sturmflut und RAF-Terror“ ist der Titel einer Ausstellung, die am 26. April 2022 in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität eröffnet wird. Laufzeit der Ausstellung ist bis 30. September 2022.

    Die von Privatdozent Dr. Helmut Stubbe da Luz, Historiker aus Hamburg, konzipierte Ausstellung widmet sich Schmidts Rolle während der Sturmflut 1962 und des „Deutschen Herbstes“. Grundsätzlich geht es um Fragen der Orientierung am Grundgesetz und des „übergesetzlichen Notstands“.

    Zweimal, so hat sich Helmut Schmidt 2008 in seinen Memoiren erinnert, sei er als Politiker in extreme Situationen geraten, „in denen schnelle Entscheidungen verlangt waren“. Er habe sich nicht „auf ein Gesetz oder auf andere Handlungsanleitungen“ stützen können. Zum einen 1962 bei der Sturmflut: Sollte, durfte die Bundeswehr zur Katastrophenhilfe herangezogen werden? Zum anderen 1977 während der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer sowie des Lufthansa-Jets „Landshut“: Sollte, durfte die Bundesregierung die Forderung mörderischer Geiselnehmer ablehnen, Komplizen aus der Haft freizulassen?

    Schon 1979 hatte Schmidt die Sturmflut und den RAF-Terror in einem Atemzug genannt. Er habe bei der Sturmflut „das Grundgesetz […] übertreten, wissentlich und willentlich“. Und zu der gewaltsamen Befreiung der „Landshut“-Geiseln in Mogadischu, die dann mit der Opferung Schleyers verbunden war, ergänzte der Kanzler: „Ich kann nur nachträglich den deutschen Juristen danken, dass sie das alles nicht verfassungsrechtlich untersucht haben.“

    Traf Schmidt 1962 und 1977 auf einen „übergesetzlichen Notstand“, der einsam-kühne Entscheidungen sowohl erforderte als auch rechtfertigte? Wo boten sich ihm Alternativen? Wie sind die Tatsachen hernach beurteilt worden? Die Ausstellung zeigt Schrift-, Bild- und Tondokumente. Zentrale Fragestellungen werden im bebilderten Begleitband vertieft.

    Öffnungszeiten der Ausstellung
    Mo-Do 9-16, Fr 9-14 Uhr
    An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
    Eintritt frei.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsbibliothek, Sabine Grimm, Tel. 040 6541-2181, E-Mail: sgrimm@hsu-hh.de


    Originalpublikation:

    Begleitband zur Ausstellung
    „Extreme Situationen, schnelle Entscheidungen“ : Helmut Schmidt gegen Sturmflut und RAF-Terror / Helmut Stubbe da Luz. – Bremen: Edition Falkenberg, 2022
    220 S. – ISBN 978-3-95494-265-7 : 19,90 €


    Weitere Informationen:

    https://ub.hsu-hh.de/termine/extreme-situationen-schnelle-entscheidungen-ausstel... Begleitprogramm: Begleitend zur Ausstellung lädt die Bibliothek zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. In Vorträgen, Podiumsgesprächen und anhand von Filmvorführungen werden einzelne Themenaspekte beleuchtet und neue Perspektiven in den Blick genommen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Politik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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