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26.04.2022 12:58

UDE an zwei Großprojekten beteiligt: Starke Friedensforschung

Cathrin Becker Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Starke Friedensforschung
    Sie ist aktueller und wichtiger denn je: die Friedens- und Konfliktforschung. Seit Jahrzehnten wird dazu an der Universität Duisburg-Essen (UDE) erfolgreich geforscht. Über die Mitarbeit an zwei großen Projekten, die vom Bundesforschungsministerium in der Förderlinie zur Stärkung der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland mit insgesamt 5 Mio. Euro gefördert werden, können sich nun Dr. Carmen Wunderlich und Prof. Dr. Christof Hartmann freuen. Bei dem einen geht es um Atomwaffen und globale Sicherheit, bei dem anderen um die Friedensinfrastruktur in Westafrika.

    Abrüstung und Nichtverbreitung von Kernwaffen

    Ob Atomsprengkopf oder Atombombe: Staaten mit Nuklearwaffen haben die Macht, auf einen Schlag Städte zu zerstören und tausende Menschen zu töten. Deshalb gibt es Verträge, die eine Verbreitung verbieten, zur Abrüstung verpflichten und eine friedliche Nutzung von Kernenergie erlauben. Doch wie sichert man diese ab? „Es braucht Vertrauen und Kooperation zwischen den beteiligten Staaten. Außerdem müssen Fachleute Vereinbartes überprüfen können, und mögliche Täuschungsversuche müssen aufgedeckt werden. Eine entscheidende Rolle bei dieser Verifikation spielen die Internationale Atomenergiebehörde IAEO und ihre Inspektor:innen“, erklärt Politikwissenschaftlerin Dr. Carmen Wunderlich vom Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik.

    Sie gehört zu einem Team unter der Leitung der RWTH Aachen, das ein regionales Zentrum für Verifikationsforschung aufbauen wird. In ihrem Projekt möchte sie herausfinden, welche sozialen und politischen Faktoren auf die Vertrauenswürdigkeit eines Staates und den Prozess der Vertrauensbildung einwirken. Dabei geht es auch um Bedrohungswahrnehmungen, politische Identitäten und (Un-)Gerechtigkeitsempfindungen. „Verifikation findet durch den persönlichen Austausch zwischen Inspektor:innen und Angestellten staatlicher Behörden statt und durch Vor-Ort-Kontrollen. Außerdem durch modernste technische Mittel, etwa Satellitenbilder und seismische Detektoren“, so die Abrüstungsexpertin.

    „Sozialkonstruktivistische Ansätze zu Vertrauensbildung und Verifikation” ist Teil des Verbundprojekts VeSPoTec: Zentrum für integriert-interdisziplinäre Verifikationsforschung. Koordination RWTH Aachen; Partner: UDE sowie Forschungszentrum Jülich, Vienna Center for Disarmament and Nonproliferation. Fördervolumen: 3 Mio. Euro.

    Kompetenznetzwerk African Non-Military Conflict Intervention Practices (ANCIP)

    Das neue Netzwerk ANCIP möchte die Expertise zu nicht-militärischen Praktiken afrikanischer Akteure stärken; hierzu zählen u.a. die Krisenfrühwarnung und die präventive Diplomatie. Prof. Dr. Christof Hartmann, Direktor des Instituts Entwicklung und Frieden (INEF), leitet zwei Teilprojekte des Netzwerks.

    In den letzten 30 Jahren gab es in Westafrika viele Gewaltkonflikte und politische Krisen. Um dabei zu unterstützen, künftig den Frieden zu sichern und die Region zu stabilisieren, wird Prof. Hartmann im ersten Teilprojekt systematisch erfassen, welche Akteure vor Ort mit nationalen und regionalen Institutionen vernetzt sind. Damit soll die Friedensinfrastruktur in Westafrika besser verstanden werden.

    Das zweite Teilprojekt widmet sich den Beziehungen zwischen afrikanischen Akteuren und internationalen Partnern einerseits sowie lokalen Mittlern andererseits. Ein Beispiel hierfür ist die Co-Finanzierung von Mediationsbemühungen afrikanischer Organisationen. Die Frage ist, welchen Einfluss das Miteinander auf die Dynamik und die Ergebnisse von Konfliktinterventionen hat.

    Kompetenznetz African Non-Military Conflict Intervention Practices (ANCIP). Koordination: Universität Leipzig; Partner: INEF, Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) sowie weitere Partner in Afrika und Europa. Fördervolumen: 2 Mio. Euro.

    Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Carmen Wunderlich, Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik, Tel. 0203/37 9-2043, carmen.wunderlich@uni-due.de;
    Prof. Dr. Christof Hartmann, Internationale Beziehungen und Politik Afrikas, Tel. 0203/37 9-2046, christof.hartmann@uni-due.de


    Bilder

    Dr. Carmen Wunderlich und Prof. Dr. Christof Hartmann
    Dr. Carmen Wunderlich und Prof. Dr. Christof Hartmann

    privat / UDE


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Dr. Carmen Wunderlich und Prof. Dr. Christof Hartmann


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