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06.05.2022 13:40

Territoriale Grenzen und Grenzen aus Paper: Flucht und Migration in der Sozialarbeit. Bericht Social Work Science Day

Mag. Mark Hammer Marketing und Unternehmenskommunikation
Fachhochschule St. Pölten

    Der Social Work Science Day der Fachhochschule St. Pölten widmete sich am 5. Mai 2022 online Fragen der Inklusion und Exklusion in der (Sozialarbeits-)Forschung sowie den Themen Flucht und Migration als Forschungsfeld.

    „Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung sind besonders von Ausgrenzung bedroht. Das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Situation von geflüchteten und migrierten Personen. Heuer haben wir das diese Themen in das Zentrum unserer Jahrestagung gestellt“, sagt Johannes Pflegerl, Leiter des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten.

    Forschungsverbund zu Migration

    Im Jahr 2016 hat sich das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung mit fünf weiteren geistes-, sozial-, und kulturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zum Forschungsnetzwerk Interdisziplinäre Regionalstudien (first) zusammengeschlossen. Anne Unterwurzacher beleuchtete in ihrem Vortrag die Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven des gemeinsamen Forschens zu historischen und gegenwärtigen Migrationsthemen im Rahmen von first.

    Anhand zweier Forschungsprojekte zur Materialität von Zwangsmigration sowie zur Lagerunterbringung von „displaced persons“, Geflüchteten und Vertriebenen in der unmittelbaren Nachkriegszeit, illustrierte sie, inwieweit die interdisziplinäre Kooperation neue Forschungszugänge eröffnet und welche Bezüge sich zur Sozialen Arbeit herstellen lassen.

    Dokumente und Bescheide im Kontext der Flucht

    Veronika Reidinger präsentierte Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt, in dem es um die Bedeutung von Dingen im Kontext von Flucht rund um das Jahr 2015 ging.

    Das Verfügen über bestimmte Dokumente oder das Fehlen derselben (z. B. eine Staatsbürger*innenschaft) übt einen großen Einfluss auf die Routen aus, die Geflüchtete nehmen können oder müssen, aber auch auf die Transportmittel bzw. Transportmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen.

    „Ohne Einreiseerlaubnis oder ‚richtigen‘ Pass darf man kein Flugzeug besteigen und Transportunternehmen werden mit empfindlichen Strafen sanktioniert, wenn sie Personen ohne Reisegenehmigung befördern. Dokumente sind also Artefakte bürokratischer Arbeit mit großem Einfluss auf Mobilität. Sie sind nicht nur Ausdruck bestimmter sozialer Ordnungen, die auch Mobilität regulieren, sondern stellen diese auch her“, erklärt Reidinger.

    Territoriale Grenzen und Grenzen aus Papier

    Margit Fauser von der Ruhr-Universität Bochum widmete sich in ihrem Abschlussvortrag dem Thema Inklusion und Exklusion aus dem Blickwinkel der Grenze und ging auf die Rolle und Erfahrung mit Papieren, Dokumenten und Formularen ein, die auch Grenzen ziehen und zur Grenzproduktion beitragen.

    „Das Grenzregime wird von Migrant*innen nicht nur durch spezifische Politiken oder physische Kontrollen der Außengrenzen erlebt, sondern auch als durch Papiere organisiert, durch Dokumente, Zertifikate und Formulare. Papiere ziehen Grenzen und so werden Dokumente zur Praxis differentieller Inklusion im urbanen Grenzraum. Die Praxis des Borderwork, der Produktion und Aushandlung der Grenze, wirkt so ganz zentral durch Papiere im Alltagsleben der Migrant*innen – Borderwork bedeutet auch Paperwork“, sagt Fauser.

    Workshops

    Workshops für die Teilnehmer*innen widmeten sich etwa dem biografischen Arbeiten in der Sozialen Arbeit, Fluchterfahrung von Menschen, dem Erleben von Zugehörigkeit von Menschen mit Behinderungen im Übergang von einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt, der Praxis und Forschung zu Peer-Arbeit, der Rezeption und Darstellung von Männlichkeit in Social Media, dem Social Prescribing (Soziale Arbeit auf Rezept), der queer-inklusiven Sozialarbeit und dem Case Management im Sozialen Raum im Bezirk Weiz.

    Studierende des Masterstudiums präsentierten beim Social Work Science Day Poster mit Ergebnissen ihrer Abschlussarbeiten. Der Social Work Science Day ist eine Veranstaltung des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung des Department Soziales der FH St. Pölten.

    Social Work Science Day 2022

    Inklusion und Exklusion als Thema der (Sozialarbeits-)Forschung
    https://swsd.fhstp.ac.at

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    Über die Fachhochschule St. Pölten

    Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung zu den Themen Medien, Kommunikation, Innovation, Digitale Technologien, Informatik, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. 26 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3700 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

    Informationen und Rückfragen:

    Mag. Mark Hammer
    Fachverantwortlicher Presse
    Marketing und Unternehmenskommunikation
    T: +43/2742/313 228 269
    M: +43/676/847 228 269
    E: mark.hammer@fhstp.ac.at
    I: https://www.fhstp.ac.at/de/presse

    Pressetext und Fotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse
    Allgemeine Pressefotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse/pressefotos-logos

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    Bilder

    Departmentleiterin Christine Haselbacher bei der Moderation
    Departmentleiterin Christine Haselbacher bei der Moderation
    Michael Denthaner
    FH St. Pölten / Michael Denthaner

    Johann Hagg, Geschäftsführung, bei der Begrüßung
    Johann Hagg, Geschäftsführung, bei der Begrüßung
    Michael Denthaner
    FH St. Pölten / Michael Denthaner


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Departmentleiterin Christine Haselbacher bei der Moderation


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