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29.04.2004 20:11

Erster Fund von Fluoridgläsern in Erdmantelgesteinen

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Heidelberger Forscher Dr. Stephan Klemme konnte erstmals in neuseeländischen Gesteinsproben aus dem Erdmantel in Subduktionszonen Fluoridgläser nachweisen, die nur durch Aufschmelzen der subduzierten Platte entstehen können (Geology 32(5), 2004)

    Ein Heidelberger Forscher konnte nun erstmals in neuseeländischen Gesteinsproben aus dem Erdmantel in Subduktionszonen Fluoridgläser nachweisen, die nur durch Aufschmelzen der subduzierten Platte entstehen können. Dr. Stephan Klemme vom Mineralogischen Institut der Universität Heidelberg berichtet in seinem Artikel in der Maiausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins "Geology", dass nur durch besondere Präparationsmethoden diese extrem empfindlichen Gläser in den Gesteinen erhalten und analysiert werden konnten. Aufwendige Spurenelementanalysen der Gläser zeigen, dass diese Fluoridschmelzen sich durch Aufschmelzen subduzierter Sedimente gebildet haben. Dies könnte, so Klemme, ein Hinweis darauf sein, dass Aufschmelzen der subduzierten Platte weit häufiger sein könnte als gemeinhin angenommen (Geology 32(5), 2004).

    Der Hintergrund

    Wenn zwei ozeanische Platten zusammenstoßen, wird die eine Platte unter die andere geschoben. Als Konsequenz dieses so genannten Subduktionsprozesses entstehen in diesen Kollisionszonen oft vulkanische Inseln. Solche Prozesse laufen auch heute noch zum Beispiel in Neuseeland ab.

    Bei der Subduktion durchläuft die versinkende ozeanische Platte, die reichlich Wasser enthält, eine Reihe komplizierter Prozesse. Durch steigenden Druck und steigende Temperatur während der Subduktion kann die abtauchende Platte entwässern oder auch aufschmelzen. Die genauen chemischen und physikalischen Prozesse, die zum Entwässern oder zum Aufschmelzen führen, sind allerdings weitestgehend unbekannt. Die meisten Forschergruppen, die sich mit Subduktionszonenprozessen beschäftigen, gehen davon aus, dass das Aufschmelzen der versinkenden Platte eher unwahrscheinlich ist.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Stephan Klemme
    Universität Heidelberg, Institut für Mineralogie
    Im Neuenheimer Feld 236, 69120 Heidelberg
    Tel. 06221 546039, Fax 544805
    sklemme@min.uni-heidelberg.de
    http://www.min.uni-heidelberg.de/klemme/index.html

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.min.uni-heidelberg.de/klemme/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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