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09.05.2022 11:36

Israelische Arabistin Sarah Stroumsa neue Hans-Blumenberg-Gastprofessorin

Viola van Melis Zentrum für Wissenschaftskommunikation
Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

    Forscherin der Hebrew University befasst sich am Exzellenzcluster mit philosophischen Traditionen in der Islamischen Welt des Mittelalters – Öffentlicher Abendvortrag in englischer Sprache am 17. Mai – Veranstaltung im Themenjahr „Tradition(en)“

    Die israelische Arabistin Prof. Dr. Sarah Stroumsa ist neue Hans-Blumenberg-Gastprofessorin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. „Sie befasst sich im Sommersemester an unserem Forschungsverbund mit der Frage, wie sich Judentum, Christentum und Islam im Mittelalter kulturell und philosophisch beeinflusst haben. Im Mittelalter gab es Zeiträume, die von einem reichen Kultur- und Wissenstransfer zwischen Angehörigen dieser drei Religionen geprägt waren“, erläutern die Judaistin Prof. Dr. Regina Grundmann und der katholische Theologe Prof. Dr. Michael Seewald. Interessierte sind am Dienstag, 17. Mai, zum öffentlichen Abendvortrag in englischer Sprache „Between Traditions: Philosophical Traditions in the Islamicate World and Scholarly Traditions in Their Study“ eingeladen. Die Teilnahme ist in Präsenz oder, nach Anmeldung, via Videoplattform „Zoom“ möglich.

    „Sarah Stroumsa hat zahlreiche bedeutende und wissenschaftlich breit rezipierte Publikationen zur Geschichte des philosophischen und theologischen Denkens in der Islamischen Welt des Mittelalters sowie zur philosophischen Literatur im jüdisch-arabischen Kontext vorgelegt“, führen Grundmann und Seewald aus. „Indem sie ihre Ansätze zur Ideengeschichte des arabischen Mittelalters präsentiert und mit Angehörigen des Exzellenzclusters diskutiert, leistet Sarah Stroumsa einen großen Beitrag zu unserem aktuellen Themenjahr ‚Tradition(en)‘.“

    Mittelalterliche Selbstwahrnehmung oder moderne Traditionen?

    In ihrem Abendvortrag am 17. Mai zeigt Sarah Stroumsa, in welche Denkschulen spekulative Denkansätze der Islamischen Welt des Mittelalters, vor allem in jüdischen und muslimischen Kontexten, oft eingeordnet werden. Sie fragt, inwieweit diese Einteilungen auf die Selbstwahrnehmung der mittelalterlichen Denker zurückgehen und welche Rolle dabei moderne Wissenschaftstraditionen spielen.

    Zum Programm der Blumenberg-Gastprofessur gehört auch eine Masterclass am 18. Mai. Unter dem Titel „The Voice of Written Texts: On the Reconstruction of Intellectual History of the Islamicate World“ diskutiert Sarah Stroumsa ihre Ansätze mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs des Exzellenzclusters. Sie fragt, wie das Fehlen nonverbaler Elemente in mittelalterlichen Texten, die von oder über Philosophen geschrieben wurden, die spätere Deutung dieser Texte beeinflusst. Dabei untersucht sie gemeinsam mit den Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, wie Fehldeutungen auch technisch korrekt übersetzter Texte das Studium der Ideengeschichte prägen. Anhand unterschiedlicher Beispiele stellt Sarah Stroumsa ihre Methodik einer Reinterpretation solcher Texte vor und fragt, welche Bedeutung dies für eine intellectual history der Islamischen Welt haben könnte. (sca/vvm)

    Hans-Blumenberg-Gastprofessorin Sarah Stroumsa

    Die israelische Arabistin Sarah Stroumsa ist Inhaberin des Alice and Jack Ormut Chairs in Arabic Studies an der Hebrew University in Jerusalem. Zu ihren Veröffentlichungen gehören „Maimonides in his World: Portrait of a Mediterranean Thinker“ (Princeton 2010) und „Andalus and Sefarad: On Philosophy and Its History in Islamic Spain“ (Princeton 2019). Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der American Philosophical Society. Sie wurde 2010 mit dem Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet, ist Trägerin des Verdienstordens der Italienischen Republik und erhielt 2018 den Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen. (exc/sca)

    Die Hans-Blumenberg-Gastprofessur für Religion und Politik

    Die „Hans-Blumenberg-Gastprofessur für Religion und Politik“ ist benannt nach dem Münsteraner Philosophen Hans Blumenberg (1920–1996). Sie soll dazu beitragen, innovative Impulse aus der internationalen Forschung nach Münster zu bringen, und die interdisziplinäre Diskussion am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ vertiefen. Auf die Gastprofessur werden renommierte Forscherinnen und Forscher aus wechselnden Disziplinen berufen. In den vergangenen Jahren hatten etwa Prof. Dr. Linda Woodhead (Lancaster University, England), Prof. Dr. Jóhann Páll Árnason (La Trobe University, Melbourne, Australien) und Prof. Dr. Mark Juergensmeyer (University of California, Santa Barbara, USA) die Blumenberg-Gastprofessur am Exzellenzcluster inne. (exc/sca)

    Anmeldung

    Abendvortrag „Between Traditions: Philosophical Traditions in the Islamicate World and Scholarly Traditions in Their Study“

    Dienstag, 17.05.2022 | 18:15 Uhr

    Teilnahme vor Ort: Hörsaal JO1, Johannisstraße 4, 48143 Münster (ohne Anmeldung möglich)

    Teilnahme per Videoplattform Zoom: Anmeldung bis zum Vortragstag unter veranstaltungenEXC@uni-muenster.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2022/PM_Israelische_A...


    Bilder

    Prof. Dr. Sarah Stroumsa (Foto: privat)
    Prof. Dr. Sarah Stroumsa (Foto: privat)


    Anhang
    attachment icon Programm

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Sarah Stroumsa (Foto: privat)


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