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16.05.2022 10:30

Jordan Troeller erforscht das Mutter-Prinzip als Kreativitätsbegriff in der zeitgenössischen Kunst

Henning Zuehlsdorff Pressestelle
Leuphana Universität Lüneburg

    Die Kunsthistorikerin Dr. Jordan Troeller von der FU Berlin erhält für ihre Forschung zur Kreativität in der zeitgenössischen Kunst ein mit 1,1 Mio. Euro dotiertes Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung. Ihr Vorhaben „M/Other: Kreativität zwischen künstlerischer Schöpfung und biologischer Reproduktion in der zeitgenössischen Kunst“ wird sie während der kommenden sechs Jahre mit einer eigenen Forschungsgruppe am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg verfolgen.

    Troeller geht für ihr Projekt davon aus, dass die Mutterschaft, obwohl sie eines der häufigsten Themen in der Geschichte der westlichen Kunst ist, oft ein eindimensionales und verzerrtes Bild dieser Erfahrung vermittelt. „Zeitgenössische Künstlerinnen, von denen einige selber Mütter sind, stellen mit ihren Arbeiten heute in Frage, wie wir die Grenze zwischen Kunst und Nicht-Kunst, zwischen Künstlichkeit und Natur, zwischen der Herstellung lebensechter Bilder und der Herstellung lebendiger Körper definieren“, sagt Troeller.

    In ihrem Projekt will sie anhand von Analysen von Kunstwerken, Interviews mit Künstlern und Schriftstellern, neu entdeckten Archiven und Erkenntnissen aus verwandten Disziplinen mit ihrer Forschungsgruppe die Ursprünge des mütterlichen Paradigmas ausfindig machen und analysieren, wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat. Sie vermutet, dass beim Übergang von einem Paradigma der ‚Schöpfung gegen die Zeugung‘ zur ‚Schöpfung als Zeugung‘ die Momente der Lebenserhaltung auch unsere kreativsten sein können.

    Die Leuphana hat Jordan Troeller als Ort für ihr Projekt ausgewählt, weil sie „für innovative und riskante Forschungsinitiativen“ stehe– „eine Qualität, die man in der deutschen akademischen Landschaft nicht oft findet“, sagt die in den USA geborene Kunsthistorikerin. „Mein Projekt setzt sich kritisch mit Mutterschaftsmythologien in der westlichen Kultur auseinander und berücksichtigt, wie sich die Kategorie der Kreativität in der Kunst der letzten Jahrzehnte durch veränderte Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität dramatisch verändert hat. Das Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft und insbesondere sein DFG-Graduiertenkolleg ‚Kulturen der Kritik‘ ist ein idealer Kontext dafür, solche kulturelle Grundbegriffe neu zu denken.“

    Hintergrund:
    Mit ihren Freigeist-Fellowships wendet sich die VolkswagenStiftung an exzellente und außergewöhnliche Forscherpersönlichkeiten, die sich zwischen etablierten Forschungsfeldern bewegen und risikobehaftete Wissenschaft betreiben möchten. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler erhalten mit dem Förderangebot die Möglichkeit, ihre wissenschaftliche Tätigkeit mit maximalem Freiraum und klarer zeitlicher Perspektive optimal zu gestalten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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